Friedrich Victor Rolff
Quick Facts
Biography
Friedrich Victor Rolff (* 28. Juni 1934 in Köln; † 15. Februar 2012) war ein deutscher Unternehmer, Kunstsammler und Mäzen sowie ein ehemals erfolgreicher Autorennfahrer.
Unternehmer, Kunstsammler und Mäzen
F. Victor Rolff war ein Enkel des Bergwerksdirektors Viktor Rolff (1878–1950), Eigentümer der Braunkohlegruben und -brikettfabriken Wachtberg I (bis 1920), Graf Fürstenberg (ab 1937) und Zülpich. Nach dem Tod des Gründers wurde das Unternehmen zunächst von seiner Witwe Elisabeth und seinem Sohn Joachim fortgeführt, später wurde das Erbe teilweise von F. Victor Rolff, teilweise von dessen Cousin Eduard Joachim Rolff (* 1936, später geschäftsführender Gesellschafter der Brauerei Früh in Köln) übernommen.
Nachdem das Rolff'sche Haus in Köln-Weiden abgebrannt und das Anwesen verkauft worden ist, wohnte Victor Rolff auf Burg Gladbach bei Vettweiß.
Wie bereits sein Großvater machte sich der Kunstsammler und Naturliebhaber Victor Rolff als Mäzen verdient: Er gründete 1996 die F. Victor Rolff-Stiftung, eine gemeinnützige Stiftung für die Förderung von Kunst, Musik, Naturschutz, Umweltschutz und Denkmalpflege. Die Stiftung unterstützt Nachwuchskünstler wie zum Beispiel Tom Fronza (Analogue Birds), Margret Schopka, Stefan W. Knor oder Antje Fuß. Im Jahr 2009 erregte die F.-Victor-Rolff-Stiftung Aufsehen durch das Angebot, Teile des nordrhein-westfälischen Staatsforstes zu kaufen, um sie im Sinne des Naturschutzes zu entwickeln. Des Weiteren unterstützte die Stiftung 2009 eine Aktion gegen Massentierhaltung.
Rolff war nicht verheiratet und hatte keine Kinder. Zuletzt lebte er mit seiner Partnerin, der Künstlerin Caroline Lauscher, auf Burg Gladbach.
Seit 1959 war er Mitglied des Corps Palatia Bonn.
Autorennfahrer
Victor Rolff war – wie bereits sein Großvater, der bereits 1905 Mitglied im DAC war – ein begeisterter Autofahrer, der sich auch im Rennsport betätigte. Er fuhr vor allem Sportwagenrennen in den Klassen für Seriensportwagen und GT-Tourenwagen. Seine bevorzugte Marke war zunächst Porsche, später auch Mercedes-Benz, seine Hausstrecke der Nürburgring in der nahegelegenen Eifel.
Insbesondere Mitte der 1950er-Jahre errang Rolff einige nationale und auch internationale Erfolge:
- 1954 wurde Rolff mit einem Porsche 356 1300 Deutscher Meister in der Klasse für Seriensport- und GT-Wagen bis 1300 cm³ (GT 1.3). In dieser Saison gewann er unter anderem das Internationale ADAC-Eifelrennen und den Großen Preis von Berlin (Internationales AVUS-Rennen des AvD). Infolge der Meisterschaft erhielt er verschiedene Ehrenauszeichnungen, darunter die „Große Sportplakette“ der Stadt Köln.
- 1955 errang Rolff auf Porsche 356 und 550 die Deutsche Meisterschaft in der Klasse GT bis 1600 cm³ (GT 1.6).
- In den Jahren 1956 und 1957 startete Rolff mit mäßigem Erfolg auf Porsche 356 und Mercedes-Benz 300 SL in der Sportwagen-Weltmeisterschaft.
Rolff war ein Förderer und enger Freund des 1961 tödlich verunglückten Vizeweltmeisters Wolfgang Graf Berghe von Trips. Die Familien der beiden Fahrer verband neben dem Autorennsport die Unternehmertätigkeit in der rheinischen Braunkohleindustrie. Andere erfolgreiche Fahrer im Kreis um Rolff und von Trips waren Hubert Oebels, Wolfgang Seidel und Hubert Hahne.
Statistik
Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Saison | Team | Rennwagen | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
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1956 | Fritz Riess | Mercedes-Benz 300 SL | Argentinien BUA | Vereinigte Staaten SEB | Italien MIM | Deutschland NÜR | Schweden KRI |