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Germany
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Friedrich Wilhelm Schwamkrug
German engineer

Friedrich Wilhelm Schwamkrug

The basics

Quick Facts

Intro
German engineer
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Schneeberg, Erzgebirgskreis, Saxony, Germany
Place of death
Freiberg, Mittelsachsen, Saxony, Germany
Age
72 years
Friedrich Wilhelm Schwamkrug
The details (from wikipedia)

Biography

Friedrich Wilhelm Schwamkrug (* 20. Februar 1808 in Schneeberg; † 23. April 1880 in Freiberg) war ein deutscher Maschinenkonstrukteur und der letzte Oberkunstmeister in Sachsen.

Leben

Schwamkrugs Grab in Freiberg
Schwamkrugturbine im Industriemuseum Chemnitz

Friedrich Wilhelm Schwamkrug war ein Sohn des Schneeberger Berggeschworenen Christian August Schwamkrug und dessen Frau Friederike Sophie, geborene Gellert. Nach dem Abschluss der Gymnasialausbildung in seiner Heimatstadt nahm Schwamkrug 1826 ein Studium an der Bergakademie Freiberg auf. Im Anschluss daran erhielt er 1830 eine Anstellung als Maschinenbaugehilfe an der Königlichen Schmelzhütte in Halsbrücke. Im Jahr 1839 wurde Schwamkrug zum Maschinenmeister der Königlichen Maschinenbauwerkstatt Halsbrücke berufen. Er war damit dem Maschinendirektor Christian Friedrich Brendel direkt unterstellt.

Schwamkrug wurde 1845 zum Bergamtsassessor für Maschinenbau ernannt.

An der Gewerbeschule zu Chemnitz lehrte Schwamkrug ab 1846 das Maschinenbaufach. 1851 berechnete er die kostengünstigste Antriebskraft für Förderung und Wasserhaltung. Ebenso wie Brendel 1829 wies er nach, dass die Wasserkraft billiger als die Dampfkraft oder Pferdegöpel war.

Schwamkrug verstarb 1880 in Freiberg und wurde auf dem Donatsfriedhof beigesetzt.

Schwamkrug-Turbine

Schwamkrugs größte Leistung war die Erfindung der nach ihm benannten Turbine. Die langsamlaufende Gleichdruck-Radialturbine sollte zum Antrieb von Kunstgezeugen und Wassergöpeln dienen, um die bis dahin verwendeten Kunst- und Kehrräder zu ersetzen. Sie war effizienter als diese und mit ihrem Arbeitstempo an die Kolbenpumpen-Kunstgezeuge angepasst, die weniger als 10 Hübe pro Minute machten. Schwamkrug konstruierte 1847 folglich eine Turbine mit größerem Umfang als andere Turbinen, jedoch deutlich kleinerem Umfang als Wasserräder gleicher Leistung. Die Turbine arbeitete bereits mit wenig Aufschlagwasser, wobei diese Wassermenge auch nur partiell auf die Beschaufelung traf. Die Aufschlagwassermenge und damit die Drehzahl konnte über Klappen im Leitrohr reguliert werden. Zusätzlich ließ sich noch der Auftreffwinkel des Wassers verstellen. Für den Einsatz als Fördermaschine (Turbinengöpel) wurde die Schwamkrugturbine mit doppelter, gegenläufiger Beschaufelung ähnlich einem Kunstrad ausgeführt.

Einsatzorte (Auswahl)
JahrOrtAnwendungDurchmesser Außen/InnenFallhöheLeistungBemerkung
1846/475. Lichtloch des Rothschönberger StollnsKunstgezeug2,3/1,7 m10,7 m (zwischen Grabentour und Bobritzsch)4,5 PSerste Anwendung der Schwamkrugturbine
1847Oberes neues Geschrei, HoffnungschachtKunstgezeug2,19/1,7 m29,6 m13 PS
1850/52oberschlächtiger Churprinzer KunstschachtKunstgezeug2,5 m42 m / 41 mzweite gebaute Schwamkrugturbine, doppelte Untersetzung, über dem Treue Sachsen Stolln
1851Oberes neues Geschrei, HoffnungschachtTurbinengöpel2,19/1,7 m29,6 m13 PS
18515. Lichtloch des Rothschönberger StollnsTurbinengöpel
18544. Lichtloch des Rothschönberger StollnsKunstgezeug
1855Himmelfahrt Fundgrube, Thurmhofer RichtschachtKunstgezeug
1867/687. Lichtloch des Rothschönberger Stollns7,72/k.A. m4,7 m65 PSgrößte gebaute Schwamkrugturbine
1868ChurprinzTurbinengöpel2,94/2,3 m42–47,5 m100 PS

Ehrungen

Schwamkrug erhielt 1855 die Berufung zum Oberkunstmeister, 1869 erfolgte seine Ernennung zum Bergrat. Schwamkrug war Stadtverordneter in Freiberg und engagierte sich hier insbesondere um den Bau der städtischen Wasserleitung.

Für seine Verdienste wurde ihm 1857 der Albrechts-Orden und 1878 der Königlich-Sächsische Verdienstorden verliehen. Sein Sohn Reinhard Schwamkrug trat in seine Fußstapfen und wirkte als Maschinenmeister der konsortschaftlichen Gruben in Schneeberg. Seine Tochter Lea war mit Prof. Albin Weisbach verheiratet.

Literatur

  • Carl Schiffner: Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten. Bd. 1 und 2. Mauckisch, Freiberg 1938. 
  • Otfried Wagenbreth: Leben und Werk des Freiberger Oberkunstmeisters Friedrich Wilhelm Schwamkrug (zu seinem 105. Todestag). In: Sächsische Heimatblätter. 1985, S. 208–217
  • Otfried Wagenbreth: Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. Hrsg.: Eberhard Wächtler. 2. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1988, ISBN 3-342-00117-8, S. 39, 56, 57–61, 176, 185, 188, 189, 193, 210, 287. 
  • Ludwig Quantz: Wasserkraftmaschinen: Ein Leitfaden zur Einführung in Bau und Berechnung moderner Wasserkraft-Maschinen und -Anlangen. Springer, Berlin / Heidelberg 2013, ISBN 978-3-662-36613-4, S. 80–85 (google books – eBook der 1. Auflage von 1907). 
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