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Germany
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Eberhard Poppe
German legal scholar

Eberhard Poppe

The basics

Quick Facts

Intro
German legal scholar
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Wiesenburg, Wildenfels, Zwickau, Germany
Age
89 years
The details (from wikipedia)

Biography

Eberhard Poppe(* 12. September 1931 inWiesenburg, Sachsen)ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Seine Forschungsgebiete in der DDR waren Staats- und Rechtstheorie und im vereinten Deutschland Verfassungstheorie, Staats- und Verwaltungsrecht. Er war von 1971 bis 1990 Abgeordneter der Volkskammer der DDR.

Juristische Laufbahn

Poppe wuchs in einer Angestelltenfamilie auf. 1950 legte er das Abitur ab. 1952 wurde er Mitglied der SED. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig bis 1954 wurde er ab 1955 Assistent/Oberassistent an der Juristischen Fakultät der Leipziger Karl-Marx-Universität und anschließend bis 1959 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in Halle (Saale). Dort verteidigte er seine Doktorarbeit zur Volkssouveränität und Abgeordnetenstellung.Seine Habilitierung erfolgte 1963. Zum 1. Oktober 1960 wurde Poppe mit der Wahrnehmung einer Dozentur für Staatsrecht an der Juristenfakultät in Halle beauftragt. Seit 1965 wirkte er als ordentlicher Professor für Verfassungstheorie und Staatsrecht an der MLU und zudem als Prorektor für Studienangelegenheiten sowie für Gesellschaftswissenschaften von 1968 bis 1970. Beieiner Tagung christlicher Persönlichkeiten in der Martin-Luther-Universität 1969 wies der Prorektor daraufhin, dass diese Veranstaltung ein überzeugendes Beispiel für die Praktizierung des Verfassungsgrundsatzes von der Gewissens- und Glaubensfreiheit darstelle.

In den Jahren 1971 bis 1977 war Poppe Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.Zusammen mit seinem Professoren-Kollegen auf dem Gebiet des Staatsrechts, Büchner-Uhder, setzte Poppe sich für die Stärkung des Verwaltungsrechts im Rechtssystem der DDR ein. Von seinem akademischen Kollegen Lieberwirth, einem emeritierten Professor für Rechtsgeschichte und Internationales Privatrecht an der Universität Halle-Wittenberg, wurde er in einem Interview 2007 gewürdigt als "... sehr beliebt ... unter den Studenten, auch weil er wissenschaftlich was geboten hat und auch mal eine Gegenmeinung hörte. Er war fair und hatte eine gute Art mit den Studenten umzugehen." Bei politischen Auseinandersetzungen mit Jura-Studenten im Jahr des Mauerbaus 1961 verhielt sich Poppe als Parteisekretär der SED-Parteiorganisation der Juristischen Fakultät nach damaligen Maßstäben fair und moderat, als eine Studierende des 3. Studienjahrs äußerte, sie sei nicht bereit, „die Kugeln zu drehen, die auf ihre Angehörigen in Westdeutschland abgeschossen werden könnten,“ ließ er es mit einer Aussprache zusammen mit dem noch amtierenden Dekan Leschkas bewenden, zumal sich die Jura-Studentin nachträglich verpflichtete, die verlangte Zustimmungserklärung „zur Verteidigung unserer sozialistischen Republik“zu unterschreiben. Poppe wurde zu Beginn der politischen Wende in der DDR zusammen mit einem seiner Studienfreunde von der Leipziger Universität, Gregor Schirmer, in die am 18. November 1989 gebildete Zeitweilige Kommission der Volkskammer zur Änderung und Ergänzung der DDR-Verfassung von der Kulturbund-Fraktion entsandt, deren Arbeit jedoch wegen sich überstürzender politischer Ereignisse und Entwicklungen im Blick auf eine Vereinigung beider deutscher Staaten ergebnislos blieb.

Eberhard Poppe gilt als einer der bedeutendsten Staatsrechtler der DDR. 1990 wurde Poppe im Zusammenhang mit der Abwicklung der Sektion Staats- und Rechtswissenschaft an der MLU als Professor in den Ruhestand versetzt, blieb aber weiterhin wissenschaftlich aktiv. Als Korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften (SAW) arbeitete er zum Thema „Die verfassungsrechtliche Stellung des Freistaates Sachsen als Bundesland“ und trug seine Ergebnisse auf der Dezember-Sitzung der Philogisch-Historischen Klasse in der SAW 1991 vor.

Ehrenamtliche (gesellschaftliche) Tätigkeit

Poppe war Mitglied des Präsidialrates des Kulturbundes der DDR (KB) seit 1971. Seit Gründung eines DDR-Komitees für europäische Sicherheit am 24. März 1970 in Berlin war der Staatsrechtler Poppe in diesem Gremium Mitglied wie auch der Völkerrechtler Reintanz ebenfalls von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.Er gehörte ab 1971 als Abgeordneter der Volkskammer zur Fraktion des KB und war Mitglied des Verfassungs- und Rechtsausschusses. Während der politischen Wende setzte sich Eberhard Poppe in der Volkskammer als Abgeordneter und Vertreter des Verfassungs- und Rechtsausschusses für die strikte Gewährleistung der Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit ein und ihre detaillierte Regelung in einem künftig zu verabschiedenden Mediengesetz.Bereits 1976 wurde Poppe stellvertretender Vorsitzender der Interparlamentarischen Gruppe der DDR (IPG) und sprach sich als Vertreter der IPG der DDR auf der 1989 in London stattgefundenen Konferenz der Interparlamentarischen Union (IPU) für die Schaffung einer internationalen Weltraumorganisation im Rahmen des UNO-Systems aus; 1972 wurde Poppe Korrespondierendes Mitglied und 1975 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW); 1973 wurde Poppe Mitglied des Rats für Staats- und Rechtswissenschaftliche Forschung bei der AdW. Gelegentlich nahm Poppe am Professorenkollegium des Berliner Rundfunks teil und diskutierte als Staatsrechtler in der Sendung mit. Der Hallenser Staatsrechtler Poppe referierte zusammen mit seinem Professoren-Kollegen, dem Hallenser Völkerrechtler Reintanz, 1976 auf einer Seminartagung der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) zu Fragen der Bürger- und Menschenrechte, insbesondere zu den Rechten auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung, der Freiheit von Presse, Rundfunk und Fernsehen in der DDR, unter Beachtung der UN-Bürgerrechtskonvention sowie der UN-Sozialkonvention. Er nahm am Bergedorfer Gesprächskreis zum Thema "10 Jahre Helsinki – die Herausforderung bleibt" in der Bad Godesberger Redoute im Jahre 1985 teil. MLU-Rektor Poppe wurde 1975 in den Verwaltungsrat der Internationalen Assoziation der Universitäten (International Association of Universities, IAU), als Vollmitglied gewählt und gehörte ihm bis 1980 an; Von 1981 bis 1983 war Poppe Ordentliches Mitglied und ab 1993 bis 1994 Korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften (SAW).

Persönliches

Poppe zog nach seinem Ruhestand 1990 ins Fränkische, das er erstmals als Schulkind kennengelernt hatte. Sein Sohn, Stefan Poppe (* 1956), war Dozent an der damaligen Karl-Marx-Universität in Leipzig auf dem Gebiet des Verwaltungsrechts.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1968 Dr.-Theodor-Neubauer-Medaille in Gold
  • 1969 und 1974 Vaterländischer Verdienstorden
  • 1984 Karl-Marx-Orden
  • 1981 Ordentliches Mitglied (Zuwahl am 9. Oktober 1981), Korrespondierendes Mitglied vom 1. Juli 1993 bis 15. Juli 1994 (Austritt) der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.
  • Ihm wurde die Ehrendoktorwürde eines Dr. jur. h. c. durch die Universität Bratislava verliehen.

Veröffentlichungen

  • Mensch und Bildung in der DDR, Berlin 1965,
  • Zur Stellung des sozialistischen Verwaltungsrechts im Rechtssystem der DDR, Mitverfasser: Willi Büchner-Uhder (1928–2003) und Rudolf Hieblinger (1924–2009). In: Zeitschrift "Staat und Recht", 22. Jahrgang (1973), S. 1346–1353
  • Verwaltungsrecht. Lehrbuch. Mitverfasser [Autorenkollektiv, Gesamtredaktion Willi Büchner Uhder u. a.; Redaktionsschluss 15.12.1978], Berlin 1979;DNB 800229827
  • Die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" in der Gegenwart, 1979
  • Grundrechte des Bürgers in der sozialistischen Gesellschaft, 1980
  • Universalität der Menschenrechte – Idee und Realität, 1985
  • Arthur Baumgarten zum 100. Geburtstag, (Mitautor: Wolfgang Weichelt) 1985 DNB 850632277
  • Menschenrechte – im Streit und Dialog. (Vortrag vor dem Plenum der Akademie der Wissenschaften der DDR am 17. November 1988), 1989
  • Das Rechtssystem der USA – Impressionen von einer Studienreise in: Neue Justiz (NJ)1990,Seiten 119 bis 120,
  • Die verfassungsrechtliche Stellung des Freistaates Sachsen als Bundesland; ISBN 3-05-002244-2

Literatur

  • Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 9. Wahlperiode, Staatsverlag der DDR Berlin 1987, S. 486.
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