Hanns Benkert
Quick Facts
Biography
Hanns Benkert (* 1899 in Würzburg; † 1948 in Berlin) war ein deutscher Ingenieur. Er war von 1943 bis 1945 Vorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).
Leben und Wirken
Nach dem Abschluss der Oberrealschule studierte Benkert Maschinenbau. Bei Siemens in Berlin wurde er zunächst Werksleiter und dann Vorstandsmitglied. Zusammen mit drei weiteren Männern zählte er 1934 zu den ersten Personen, die mit dem Ehrenring des VDI ausgezeichnet wurden. 1937 trat Benkert in die NSDAP ein, 1940 erfolgte seine Ernennung zum Wehrwirtschaftsführer durch die Wehrmacht. Im Juli 1943 wurde er Vorsitzender des VDI, im September desselben Jahres Präsident des Deutschen Normenausschusses.
Ab 1940 setzte sich Benkert verstärkt für den Einsatz von Zwangsarbeitern ein. In den Berliner Siemens-Werken wurden Jüdinnen und Juden im „Geschlossenen Arbeitseinsatz“, ausländische Arbeitskräfte und seit 1944 auch KZ-Häftlinge beschäftigt.
Nach dem Krieg musste sich Benkert einem Entnazifizierungsverfahren stellen, wurde aber nicht entlastet. Die zuständige Spruchkammer in Berlin-Spandau stellte unter anderem fest, dass Benkert persönlich an der Meldung einer jüdischen Zwangsarbeiterin an die Gestapo mitgewirkt hatte. In einem nach seinem Tod durch seine Witwe angestrengtem Revisionsverfahren wurde er freigesprochen.
Benkert galt als ausgewiesener Fachmann für Rationalisierungsfragen.
Literatur
- Christian Kehrt: Zum Technikdiskurs im Zweiten Weltkrieg. Der Verein Deutscher Ingenieure 1939–1945, [1]