Ferdinand Beit
Quick Facts
Biography
Ferdinand Beit (* 27. Juli 1817 in Hamburg; † 1. April 1880 ebenda) war ein deutscher Unternehmer, Mitbegründer der heutigen Aurubis und der BASF.
Leben
Ferdinand Beit entstammt einer bekannten Hamburger Familie sephardischen Ursprungs.Er war der Sohn des Tuchhändlers Philipp Raphael Beit und sein Großvater Marcus Salomon Beit (1734–1810) war Gründer des Gold-Silber-Scheidebetriebes in der I. Elbstraße Nr. 43. Ferdinand Beit besuchte die Hamburger Gelehrtenschule des Johanneums. Er studierte am Polytechnikum Karlsruhe, in München Medizin und erwarb in Berlin den medizinischen Doktorgrad.
Zurück in Hamburg stieg er in das Familienunternehmen R. L. Beit & Co. ein. 1846 gründete er zusammen mit Cesar Godeffroy das „Elbkupferwerk“, die Elbhütten-Affinier- und Handelsgesellschaft, aus welcher er 1866 die Beitsche Silberscheide herausgelöste und mit Hilfe der Norddeutschen Bank in die Norddeutsche Affinerie AG die heutige Aurubis wandelte, deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis zu seinem Tode war.
Gemeinsam mit seinem Bruder Siegfried gründete er unter der Dachgesellschaft Beit & Co. die Beit & Philippi Chilesalpeterfabrik und spätere chemische Fabrik von Buch- und Steindruckfarben in Hamburg-Winterhude am Goldbekkanal. Ebenfalls beteiligte er sich an der Gründung der Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG, welche 1924 in der I.G. Farben AG aufging.
Ferdinand Beit war verheiratet mit Johanna (1829–1915), der Tochter des einflussreichen Mannheimer Bankiers Seligmann Ladenburg. Einer seiner Kinder war der gleichnamige Sohn und Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Ferdinand Beit Junior. Der jüngste von insgesamt vier Söhnen – Eduard Beit von Speyer (1860–1933) – wurde durch Einheirat in die Unternehmerfamilie Speyer von 1896 bis 1928 Inhaber des führenden Frankfurter Bankhauses Lazard Speyer-Ellissen. Ein Neffe war Alfred Beit, der Gold- Diamantenmagnat und spätere Mitbegründer von De Beers.
Beits Ehefrau Johanna bewohnte nach seinem Tode die 1890/1891 von Martin Haller errichtete Villa Beit an der Milchstraße Ecke Harvestehuder Weg in Hamburg-Pöseldorf.
Werke
- Über die Preisdifferenz der in der Hamburger Bank ein- u. ausgehenden Silbers, 1845
- 4. Jahresbericht über den Hamburger Verein gegen die Tierquälerei, Abgestattet im Namen des Vorstandes, 1846.
Literatur
- Maria Möring: Beit, Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 23 f. (Digitalisat).
- Aurubis im Wandel. Ferdinand Beit (mit Porträt), aurubis.com, abgerufen am 17. Dezember 2019
- Eric Zinnow: Die BeitChronik, Würzburg 1995, Handschrift Staatsarchiv Hamburg
- Alfred Beit. Hamburger und Diamantenkönig, Stammtafel Familie Beit, Seite 139 (PDF-Datei; 4,32 MB)