Francesco Battaglia
Quick Facts
Biography
Francesco Battaglia (* 1701 in Catania; † 1788 ebenda) war ein italienischer Architekt des Spätbarock auf Sizilien.
Leben
Battaglia war einer der Architekten, die nach dem schweren Erdbeben von 1693 im Val di Noto die zerstörten Städte wieder aufbauten und ihnen ihr unverwechselbares barockes Aussehen gaben.
Er war zunächst als Ornamentbildhauer („incisor lapidum“) auf Baustellen in Catania tätig. An den Vorbildern der in der Region wirkenden Architekten wie Giovanni Battista Vaccarini und durch das Studium von theoretischen Schriften über Architektur wie Giovanni Biagio Amicos Werk „l’Architetto pratico“ bildete er sich zum Architekten heran.
Sein Name taucht erstmals 1732 in Catania im Zusammenhang mit dem Kloster San Nicolò l’Arena auf. 1747 entwarf er als Nachfolger des Architekten Andrea Amato selbständig die Sakristei dieses Klosters. Stilistisch unterschied er sich von Vaccarini, indem er in Richtung des römischen Klassizismus tendierte.
Es folgten zahlreiche Bauten im Val di Noto. Ab 1765 arbeitete er mit dem polnischen Architekten Stefano Ittar zusammen, der über Rom im gleichen Jahr nach Catania gekommen war. 1567 heiratete Ittar Battaglias Tochter Rosaria.
1773 wurde Battaglia zum städtischen Architekten ernannt, und 1779 erhielt er den Lehrstuhl für praktische Geometrie und Architektur an der Universität von Catania.
Sein ebenfalls als Architekt wirkender Sohn Antonio Battaglia (*um 1750; † um 1815) schuf in Catania unter anderem die Kirchen Sant’Agata alla Fornace, Sant’Agostino und die Fassade der Kirche della Purità.
Werke (Auswahl)
- Monastero di San Nicolò l’Arena (Catania): als Nachfolger von Andrea Amato, ab 1732. 1747 entwarf er die Sakristei
- Chiesa della Santissima Trinità a (Catania), ab 1745
- Basilica di San Filippo d’Agira (Aci San Filippo): ab 1759
- Chiesa madre (Aci Castello): fertiggestellt 1760
- San Michele ai Minoriti (Catania): Entwurf von 1760
- Santo Stefano (Caltagirone): 1762
- Palazzo Biscari (Catania): nach dem Tod des Ingenieurs Giuseppe Palazotto übernahm Battaglia 1764 die Bauleitung für die Erweiterung des Palazzo
- San Nicolò (Militello) um 1755, Glockenturm 1765
- Chiesa madre (Caltagirone): Wiederherstellung des Gebäudes (1766)
- Chiesa del Carmine (Catania): Entwurf der Fassade (1766), Zuschreibung
- Porta Garibaldi, früher porta Ferdinandea (Catania): gemeinsam mit Stefano Ittar (1768)
- Piazza San Filippo (Catania): Platzanlage von (1768–1769)
- Chiesa di San Camillo (Catania): Entwurf
- Chiesa Santa Maria del Monte (Caltagirone) Wiederaufbau nach einem Entwurf von Battaglia
- Tondo Vecchio in Caltagirone
- Chiesa di San Giuseppe in Aci Catena
- Santa Maria dela Stella in Militello
Literatur
- Maria Giuffrè: Barockes Sizilien. Michael Imhof, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-264-2.
- Vito Librando: Francesco Battaglia, architetto del XVIII secolo. In: Cronache di archeologia e storia dell’arte. Bd. 2, 1963, ISSN 0011-1767, S. 129–154.
- Angeli Zalapi: Paläste auf Sizilien. Könemann, Köln 2000, ISBN 3-8290-2117-8.