Ebow
Quick Facts
Biography
Ebow, auch Ebow X, bürgerlich Ebru Düzgün (* 8. Februar 1990 in München), ist eine deutsche Rapperin kurdischer Herkunft, die zurzeit in Wien lebt.
Leben
Ebows Großeltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland, ihre Mutter, die in der Türkei ein Gymnasium besucht hatte, folgte ihnen erst im Alter von 17 Jahren. Wie ihre Eltern ist Ebow Alevitin. Obwohl ihre Familie kurdischer Abstammung ist, wurde zu Hause lediglich Türkisch gesprochen. Sie studierte Architektur an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München und lebte mit ihrer Mutter und Großmutter im Münchener Westend. Ihr Masterstudium absolviert sie seit 2015 an der TU Wien.
Sie rappte zunächst im Münchner Bahnhofsviertel, in Waschsalons, Supermärkten und der Straßenbahn, bevor sie auf Bühnen auftrat und an Festivals teilnahm, wie 2011 dem on3-Festival des Bayerischen Rundfunks, 2012 dem Sound-of-Munich-Now-Festival oder 2014 dem Schamrock–Festival der Dichterinnen.
2010 schrieb und sang sie die Titelmelodie Ich habe Wanderlust zur Filmdokumentation Töchter des Aufbruchs der Münchener Regisseurin Uli Bez, in der Migrantinnen ihre Lebenswege in Deutschland erzählen, darunter auch Ebow und ihre Mutter. Der Film wurde im Kino aufgeführt und unter anderem in der CinéMayence im Institut Français, auf der Griechischen Filmwoche sowie im Rahmen des Frauenfilmfestes Bimovie 2012 in München gezeigt.
Mit dem selbstproduzierten halbstündigen Video-Mixtape Habibi’s Liebe und Kriege (2012) kreierte Ebow eine von orientalischen Klängen beeinflusste Stilrichtung, gemixt mit Elektro, die sie als „alternativen Hip-Hop“ bezeichnet. Erstmals verpackte sie darin soziale Realität in angriffslustige Texte, die von Geschlechterrollen in der türkischen Gemeinschaft, falschem Patriotismus bis zu den deutschen Waffenexporten reichen. Ihr Song Waffenhymne sei laut Taz als Antwort auf M.I.A.s Paper Planes zu lesen. Das Musikmagazin Startrampe des BR stellte Ebow unter den neuen Bands der Staffel 9 vor und produzierte ihr Musikvideo Oriental Dollar. Darin beschreibt sie „das Gefühl, das sie beschleicht, wenn sie den ‚verschleierten Frauen‘ aus den Emiraten in München beim Shoppen zusieht“. Ihr Album mit dem Titel Ebow erschien am 22. November 2013 bei dem Indie-Label Disko B.
2014 veröffentlichte sie mit dem Filmemacher und Musiker Mirza Odabaşı die Single Paramide, deren Erlöse an Bedürftige in Kobane gingen. Sie war ebenfalls an seinem 2015 erschienenen Dokumentarfilms Leiden-schafft beteiligt, in dem auch andere bekannte Künstler wie Chefket, Marteria und Eko Fresh vertreten sind. In der Musiksendung Heimatsound des Bayerischen Fernsehens im April 2015 trat sie mit den Songs Paradise und Vay auf.
Als blaqtea ist sie seit 2016 Teil des Trios Gaddafi Gals.
Diskografie
Titel | Veröffentlichung | Label | Cover |
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Ebow | 22. Nov. 2013 | Disko B | |
Komplexität | 17. Nov. 2017 | Problembär Records | |
K4L | 29. März 2019 | Problembär Records |
Titel | Veröffentlichung | Label | Cover |
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Eis auf den Asphalt | 8. Aug. 2014 | Disko B | |
Asyl | 10. Feb. 2017 | Problembär Records |