Friedrich Marquard Meyer

Friedrich Marquard Meyer (* 12. Juni 1769 in Arnis; † 6. Dezember 1834) war ein lutherischer Pastor und als Antimystiker Gegenspieler zu Claus Harms im Schleswig-Holstein des 19. Jahrhunderts.

Friedrich Marquard Meyer wurde in Arnis als Sohn des dortigen Predigers, Friedrich Meyer, geboren. Nach einem Studium der Theologie legte er 1794 in Glückstadt sein Amtsexamen ab, um danach als Legationsprediger nach Frankreich zugehen. In Paris war er u. a. Hauslehrer beim Grafen Luckner.Nach einer Darstellung (Luth) hielt er sich schon zwei Jahre vor seinem Examen in Paris auf, war als Freigeist Anhänger der Jakobiner und hat deren Schreckensherrschaft miterlebt.

1796 wurde er, wieder zurück im Herzogtum Schleswig, zuerst Prediger in Sieverstedt bei Schleswig, dann 1807 für 26 Jahre Prediger in Hagenberg auf der Insel Alsen. Trotz seiner revolutionären Vergangenheit wurde er an den Hof des Herzogs auf Augustenburg eingeladen und zusätzlich zum Hofprediger berufen. Durch "seine Kenntnisse auf allen Gebieten" und "sein geistreiches Wesen" sei er ein gern gesehener Gast gewesen, obwohl er mit "seinen scharfen Reden" auch die herzögliche Familie nicht verschonte (Luth).

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde er v. a. durch seine Thesenfehde (1817–1819) mit Claus Harms.

• Hexenprozesse in Schleswig-Holstein im 17.Jahrhundert, aus Akten des Depenauer Gutsarchiv; in: A. Niemanns Blätter für Polizei und Kultur, 1797, Bd. 1 S. 57 ff.

• Walter Luth, Arnis, Kleine Stadt mit großer Vergangenheit, Arnis 1977, S. 51