Fritz Weege
Quick Facts
Biography
Fritz Weege (* 29. Oktober 1880 in Frankfurt am Main; † 17. August 1945 in Pirna) war ein deutscher Klassischer Archäologe und Etruskologe.
Fritz Weege, Sohn eines Volksschullehrers, legte sein Abitur 1898 am Lessing-Gymnasium in seiner Heimatstadt Frankfurt ab und studierte ab 1899 Archäologie, Klassische Philologie und Alte Geschichte an der Universität Bonn, wo unter anderem Georg Loeschcke sein Lehrer war, und der Berliner Universität. Die Dissertation 1905 in Bonn hatte das Thema Vasculorum campanorum inscriptiones Italicae. Daran schloss sich von 1906 bis 1908 das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts an, mit dessen Hilfe er durch Süditalien, Griechenland und Kleinasien reiste. 1908 wurde Weege Assistent an der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts. Als Mitarbeiter von Wilhelm Dörpfeld nahm er an den Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in Olympia, Pylos und Leukas teil. Die Habilitation erfolgte 1912 an der Universität Halle zu einem bauhistorischen Thema: Ein Saal in Neros goldenem Hause. 1913/1914 nahm Weege an Ausgrabungen an diesem Palast in Rom teil, wo er bis 1915 blieb. Von 1916 bis 1918 war er Lehrbeauftragter an der Universität Tübingen. Von 1920 bis zu seinem Tod lehrte Weege als erster ausschließlicher Professor für Klassische Archäologie an der Universität Breslau, deren archäologisches Museum er zugleich leitete, seine Vorgänger waren alle Professor für Philologie und Archäologie gewesen.
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit Weeges waren die antike Malerei, etruskische und altitalische Kunst sowie der antike Tanz.
Weege war ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und des Istituto di Studi Etruschi in Florenz.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs floh Weege aus Breslau nach Pirna. Er starb dort am 17. August 1945 im Alter von 64 Jahren an den Folgen einer Operation.
Schriften (Auswahl)
- Vasculorum Campanorum inscriptiones Italicae. Georgi, Bonn 1906 (Dissertation).
- Der malerische Schmuck von Raffaels Loggien in seinem Verhältnis zur Antike mit Berücksichtigung der Gesamtdekoration und Das Badezimmer des Kardinals Bibbiena. In: Theobald Hoffmann: Raffael in seiner Bedeutung als Architekt. Band 4: Vatikanischer Palast. Menzel, Zittau 1911.
- Ein Saal in Neros goldenem Hause. Reimer, Berlin 1912 (Habilitationsschrift).
- Antrittsvorlesung über die Kultur Mittelitaliens in vorrömischer Zeit. Reimer, Berlin 1912.
- Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom. 3. Auflage. 2 Bände, mit Walther Amelung und Emil Reisch. Teubner, Leipzig 1912/13.
- Das goldene Haus des Nero. Reimer, Berlin 1913. Separatdruck aus: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts. Band 28, 1913.
- Le nazioni belligeranti nel giudizio dei popoli. Armani & Stein, Roma 1915 (unter dem Pseudonym F. Viator).
- Etruskische Malerei. Niemeyer, Halle 1921. (Digitalisat)
- Dionysischer Reigen. Lied und Bild in der Antike. Niemeyer, Halle 1926
- Der Tanz in der Antike. Niemeyer, Halle 1926. Nachdruck Olms, Hildesheim 1976, ISBN 3-487-05968-1.
- Der einschenkende Satyr aus Sammlung Mengarini. de Gruyter, Berlin 1929 (Winckelmannsprogramme der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin, Band 89).
- Virgilio e l’arte figurativa. Vita e Pensiero, Milano 1931.
Literatur
- Wer ist’s? 8. Ausgabe. Degener, Leipzig 1922, S. 1656.
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. 6. Ausgabe. De Gruyter, Stuttgart 1941, S. 1041 (Band 2).
- Eugen von Mercklin: Fritz Weege †. In: Gnomon. Band 23 (1951), S. 117f.
Anmerkungen
Lehrstuhl: Julius Ambrosch (1834–1856) | August Rossbach (1856–1898) | Richard Foerster (1898–1920) | Fritz Weege (1920–1945)