Hamid Fahimi
Quick Facts
Biography
Hamid Fahimi (* 23. September 1974 in Teheran) ist ein Vorderasiatischer Archäologe, der in Berlin lebt. Er ist spezialisiert auf die eisenzeitliche Kultur des zentraliranischen Hochlands sowie auf die Kultur der Südküste des Kaspischen Meeres.
Leben
1974 in Teheran geboren, wuchs Hamid Fahimi in Tonekabon an der Südküste des Kaspischen Meeres auf. Sein Abitur machte er im Jahr 1992 in Teheran. An der Islamischen Azad-Universität in Schahrud erwarb er 1996 den Bachelor of Arts in Geschichte, anschließend 1999 den Master in Archäologie an der Teheraner Azad-Universität.
Schon während des Masterstudiums von 1996 bis 1999 arbeitete Fahimi in der Forschungsabteilung des Instituts für Teheranologie und war als Forscher am iranischen Nationalmuseum in Teheran tätig. Seine Masterarbeit schrieb er zum Thema „Die Kultur der Eisenzeit an der Südwest-Küste des Kaspischen Meeres“.
Von 1998 bis 2006 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Iranischen Archäologischen Institut in Teheran und leitete die Publikationsabteilung sowie die Abteilung für Ausstellungen und Konferenzen. Die Ergebnisse seiner Arbeit als Direktor des Sialk-Projektes in Kaschan von 2004 bis 2005 bildeten die Grundlage für seine Doktorarbeit mit dem Titel „Studien zur Eisenzeit im zentraliranischen Hochland unter besonderer Berücksichtigung der neuen Ausgrabung von Tepe Sialk (2001–2005)“.
Er studierte von 2006 bis 2011 bei Hartmut Kühne und Barbara Helwing an der Freien Universität Berlin und wurde dort 2011 promoviert. Von 2013 bis 2015 arbeitete Fahimi als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen des „Tepe Sohz Re-Study Project“ am Institut für Vorderasiatische Archäologie der Freien Universität Berlin. Die Ergebnisse dieses Projekts werden in Zusammenarbeit mit Susan Pollock und Reinhard Bernbeck noch 2015 als Buch veröffentlicht.[veraltet]
Archäologische Feldarbeiten
Seit dem Jahr 1998 ist Hamid Fahimi regelmäßig an Ausgrabungen beteiligt oder leitete diese. Besonders herauszuheben sind die Tätigkeiten als Assistenzdirektor des iranisch-japanischen Surveys und der Ausgrabungen in der Gilan-Provinz zum Buddhismus im Iran und als Co-Direktor der iranisch-deutschen Ausgrabungen in Arisman. Fahimi leitete außerdem die Ausgrabungen in der Befestigungsanlage von Shamshirgah im iranischen Qom. Es folgten Grabungskampagnen im Irak (Tepe Surezha, Kurdistan 2013) und in Aserbaidschan (Kamil Tepe 2009 und Lankaran, Talesh 2014).
Detailliertere Informationen zu den archäologischen Feldarbeiten sind folgend aufgelistet:
- 1998 Sorxdom-e Laki, Kohdašt, Lorestān / Team-Mitglied der Ausgrabung unter Leitung von Nosratolah Mo‘tamedi
- 1998 Soltānijeh, Zanǰān / Team-Mitglied der Ausgrabung unter der Leitung von Aliasqhar Mirfattah
- 1999 Niāsar, Kāšān / Assistenzdirektor der Ausgrabung in der Niāsar-Höhle unter Leitung von Shahrokh Razmjo, erste Kampagne
- 2001 Rostamābād, Gilān / Team-Mitglied der Ausgrabung und des Surveyprojekts der iranisch-japanischen archäologischen Mission in Gilān unter Leitung von Jebrael Nokandeh und Tadahico Ohtsu, erste Kampagne
- 2001 Sorxdom.e Laki, Kohdašt, Lorestān / Team-Mitglied der Ausgrabung unter Leitung von Arman Shishegar, dritte Kampagne
