Erich Sechser
Quick Facts
Biography
Erich Sechser (* 25. November 1925 in München; † 2. Juli 2003) war ein Staatsanwalt und CSU-Politiker.
Leben
Der Sohn eines aktiven Offiziers studierte Jura, trat 1957 bei der Staatsanwaltschaft München in den bayerischen Justizdienst ein und machte Karriere als Strafrichter, Zivilrichter und als Oberstaatsanwalt.
1960 zog er von München nach Zorneding um, wo er als CSU-Mann in den Gemeinderat eintrat (von 1966 oder 1971 bis 1996) und 1972–1990 zum zweiten Bürgermeister gewählt wurde (neben Bürgermeister Rudolf Weinberger, Freie Wähler). Es gelang ihm, den Finanzhaushalt zu konsolidieren. Von 1973 bis 1985 war er Ortsvorsitzender der CSU Zorneding.
Für sein forsches Vorgehen gegen die Münchner Abtreibungs-„Aktion 218“ im Juni 1971 wurde er von Ministerpräsident Alfons Goppel gelobt. Beim ersten deutschen Banküberfall mit Geiselnahme am 4. August 1971 durch Hans Georg Rammelmayr und Dimitri Todorov riss Sechser unter Hinweis auf die Strafprozeßordnung die Leitungsbefugnis an sich. Er beorderte „gute Jäger“ der Polizei in eine Kiesgrube und ließ sie üben, bevor sie als angebliche „Präzisionsschützen“ am Tatort Stellung bezogen. Infolge des von ihm erteilten Schießbefehls wurde das Fluchtfahrzeug von 36–150 Kugeln durchsiebt und Rammelmayr sowie eine 19-jährige Geisel exekutiert. Danach gingen sechs Strafanzeigen gegen ihn ein. Polizeipräsident Manfred Schreiber, mit dem er sich bereits seit zwei Monaten in der Fachzeitschrift Kriminalistik über Kompetenzabgrenzung zwischen Polizei und Justiz stritt, suchte Sechsers Schießbefehl danach zu rechtfertigen, „wann immer er danach gefragt würde“.