Gert Audring
Quick Facts
Biography
Gert Audring (* 6. Februar 1944 in Schrimm) ist ein deutscher Althistoriker.
Gert Audring studierte Geschichte, Anglistik und Latein in Potsdam und Berlin. 1969 bestand er das Staatsexamen für wissenschaftliche Berufszweige. Von 1971 bis 1991 arbeitete Audring erst als Mitarbeiter, seit 1986 als Bereichsleiter des Bereichs griechisch-römische Geschichte am Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1973 promovierte er mit der Arbeit Über die wirtschaftliche und soziale Stellung des Bauern in der Polis Athen während des ausgehenden 5. und des 4. Jh. v.u.Z., Gutachter waren Elisabeth Welskof und Heinz Kreißig. 1985 erfolgte die Promotion B mit der Arbeit Zur Struktur des Territoriums griechischer Poleis in archaischer Zeit. 1988 wurde er zum Professor ernannt. Nach dem Ende der DDR konnte Audring ab 1992 seine Arbeiten im Rahmen des Wissenschaftler-Integrationsprogramms fortsetzen. Im Anschluss daran fand er eine Weiterbeschäftigung mit einem Projekt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, den dann ins Internet gestellten wichtigen Briefwechseln aus dem Nachlass von Eduard Meyer.
Arbeitsschwerpunkte Gert Audrings sind die griechische Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie die Fach- und Wissenschaftsgeschichte. Von 1988 bis 1991 war er Verantwortlicher Redakteur der althistorischen Fachzeitschrift Klio. Audring war auch als Übersetzer von Xenophon tätig.
Schriften
- Über die wirtschaftliche und soziale Stellung des Bauern in der Polis Athen während des ausgehenden 5. und des 4. Jh. v.u.Z. Diss. A [Dissertation], Akad. d. Wiss. d. DDR, Berlin 1973
- Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der attischen Bauern im ausgehenden 5. und im 4. Jh. v. u. Z., in: Studien zur athenischen Sozialstruktur und römischen Wirtschaftspolitik in Kleinasien. Sonderband des Jahrbuchs für Wirtschaftsgeschichte 1977, Berlin 1977, 9-86.
- Zur Struktur des Territoriums griechischer Poleis in archaischer Zeit (nach den schriftlichen Quellen). Akad. Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000699-4 (Schriften und Quellen der Alten Welt, 29), zugleich Diss. B [Habil.-Schr.], Akad. d. Wiss. d. DDR, Berlin 1985
- Eduard Meyer – Victor Ehrenberg. Ein Briefwechsel, 1914 – 1930 (Herausgeber). DDR: Akademie-Verlag, Berlin 1990 / BRD: Teubner, Stuttgart 1990, ISBN 3-519-07421-4 & ISBN 3-05-000975-6
- Xenophon. Ökonomische Schriften. Griechisch und deutsch von Gert Audring. Akad. Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-001855-0 (Schriften und Quellen der Alten Welt, 38)
- Ulrich Wilcken. Briefe an Eduard Meyer 1889 - 1930. Hg. v. G. Audring, Konstanz 1994 (Xenia. Konstanzer Althistorische Vorträge und Forschungen, 36)
- Gelehrtenalltag. Der Briefwechsel zwischen Eduard Meyer und Georg Wissowa (1890 – 1927) (Herausgeber). Weidmann, Hildesheim 2000, ISBN 3-615-00216-4
- OIKONOMIKA. Quellen zur Wirtschaftstheorie der griechischen Antike (mit Kai Brodersen). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-21725-0
- Eduard Meyer. Geschichte der ägyptischen und der babylonisch-assyrischen Literatur (1879). Eine Dokumentation, hg. u. mit einer Einführung versehen v. G. Audring, Speyer 2009.
Literatur
- Lothar Mertens: Das Lexikon der DDR-Historiker. Saur, München 2006, ISBN 3-598-11673-X, S. 109.