Dina Pomeranz
Quick Facts
Biography
Dina Deborah Pomeranz (* 1977) ist eine Schweizer Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie zählt zu den einflussreichsten Ökonominnen in der Schweiz.
Leben
Pomeranz wuchs in Zürich auf und schloss dort das Gymnasium ab. Sie studierte Internationale Beziehungen an der Universität Genf und machte 2004 ihren Master am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf. 2010 promovierte sie in Ökonomie an der Harvard University mit der Dissertation Essays on Tax Evasion and Savings: Evidence from Three Randomized Experiments in Chile. Von 2010 bis 2011 war sie Post-Doctoral Fellow des Abdul Latif Jameel Poverty Action Lab am M.I.T. und von 2011 bis 2017 Assistenzprofessorin an der Harvard Business School. Ihre Studien publizierte sie u. a. in The American Economic Review. Sie wechselte 2017 als Assistenzprofessorin für Mikroökonomie an das Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich. Als Fellow war sie von 2012 bis 2017 am National Bureau of Economic Research (NBER) und ist seit 2015 Center for Economic Policy Research (CEPR).
Ihre Forschungsgebiete sind Beschaffungswesen, Entwicklungsökonomie, öffentliche Finanzen (hier insbesondere die Steuerhinterziehung) und Nord-Süd-Beziehungen. Eines ihrer Hauptforschungsgebiete ist die Rolle der Mehrwertsteuer beim Steuervollzug. Methodisch wendet sie die Wirkungsanalyse (Impact Assessment) in der Tradition von Michael Kremer (ihrem PhD Adviser), Esther Duflo und Abhijit Banerjee an.
Sie ist im Vorstand der Organisation Evidence Action, welche evidenz-basierte Entwicklungsprojekte weltweit für über 200 Millionen Menschen in die Praxis umsetzt und im Herausgeberbeirat der Zeitschrift Perspektiven der Wirtschaftspolitik. 2018 wurde sie für 5 Jahre in den Vorstand der European Economics Association gewählt.
Medien
Pomeranz wird regelmässig in den Medien zu den Erkenntnissen aus ihrer Forschung und zum aktuellen Weltgeschehen befragt, beispielsweise zum Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 2019. Sie zählt zu den einflussreichsten Ökonominnen in der Schweiz. Im Ökonomen-Ranking der Frankfurter Allgemeine erreichte sie 2019 den ersten Platz in der Rubrik Twitter und Online-Medien, die vom Online-Magazin Makronom erstellt wurde. Nach Häufigkeit wissenschaftlicher Zitierungen wurde Pomeranz im Oktober 2019 auf RePEc auf Rang 86 der Top Young Economists weltweit geführt.
Auszeichnungen
- 2017: Gewinnerin eines der renommierten "ERC Starting Grants" des Europäischen Forschungsrats
- 2018: Excellence Prize in Applied Development Research des entwicklungsökonomischen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik
Publikationen
- mit Sebastián Bustos, José Vila-Belda, Gabriel Zucman: Challenges of Monitoring Tax Compliance by Multinational Firms: Evidence from Chile. In: AEA Papers and Proceedings, Band 109, Mai 2019, S. 500–505, doi:10.1257/pandp.20191045.
- mit José Vila-Belda: Taking State-Capacity Research to The Field: Insights from Collaborations with Tax Authorities. In: Annual Review of Economics, Band 11, August 2019, S. 755–781, doi:10.1146/annurev-economics-080218-030312.
- mit Felipe Kast, Stephan Meier: Saving More in Groups: Field Experimental Evidence from Chile. In: Journal of Development Economics, Band 133, Juli 2018, S. 275–294, doi:10.1016/j.jdeveco.2018.01.006.
- mit Paul Carrillo, Monica Singhal: Dodging the Taxman: Firm Misreporting and Limits to Tax Enforcement. In: American Economic Journal: Applied Economics, Band 9, Nr. 2, April 2017, doi:10.1257/app.20140495.
- No Taxation Without Information: Deterrence and Self-Enforcement in the Value Added Tax. In: The American Economic Review, Band 105, Nr. 8, August 2015, S. 2539–2569, doi:10.1257/aer.20130393.
- Impact Evaluation Methods in Public Economics: A Brief Introduction to Randomized Evaluations and Comparison with Other Methods. In: Public Finance Review, Band 45, Nr. 1, Januar 2017, S. 10–43, doi:10.1177/1091142115614392.
- mit Cristobal Marshall, Pamela Castellon: Randomized Tax Enforcement Messages: A Policy Tool for Improving Audit Strategies. In: Tax Administration Review, Nr. 36, Januar 2014, S. 1–21 (ciat.org).