Franz Josef Tobisch
Quick Facts
Biography
Franz Josef Tobisch (* 6. Dezember 1788 in Meseritz bei Kaaden in Böhmen; † 22. Mai 1880 in Deutsch Trebetitsch bei Podersam in Böhmen) war Landwirt und Vorkämpfer der Bauernbefreiung.
Leben
Tobisch wurde 1788 als Sohn des Bauern Johann Josef Tobisch (1750–1798) und der Maria Theresia geb. Viereckl (1765–1823) geboren. Sein Neffe war der Jurist und k.k. Hofrat Eduard Tobisch (1840–1927), außerdem war er ein Vetter des katholischen Geistlichen Franz Wenzl Tobisch (1788–1873) in Teplitz, des kgl. preußischen Professors Johann Karl Tobisch (1793–1855) und des kgl. preußischen Professors Vinzenz Eugen Tobisch (1800–1852).
1775 ließ der Grundherr der Gemeinde Graf Czernin die 1738 beschlossenen Zugeständnisse gegenüber den Grundbesitzern widerrufen. Die Unruhen in den Gemeinden Deutsch Trebetitsch und Groß Witschitz wurden durch Prügelstrafen niedergeschlagen. Gegen diese Ungerechtigkeit klagte Tobisch 1831 und 1832. Durch Dekret der k.k. Hofkanzlei wurde er von der Robotpflicht befreit. Damit war er der erste Bauer in Böhmen, der sich aus eigener Kraft von der Bürde der grundherrlichen Dienstbarkeit befreien konnte. Erst durch weitere Klagen seitens Tobisch wurden weitere Bauern von der Robotpflicht befreit. In der Folgezeit folgten einige Grundbesitzer seinem Beispiel und gingen juristisch gegen die Ausbeutung der Landbevölkerung vor. Erst 1848 kam es durch das Grundentlastungspatent zur Aufhebung der grundherrlichen Verpflichtungen der Bauern und Grundbesitzer.
Aus Dankbarkeit ließ die Gemeinde Deutsch Trebetitsch ein kleines Denkmal in Erinnerung an Franz Josef Tobisch errichten.
Literatur
- Wenzel Rott: Der politische Podersam, Gerichtsbezirke Podersam und Jechnitz, Podersam 1902