- 2002 Rostamābād, Gilān / Assistenzdirektor der Ausgrabung und des Surveyprojekts der iranisch-japanischen archäologischen Misson in Gilān unter Leitung von Jebrael Nokandeh und Tadahico Ohtsu, zweite Kampagne
- 2002 Sorxdom-e Laki, Kohdašt, Lorestān / Team-Mitglied der Ausgrabung unter Leitung von Arman Shishegar, vierte Kampagne 2002
- 2002–2003 Tepe Sialk, Kāšān / Team-Mitglied der Ausgrabung „Sialk Reconsidaration Project“ unter Leitung von Sadegh Malek Shahmirzadi, zweite Kampagne
- 2003 Toll-e Baši, Marwdāt, Fārs / Team-Mitglied der Ausgrabung (Iranisches Archäologisches Institut & Dartmouth College USA) unter Leitung von Kamyar Abdi, erste Kampagne
- 2003 Rostamābād, Gilān (mit Yamauchi Kazuya) / Stellvertretender Direktor des Surveyprojektes der iranisch-japanischen archäologischen Misson in Gilān unter Leitung von Jebrael Nokandeh und Tadahico Ohtsu, dritte Kampagne
- 2003–2004 Tepe Sialk, Kāšān / Team-Mitglied der Ausgrabung „Sialk Reconsideration Project“ unter Leitung von Sadegh Malek Shahmirzadi, dritte Kampagne
- 2004 Rostamābād-Rudbār / Kaluraz (mit Yamauchi Kazuya) / Stellvertretender Direktor des Surveyprojekts der iranisch-japanischen archäologischen Misson in Gilān, vierte Kampagne
- 2004 Arismān, Natanz, Esfahān / (mit Barbara Helwing) Direktor der Ausgrabung, (iranisch-deutsche archäologische Mission), fünfte Kampagne
- 2004 Mehrān, Mehrān, Ilām / Stellvertretender Direktor der Surveykampagne in der Mehrān-Ebene unter Leitung von Jebrael Nokandeh
- 2004–2004 Tepe Sialk, Kāšān / Team-Mitglied der Ausgrabung „Sialk Reconsideration Project“ unter Leitung von Sadegh Malek Shahmirzadi, vierte Kampagne
- 2005 Šamširgāh, Ġom / Direktor der Ausgrabung, erste Kampagne
- 2005 Xorāsān, Zanğān, West-Āzarbāiğān, Kordestān, Hamedān, Markazi / (mit Tsuchihashi Riko) Direktor der Surveykampagne der iranisch-japanisch archäologischen Mission: „Buddhism in Iran“, erste Kampagne
- 2005 Fujiwara Kyo, Kashihara-Nara, Japan / Team-Mitglied der Ausgrabung unter Leitung von M. Matsui
- 2009 Kamil Tepe Agjabedi, Republik Aserbaidschan / Team-Mitglied der Ausgrabung unter Leitung von Barbara Helwing, erste Kampagne
- 2013 Tepe Surezha Erbil, Kurdistan-Irak / Team-Mitglied der Ausgrabung unter Leitung von Gil Stein und Abbas Alizadeh, Chicago University, erste Kampagne
- 2014 CuCu Tuk, Lerik, Republik Aserbaidschan Team-Mitglied der Ausgrabung unter Leitung von Michèle Casanova, Lyon University, dritte Kampagne
Veröffentlichungen
Monografien:
- Culture of Iron Age in southwest coasts of Caspian Sea. Samira Verlag, Teheran 2002 (persisch).
- Studien zur Eisenzeit im zentraliranischen Hochland unter besonderer Berücksichtigung der neuen Ausgrabung von Tepe Sialk (2001–05) (= BAR International Series 2537). Oxford 2013 (= Dissertation) (Inhaltsverzeichnis).
Sammelbände:
- (Hrsg.): Collection of Articles of the First Meeting of Young Archaeologists. ICHO, Teheran 2002.
- mit R. Tsuchihashi (Hrsg.): Report of Iran-Japan joint Research on the Diffusion of Buddhism in Iran 2005. ICHTO & NIFS, Nara 2006.
- mit Karim Alizadeh (Hrsg.): NAMVARNAMEH. Papers in Honour of Masoud Azarnoush., Ganğine-je Naġš-e Ğahān Verlag, Teheran 2012.
Darüber hinaus publizierte Hamid Fahimi über 70 Artikel in verschiedenen Sprachen, hauptsächlich auf Persisch, Englisch und Deutsch. Er war lektorierte mehr als 20 Bücher und übersetzte mehrere Publikationen vom Englischen und Deutschen ins Persische und umgekehrt.