Friedrich von Graevenitz
Quick Facts
Biography
Friedrich („Fritz“) Gustav Theodor von Graevenitz (* 7. Januar 1861 in Hohenasperg; † 28. Februar 1922 in Solitude) war ein württembergischer Offizier, zuletzt General der Infanterie sowie für die Dauer des Ersten Weltkriegs Militärbevollmächtigter im Großen Hauptquartier.
Leben
Herkunft
Er entstammte dem Geschlecht von Graevenitz, das zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch die Geschwister Friedrich Wilhelm und Wilhelmine von Grävenitz zu enormem Einfluss im württembergischen Staat gelangt war, und war der Sohn der beide in Ludwigsburg geborenen Carl Alexander Franz Ludwig Albert von Graevenitz (1830–1903) und Sophie Ernestine, geborene Höring (1837–1864).
Militärkarriere
1878 trat Graevenitz in die 9. Kompanie des Grenadier-Regiment "Königin Olga" ein. Von 1888 bis 1891 wurde er an der Kriegsakademie in Berlin ausgebildet. Er diente bei verschiedenen Stäben und trat 1898 ins Königlich Württembergische Kriegsministerium ein, in diesen Jahren erfolgte die Beförderung zum Hauptmann und später Major.
Nach dem Tod des bisherigen Stelleninhabers, General der Kavallerie Gustav von Starkloff, wurde Graevenitz am 5. Juli 1918 zum diensttuenden Generaladjutant des württembergischen Königs Wilhelm II. ernannt.
Sein Nachlass befindet sich im Landesarchiv Baden-Württemberg (Bestand M 660/095).
Familie
Verheiratet war er seit 1888 mit Marianne, geborene Klotz (1867–1940), Tochter des Stuttgarter Fabrikanten Johann Karl Klotz (1835–1909), Chemiker und Direktor der Farbenfabriken Siegle, und der Marie Luise Friederike, geborene Sprösser (1838–1929). Sie war eine Tochter von Carl Wilhelm Sprösser (1791–1872), württembergischer Major im Ehreninvalidencorps.
Dadurch war Friedrich von Graevenitz' Ehefrau Marianne auch eine Nichte des Generalmajors Theodor Karl Gottlieb von Sprösser (1836–1907), Kommandeur des Infanterie-Regiments „König Wilhelm I.“ (6. Württembergisches) Nr. 124 und Kusine des Generalmajors Theodor Sproesser (1870–1933).
Tochter Marianne von Graevenitz (1889–1983) war mit dem Offizier und Politiker Ernst von Weizsäcker verheiratet, aus welcher Ehe unter anderem der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker (1912–2007) und der Politiker und spätere deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1920–2015) stammten.
Sohn Fritz von Graevenitz (1892–1959) war ein bekannter Maler und Bildhauer. Zwei weitere Söhne Richard von Graevenitz (1890–1918) und Karl von Graevenitz (1895–1918) starben als Soldaten im Ersten Weltkrieg an der Westfront bzw. in der Nordsee. Eine weitere Tochter Elisabeth von Graevenitz (1894–1923) starb ebenfalls jung.
Literatur
- Friedrich Wilhelm Euler: Ahnentafel v. Weizsäcker-v. Graevenitz: exemplarische Darstellung der prosopographischen Voraussetzungen und Folgen einer gesamtdeutschen geistigen Führungsgruppe (Herold-Studien Band 1). Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und Verwandte Wissenschaften zu Berlin. Verlag des Herold. 1992, ISBN 3-9802435-6-7.