Hans Beutler
Quick Facts
Biography
Hans Alfred Beutler (* 3. Mai 1913 in Büren an der Aare; † 27. oder 28. Januar 1994 ebenda) war ein schweizerischer Künstler und Grafiker. Er arbeitete eng mit dem Roten Kreuz zusammen und half während des Zweiten Weltkrieges Tausende Juden vor dem Holocaust zu retten.
Biografie
Sein Vater war ein Fahrradmechaniker, seine Mutter stammte aus einer französischen Hugenottenfamilie. Er ging in Büren zur Schule, danach absolvierte er seine Lehre als Grafiker im Welschland.
Er entwarf Zeichnungen für die 1939 erschienene Postkartenserie 600 Jahre Schlacht bei Laupen und wurde dadurch bekannt.
Durch seine erfolgreiche Tätigkeit 1942 als Leiter eines Interniertenlagers für Jugendliche im Tessin wurde er von der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes gebeten ein Kinderheim als Delegierter in Le Chambon-sur-Lignon in Frankreich zu übernehmen. 1943 kam er dort an. Die Gemeinde nahm ab 1942 auf Initiative des örtlichen Pfarrers André Trocmé, seiner Frau Magda und anderer Bürger Juden auf, die von der Verschleppung in die Konzentrationslager bedroht waren. Sie wurden in den Häusern der Bewohner, in den Bauernhöfen der Umgebung und sogar in öffentlichen Gebäuden untergebracht. In der Gegend von Chambon-sur-Lignon wurden 3000 bis 5000 Personen durch das Engagement ihrer Bewohner vor dem sicheren Tod in den Lagern gerettet. 1990 hat die israelische Regierung die Region als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt.
Nach dem Krieg kehrte Beutler 1956 in die Schweiz zurück, wo er sich weiterhin für das Rote Kreuz und die Jugendarbeit engagierte.
Die Hans Beutler-Stiftung wurde 1987 in Liestal errichtet und hat ihren Sitz in Bubendorf BL. Verwaltet und ausgestellt wird seine Krippensammlung, Bilderbuchsammlung und Spielzeugsammlung.
Siehe auch
- Paul Grüninger (1891–1972), Polizeihauptmann in St. Gallen, der über 3000 Flüchtlingen das Leben rettete
Literatur
- Dankmar Trier: Beutler, Hans. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 10, Saur, München u. a. 1994, ISBN 3-598-22750-7, S. 291.