Gerd Stüttgen
Quick Facts
Biography
Gerd Stüttgen (MdL) (* 22. März 1966 in Arnsberg) ist ein deutscher Politiker (fraktionslos, ehemals SPD). Er war von 2005 bis 2010 Mitglied des Nordrhein-Westfälischen Landtages, dem er seit Januar 2016 erneut angehört.
Leben und berufliches Wirken
Nach dem Besuch der Grundschule besuchte Stüttgen das Gymnasium Laurentianum in Arnsberg, das er 1983 mit der Fachoberschulreife verließ. Auf dem zweiten Bildungsweg erlangte er 1990 die Fachhochschulreife (kaufmännische Richtung). Von 1983 bis 1990 war er Polizeivollzugsbeamter beim Bundesgrenzschutz. Im Jahr 1990 trat er bei der Bezirksregierung Arnsberg eine Stellung an. Während des Vorbereitungsdienstes studierte er an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen und schloss 1993 das Studium als Diplom-Verwaltungswirt (FH) ab. Anschließend war er bis 2005 und ist seit Juni 2010 erneut in verschiedenen Bereichen der Bezirksregierung Arnsberg als Sachbearbeiter tätig.
Politik
Gerd Stüttgen war von 1983 bis 2016 Mitglied der SPD. Von 2000 bis 2016 war Stüttgen Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Müschede. Von 1999 bis 2001 war er Beisitzer und zwischen 2001 und 2004 stellvertretender Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Arnsberg. Im Jahr 2004 übernahm er zunächst kommissarisch die Leitung des SPD-Stadtverbandes und wurde im Jahr 2005 als Vorsitzender bestätigt, trat jedoch im April 2016 von seinem Amt zurück. Von 2001 bis 2016 war Stüttgen Mitglied im Unterbezirksvorstand der SPD im Hochsauerlandkreis.
Von 1989 bis 1990 war Gerd Stüttgen stellvertretender Sachkundiger Bürger im Werksausschuss der Stadt Arnsberg. Als Nachrücker für den ehemaligen Ministerpräsidenten und ehemaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück trat Stüttgen am 22. November 2005 in den Landtag von Nordrhein-Westfalen über die Landesliste der SPD ein. Er war ordentliches Mitglied im Rechtsausschuss, im Innenausschuss und im Sportausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Petitionsausschuss und im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Er vertrat, wie Klaus Kaiser (CDU) den Wahlkreis 124 (Hochsauerlandkreis I, dazu gehören, neben Arnsberg, Sundern, Schmallenberg und Eslohe).
2008 war Gerd Stüttgen Bürgermeisterkandidat der SPD in Arnsberg. Er unterlag mit 38,5 % gegen den Amtsinhaber Hans-Josef Vogel.
Stüttgen wurde bei der Landtagswahl 2010 nicht mehr in den Landtag gewählt und unterlag auch bei der Landtagswahl 2012 gegen Klaus Kaiser. Von Listenplatz 22 aus rückte er am 12. Januar 2016 für den verstorbenen Abgeordneten Ulrich Hahnen in den Landtag nach.
Im Oktober 2015 kündigte Stüttgen an, wegen einer staatsanwaltschaftlichen Ermittlung gegen sich seine politischen Ämter ruhen zu lassen. Nach Annahme seines Landtagsmandats ruhten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zunächst aufgrund von Immunität. Am 26. August 2016 wurde die Aufhebung der Immunität durch den Rechtsausschuss des Landtags einstimmig befürwortet. In der Plenarsitzung am 14. September 2016 wurde seine Immunität aufgehoben, da die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zur Klärung von Vorwürfen wieder aufgenommen hat, nach denen Stüttgen seine eigene Mutter geschlagen haben soll.
Im September trat Stüttgen aus der SPD aus, sein Landtagsmandat behält er. Seither ist er fraktionsloser Abgeordneter im Landtag NRW.
Literatur
- 60 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen. Das Land und seine Abgeordneten. Düsseldorf, 2006. S. 617,
- Handbuch des Landtags Nordrhein-Westfalen, 14. Wahlperiode. Bd. I, Abgeordnete, Gremien und Organisationen, Ergänzungsblatt (ohne Seitenangabe).