Eduard Beaucamp
Quick Facts
Biography
Eduard Beaucamp (* 15. Juni 1937 in Aachen) ist ein deutscher Kunstkritiker und Publizist.
Leben und Werk
Beaucamps Großvater war ein französischer Arzt, der in Laon arbeitete. Nach dessen frühem Tod zog seine Großmutter nach Aachen. Eduard Beaucamp besuchte in Aachen das humanistische Gymnasium und absolvierte nach dem Abitur 1956 eine Ausbildung zum Verlagsbuchhändler in Köln. Anschließend studierte er deutsche Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Freiburg und München. Er wurde 1966 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bei Benno von Wiese promoviert. 1962 war er kurzzeitig Mitarbeiter von Rudolf Alexander Schröder in Bergen (Chiemgau).
Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
1966 ging er als Kunstkritiker und Feuilletonredakteur zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung nach Frankfurt am Main. Bereits frühzeitig setzte er sich für die Avantgarde um Joseph Beuys ein „[…] und beteiligte sich begeistert an der Entdeckung der New Yorker Pop-Art. Dann aber äußerte er in den frühen Siebzigern als einer der Ersten Zweifel an der fortdauernden Vitalität der Moderne“. Beaucamp dokumentierte diese Bedenken 1976 in seinem Sammelband Das Dilemma der Avantgarde. 2002 wechselte er in den Ruhestand, er ist der Zeitung aber noch mit einer monatlichen Kolumne Kunststücke und gelegentlichen Kritiken verbunden. Seine besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung gilt der Kunst der ehemaligen DDR, vor allem der Leipziger Schule.
Privatleben
Eduard Beaucamp ist verheiratet und lebt in Frankfurt am Main. Innerhalb einer Ausstellung 5 Sammler zeigen Ihre Favoriten zeigten Barbara und Eduard Beaucamp 2009 im Museum der bildenden Künste Leipzig ihre private Kunstsammlung. Im Dezember 2010 übergab das Ehepaar dem Frankfurter Kunstmuseum Städel ein Gemälde des italienischen Barockmalers Guercino als Schenkung.
Schriften
- Literatur als Selbstdarstellung. Wilhelm Raabe und die Möglichkeiten eines deutschen Realismus. Bouvier, Bonn 1968.
- Das Dilemma der Avantgarde. Suhrkamp, 1976, ISBN 978-3-518-06829-8.
- Werner Tübke: Arbeiterklasse und Intelligenz. Eine zeitgenössische Erprobung der Geschichte. Fischer, 1985, ISBN 3-596-23922-2.
- Die befragte Kunst. Kritische Streifzüge von Donatello bis Beuys. Prestel, 1988, ISBN 3-7913-0856-4.
- Der verstrickte Künstler. Wider die Legende von der unbefleckten Avantgarde. DuMont, Köln 1998, ISBN 978-3-7701-4734-2.
- Werner Tübke. Meisterblätter. Prestel, 2004, ISBN 978-3-7913-3188-1.
- Werner Schmalenbach. (Gespräche), Walther König, Köln 2011, ISBN 978-3-86335-049-9.
- Kunststücke. Ein Tanz mit dem Zeitgeist. Philo Fine Arts/Fundus-Bücher 211, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86572-679-7.
Auszeichnungen
- 1990: Wilhelm-Heinse-Medaille der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
- 2006: Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt