Dror Refael
Quick Facts
Biography
Dror Rafael (hebräisch דרור רפאל; geb. am 29. Januar 1974 in Jehud) ist ein israelischer Radiomoderator, Fernsehmoderator, Entertainer und Satiriker. Er wurde durch diverse Humor- und Satireprogramme im Radio und Fernsehen bekannt, darunter das Radioprogramm So arzenu (he.: זוֹ אַרְצנו; dt.: Dieses Land) und das Radioprogramm Shai we-Dror (he.: שי ודרור; dt.: Shai und Dror) jeden Morgen auf 103 FM. Rafael lehrt Rundfunk- und Medienwissenschaft an der Universität Ariel in Samarien. Er wohnt in Tzoran-Kadima.
Leben und Wirken
Anfänge und Arbeit beim Rundfunk
Rafael wuchs in Jehud auf. Er begann seine Karriere bei einem privaten Piratensender mit dem Namen radioaktiv. Bei der öffentlich-rechtlichen, israelischen Hörfunkanstalt Kol Israel war als Ansager von Musiktracks bei dem israelischen Rundfunksender 88FM tätig. Danach studierte er am Michlelet Lewinski le-Chinuch (he.:מִכְלֶלֶת לֵוִינסקי לחִינּוּךְ ; dt.: Levinsky-Hochschule für Pädagogik) in Tel Aviv-Jaffa. Dort machte er den Bachelor in den Fächern Sprachwissenschaft, Pädagogik sowie Judaistik.
Nach den Studien kehrte er in sein Berufsleben beim Radio zurück. Er arbeitete im Team des am 1. September 1996 gegründeten privaten regionalen israelischen Radios Tel-Aviv ha Chadasch (Radio Tel-Aviv) bei dem israelischen Rundfunksender 102FM. Dort moderierte er ein Dating-Format namens Be-Chassut ha-Chaschecha (he.:בחָסוּת החֲשֵׁכָה; dt.: Im Schutz der Dunkelheit).
1995 lernte er Shai Goldstein (geb. am 25. August 1968) bei Radio Tel Aviv ha-Chadasch kennen, wo Goldstein als Jingle-Produzent arbeitete und Rafael die nächtliche Kontaktbörse beim Rund- und Hörfunk machte. Gemeinsam betrieben die beiden zuerst ein nächtliches Programm für Satire und Schwarzen Humor als Pilotprojekt. Das Projekt wurde rasch ein großer Erfolg, so dass das satirische, nächtliche Humorprogram Scherit ha-Jom (he.: שְׁאֵרִית הַיּוֹם; dt.: Als Überbleibsel des Tages) geschaffen wurde. Danach gingen sie zu einem Morgenprogramm über, das auch hohe Einschaltquoten erzielte.
Daraufhin erhielten Rafael und Goldstein von Jochanan Zangen (he.:יוחנן צנגן), dem CEO bei Reschet (he.:רֶשֶׁת;), ein Angebot für ein Primetime-Programm auf Arutz 2. Die beiden stimmten zu und strahlten dort zweimal täglich das Radioprogramm So arzenu (he.: זוֹ אַרְצנו ; dt. Dieses Land) aus. Nachdem So arzenu auslief, begannen Rafael/Goldstein ein neues Programm, genannt Schai we-Dror (he.: שי ודרור; dt. Schai und Dror) auf Bip und auf dem Fernsehsender Arutz 10 (he.:ערוץ 10) jeden Morgen auf 103 FM.
Kontroverse mit Mati Golan
Im Juni 2003 interviewte der Journalist Mati Golan (he.: מתי גולן; geb. 6. Dezember 1936) in seinem Programm Dokumedia, Bikoret ha-Tikschoret (he.: דוקומדיה, בִּקֹּרֶת התִּקְשֹׁרֶת) eine Mutter, die den Verlust ihrer siebenjährigen Tochter bei einem Terroranschlag betrauerte. Die trauernde Mutter beklagte dabei einige Passagen aus dem Programm Schai we-Dror, ausgestrahlt wenige Tage zuvor auf dem Fernsehsender Arutz 10, die für sie beleidigend waren. Golan rief während der Sendung Schai Goldstein an und bat ihn, zu den Vorwürfen der Mutter Stellung zu beziehen. Goldstein knallte als Antwort den Hörer auf. Daraufhin begannen Goldstein und Rafael, was das Gericht später als „einen Kreuzzug der Rache und Abrechnung“ („Massa Zalew schel nakam we-hitchaschbenut“; he.:„מַסָּע צָלַב שֶׁל נָקָם והִתְחַשְׁבְּנוּת“) gegen Mati Golan bezeichnete. Goldstein und Rafael kritisierten in acht aufeinanderfolgenden Programmen die Person Mati Golan. Golan verklagte sie daraufhin wegen Diffamierung. Das Gericht verurteilte Goldstein und Rafael, an Golan 60.000 Schekel zu bezahlen. Das Programm Schai we Dror wurde daraufhin nach kurzer Zeit abgesetzt.
