peoplepill id: felix-von-papen
FVP
Germany
1 views today
1 views this week
The basics

Quick Facts

The details (from wikipedia)

Biography

Felix Maria Michael von Papen-Wilbring (* 12. Mai 1910 in Diedenhofen; † April 1945 in Jena) war ein deutscher Monarchist.

Leben und Tätigkeit

Papen entstammte einer alten Adelsfamilie. Ein Onkel von ihm war der Reichskanzler Franz von Papen. Mütterlicherseits war er niederländischer Abstammung.

Über seinen Werdegang bis 1933 ist nur wenig bekannt. Zu Beginn der 1930er Jahre lebte er als Wirtschaftsjournalist und Bankkaufmann in Berlin, wo er in preußisch-monarchistischen und großbürgerlichen Kreisen verkehrte.

Im Dezember 1933, nicht ganz ein Jahr nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten, wurde Papen wegen monarchistischer Umtriebe verhaftet. Er verbrachte zunächst einige Wochen im KZ Columbiahaus in Berlin, bevor er am 11. Januar 1934 als Schutzhäftling ins KZ Oranienburg eingeliefert wurde. Von dort wurde er in das KZ Lichtenburg überwiesen. In beiden Lagern, insbesondere aber in Oranienburg, war Papen schweren Misshandlungen ausgesetzt: Gleich bei seiner Ankunft im Lager wurde er im Registraturzimmer von SA-Angehörigen unter Aufsicht des Obersturmführers Hans Stahlkopf brutal verprügelt, wobei ihm das Steißbein zerschlagen wurde. In der ersten Zeit seiner Gefangenschaft in Oranienburg musste Papen Streichhölzer, Zigarettenstummel und Papierfetzen aufsammeln. Aufgrund seiner adeligen Herkunft wurde Papen weiterhin häufig schikaniert und misshandelt. So wurde er wochenlang in Einzelhaft gehalten und durfte seine Zelle selbst zum Austreten nicht verlassen, so dass er gezwungen war, einen Karton für seine Notdurft zu verwenden. Er unternahm schließlich einen Suizidversuch. Während der letzten Wochen seiner Haft in Oranienburg war er als Schreiber tätig.

Nach seiner Freilassung fasste Papen die Eindrücke seiner Haftzeit wie folgt zusammen:

„Den furchtbaren inneren Kampf, den ich bei solchen entwürdigenden Szenen durchzumachen hatte, kann ich kaum beschreiben. Wie soll ich es nur sagen? Ich schäme mich zu leben und all dies eingesteckt zu haben. Ich schäme mich für alle andern, die ebenfalls diese Erbärmlichkeiten über sich ergehen lassen mussten. Ich werde wohl nie in meinem Leben darüber hinwegkommen. Ich hätte mich wehren müssen, obwohl ich die absolute Gewissheit hatte, dass man mich beim geringsten Widerstand wie einen Hund über den Haufen schießen würde. Man wartete ja nur darauf. Warum tat ich es nicht? Gibt es dafür überhaupt eine Entschuldigung? Ja und Nein! Meist war ich so fertig, dass an ein Aufbäumen gar nicht mehr zu denken war. Ich war am Rande des Wahnsinns.“

Am 14. Juli 1934 wurde von Papen für zwei Wochen ins KZ Lichtenburg überführt und dann freigelassen. Nach der Freilassung musste er sich bei der Polizei in Berlin zwei Mal in der Woche melden. Nach einiger Zeit wurde er erneut verhaftet, da er angeblich über das KZ Oranienburg in der Öffentlichkeit gesprochen hatte. Nach seinem zweiten Selbstmordversuch wurde er wieder freigelassen. Von Papen war selbst auf seinem Besitz in Berlin-Kladow nicht mehr sicher; ständig wurde er beobachtet, auch besuchten ihn immer wieder entlassene Schutzhäftlinge, die ihn an die furchtbare Zeit im KZ Oranienburg erinnerten. All dem wollte er entrinnen und siedelte am 2. Februar 1936 nach München über.

Nach seiner Entlassung aus dem Lager versuchte Papen wiederholt, eine Audienz bei Hitler zu erhalten, um diesen mit den Zuständen in den Konzentrationslagern zu konfrontieren. Als dies nicht gelang, forderte er ihn in einem Brief vom 19. August 1937 auf, „sich entweder mit den sadistischen Ausschreitungen und der Freiheitsberaubung identisch zu erklären, oder aber ihm durch eine Entschädigung und Entschuldigung sein Recht wieder zu geben.“

Im Januar 1938 verließ Papen Deutschland. Er ließ sich mit seiner Familie in den Niederlanden nieder. Noch im selben Jahr veröffentlichte er das Buch Ein von Papen spricht..., in dem er seine Erlebnisse in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern schilderte und das System der Lager anprangerte. Aufgrund der Verwandtschaft des Verfassers zu dem ehemaligen Reichskanzler und Vizekanzlers Hitlers fand das Werk große Beachtung. Außer als eigenständiger Band wurde Papens Erlebnisbericht auch in serialisierter Form in der von Willi Münzenberg herausgegebenen Zeitung Die Zukunft veröffentlicht.

Von den NS-Behörden wurde Papen aufgrund seines Buches als Staatsfeind eingestuft und noch 1938 in Deutschland ausgebürgert. Seine Ausbürgerung wurde im Reichsanzeiger bekannt gegeben.

Einige Wochen nach der deutschen Besetzung der Niederlande im April 1940 wurde Papen denunziert und von den Besatzungsbehörden in Haft genommen. Die folgenden Jahre verbrachte er im KZ Buchenwald. Er starb kurz vor Kriegsende in einem Krankenhaus in Jena an den Folgen seiner KZ-Haft. Er hinterließ eine Frau und drei Kinder.

Schriften

  • Ein von Papen Spricht … über seine Erlebnisse im Hitler Deutschland, Nijmegen 1938. (Neuauflage 1939, 1945) OCLC 20918639

Literatur

  • Hans-Joachim Fieber, Oliver Reschke: Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945: Ein biographisches Lexikon, Band 12 (Zweiter Ergänzungsband, Buchstaben K bis Z), Trafo-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-89626-368-4, S. 146.
  • Erwin Nippert: Prinz-Albrecht-Strasse 8, Militärverlag der DDR, Berlin 1988. ISBN 978-3-327-00642-9.
  • Johannes Tuchel: Konzentrationslager. Organisationsgeschichte und Funktion der „Inspektion der Konzentrationslager“ 1934–1938. (=Schriften des Bundesarchivs, Band 39). Oldenbourg, München 1991, ISBN 3-7646-1902-3.
The contents of this page are sourced from Wikipedia article. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
Lists
Felix von Papen is in following lists
comments so far.
Comments
From our partners
Sponsored
Felix von Papen
arrow-left arrow-right instagram whatsapp myspace quora soundcloud spotify tumblr vk website youtube pandora tunein iheart itunes