Weitere Karriere
Rafael und Goldstein kehrten daraufhin zu Radio Tel Aviv zurück und boten statt des Morgenprogramms nun das Abendprogramm an. Das neu gestartete Programm erreichte so hohe Einschaltquoten, wie sie für Fernsehen und Rundfunk in Israel sehr ungewöhnlich waren. Ihr Programm wurde auf Radio Tel Aviv am Nachmittag, am späten Abend, sowie auf Bip im Fernsehen ausgestrahlt. Das Paar verließ zum 1. Juli 2007 Radio Tel Aviv, um am 2. September 2007 für Radio Lelo Hafsaka (Non-Stop-Radio) zu arbeiten. Seit 6. Juni 2008 machte Rafael zusammen mit Goldstein die Spielshow Ha Rosch be-kir (he.:הָרֹאשׁ בְּקִיר; dt.: Kopf in der Wand) auf dem Fernsehsender Arutz 10 (he.:ערוץ 10 ).
Seit 2008 arbeitete er im Satire-Texterteam Eretz Nehederet (he.:אֶרֶץ נֶהֱדֶּרֶת; dt.: Wundervolles Land), einer satirischen, israelischen Fernseh-Show, die ihre Erstausstrahlung am 7. November 2003 hatte. Bei dem Fernsehsender Arutz 24 (he.:ערוץ 24) moderierte er 2008 auch die komische, triviale Spielshow Chinon ha-Aschlajot (he.:חִידוֹן האַשְׁלָיוֹת ; dt.: Quiz-Show). Bei dem Fernsehsender Arutz 10 (he.:ערוץ 10 ) machte er 2010 zusammen mit Lucy Aharisch (he.:לוּסִי אַהֲרִישׁ) und Jacky Lewi (he.:ז'קי לוי) die TV-Spielshow Mischehu ba-Bajit (he.:מישהו בבית; dt.: Jemand zuhause?).
Er schreibt die Kolumne für die tägliche Abendausgabe der Finanzzeitung Globes (he: גלובס). Seit 2013 schreibt er einmal wöchentlich eine Kolumne für die Wochenzeitung Sof ha-Schawua (he.:סופהשבוע; dt.: Wochenende). Zusätzlich erwarb er einen Master-Titel für Konfliktbewältigung (Conflict Resolution) an der Bar-Ilan-Universität.
Privatleben
Im Laufe des Jahres 2014 trat Rafael in der Fernseh-Reihe Mechubarim (hebräisch מְחוּבָּרִים; dt.: Beziehungen) bzw. Mechubarim Plus (hebräisch מחוברים פלוס), einem Reality-TV-Format, auf, wo Rafael sein Coming-out hatte. Er erklärte, wie er mit 40 Jahren sich plötzlich und ganz unerwartet in den 24-jährigen Juwal verliebte. Rafael verließ seine Ehefrau Marina (he.: מרינה) und zwei minderjährige Söhne, um als Paar mit einem jungen, jüdischen Mann zusammen zu leben. Dror Rafael machte dies selbst in einem Interview in der TV-Televisa vom 12. November 2014 mit der Schlagzeile „Asawti et ischti le-towat gewer“ (he.: דרור רפאל: עזבתי את אשתי לטובת גבר ; dt.: „Ich verließ meine Frau für einen Mann“) öffentlich.
Nach über einem Jahr trennte sich das schwule, jüdische Liebespaar und Rafael kehrte zu seinen Söhnen zurück. „Ich verließ meine Frau für einen Mann und ich lebte mit ihm länger als ein Jahr“ (עָזַבְתִּי את אשתי לְטוֹבָת גבר וחייתי איתו יותר משנה), so schilderte Rafael später gegenüber der Jedi’ot Acharonot seine Trennung von seinem schwulen Liebhaber. Nach der Trennung traf sich das Paar, um zu erörtern, woran die Beziehung scheiterte. Dies machten Dror Rafael und sein Ex-Lebenspartner Juwal selbst in einem gemeinsamen Interview in der TV-Televisa vom 24. November 2014: Dror Raffael ihm ha-Gewer ihto nihel roman (he.: צְפּוּ : דרור רפאל עם הגבר איתו ניהל רומן ; dt.: Sehen Sie: Dror Raphael mit dem Mann, mit dem er eine Romanze führte) öffentlich.