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Dilman Schmid
Deutscher Glockengießer

Dilman Schmid

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Deutscher Glockengießer
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Gender
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The details (from wikipedia)

Biography

Dilman Schmid (Eigenschreibweise des Vornamens Tilman, auf einer Glocke für Melbach auch Johann Dilman Schmid) war ein deutscher Glockengießer aus Aßlar im Übergang vom 17. ins 18. Jahrhundert. Er goss viele Glocken nach Mittelhessen und Umgebung, von denen einige erhalten sind.

Geschichte

Dilman Schmid wurde um 1646 oder 1664 geboren. 1682 kam seine Tochter Anna Kunigunda zur Welt. Seine ersten Glocken goss er gemeinsam mit Antonius oder Adoni Fei/Faer (unterschiedliche Schreibweisen auf den Glocken). Dieser goss ebenso gemeinsam mit dem Aßlarer Johann Jacob Rincker, etwa im Jahr 1683 eine Glocke für Ober-Hörgern. Das lässt den Schluss zu, dass Fei Lehrmeister von Schmid und Rincker gewesen sein könnte. Die letzten Glocken mit Fei entstanden um 1696.

Ab spätestens 1708 begleitete auch Schmids Schwiegersohn Philipp Schweitzer, der Anna Kunigunda geheiratet hatte, den Glockenguss.

Im Jahr 1709 wurden Schmid und Schweitzer als Sachverständige angehört, um eine von der Frankfurter Gießerfamilie Schneidewind gefertigte und von Hanau bemängelte Glocke für die Marienkirche zu beurteilen.

Die letzte dokumentierte Glocke goss Schmid 1715 für Ober-Wöllstadt. Schweitzer übernahm den Gießerbetrieb und führte ihn noch einige Jahre in Werdorf fort.

Charakteristika

Schmid goss die meisten seiner frühen Glocken in Septim-Rippe, d. h. mit einer Septime als Unterton. Später wechselte er zur Oktav-Rippe, deren Teiltonaufbau er – wie etwa in Weilburg – auch mit hoher Genauigkeit einhielt. Die Terz ist meistens eine kleine Terz, beispielsweise bei einer Glocke für Großen-Linden kommt auch eine große Terz vor.

Die Inschriften verfasste Schmid mit einigen Schreibfehlern in Schwabacher Schrift. Später ging er zu einer Barock-Antiqua, oft in Versalien, über; teils verwendete er auch beide gleichzeitig. Ein sehr häufig auf seinen Glocken zu lesender Spruch ist „Die schlafende weck ich die suender schreck ich die dotten [=Toten] bewein ich * dilman schmid von aslar gos mich, durchs feuer flos ich * 1697“ oder „zum gebet ruf ich / des juenste gerichts erinere ich dich“ (beide Beispiele aus Langgöns).

Neben Zierringen auf dem Wolm und verschiedentlichen Zierfriesen an der Haube sind auf Schmids Glocken häufig auch Heiligenbilder zu finden. Die Krone ist eine gewöhnliche Sechshenkelkrone mit schmucklosen, fast kreisrunden und im Querschnitt quaderförmigen Henkeln.

Werke

In den beiden Weltkriegen wurden viele Glocken zu Rüstungszwecken eingeschmolzen oder durch Brände zerstört. Einige kehrten nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Glockenlager in Hamburg („Glockenfriedhof“) zurück. Manche wurden bereits im 18. oder 19. Jahrhundert umgegossen.

Die folgende Liste gibt einen – sicherlich unvollständigen – Überblick über die Glocken von Dilman Schmid.

JahrAufhängungsortGebäude/NutzungSchlagtonMasseDurchmesserErhaltenBemerkung
1684Grünberg (Hessen)Ev. StadtkirchefJa 
1685DaubhausenEv. KircheNeinGegossen für Edingen, verkauft nach Daubhausen
1686Nieder-EschbachEv. KirchegJaGegossen für die ev. Kirche Nieder-Wöllstadt, dort nach dem Zweiten Weltkrieg zu Rincker abgegeben und später weitervermittelt. Krone abgebrochen.
1686WetzlarSim. Wetzlarer Domfis1.400 kg (ca.)1.275 mmJa 
1686AtzbachEv. KircheNein1850 umgegossen
1686EffolderbachEv. KircheNeinKein Gießervermerk, jedoch Inschrift „Ich ruf zu Gott und kling zu Grab o Mensch dein große Sünd leg ab“ passend zu Schmids Schema und ähnlich zu Nieder-Wöllstadt „ich ruf got euch und kling zu grab o mensch dein grosse suend leg ab“. Ende des 19. Jahrhunderts umgegossen.
1686MelbachEv. KircheNein1859 für neues Geläut eingeschmolzen
1687HochstadtEv. Wehrkirche St. KiliangJaGemeinsames Werk mit Adoni Fei
1688PhilippsteinEv. KircheUnbekannt
1688VolpertshausenAlte KircheNein1866 umgegossen
1690UsingenEv. LaurentiuskirchegisNeinh bereits 1899 umgegossen, cis im Ersten Weltkrieg zerschlagen und gis im Zweiten Weltkrieg von Granatsplitter getroffen
h
cis
1690Allendorf/LahnEv. Kirchecis680 kg690 mmJa 
1690WieseckEv. KircheNein1817 umgegossen durch F. W. Otto
1690WölfersheimEv.-ref. KircheNein1862 umgegossen
1690EbersgönsEv. Kirche Nein„Sehr disharmonisches Geläute“ Die vermutlich größere Glocke wurde im Zweiten Weltkrieg konfisziert
hJa
1690Rüdigheim (Amöneburg)St. Antonius der Einsiedlerc265 kg760 mmJa
1691Rodheim vor der HöheEv. KircheesJaGegossen für die lutherische Reinhardskirche, heute mit dem Gesamtgeläut im Turm der ehemaligen reformierten Kirche
1692Schwalbach (Schöffengrund)Ev. Kircheb-220 kgJa
1695OberlaukenEv. Kircheb-Ja
1696Oberursel (Taunus)Kath. St. Ursulakirchee -71.360 kg1.263 mmJa 
1696Lang-GönsEv. Jakobuskirchedis -61.150 kg1.265 mmJaGemeinsames Werk mit Antonius Fei. Einziges (größtenteils) erhaltenes Geläut aus einem Guss. Kleinste Glocke 1884 nach Sprung umgegossen.
fis +41.050 kg1.180 mmJa
gis +8450 kg925 mmJa
 Nein
1697HungenEv. StadtkirchefisJaBürgerglocke
1697VillingenEv. KirchefisNein1829 umgegossen
1698Langenbach (Weilmünster)Ev. Kirche Ja
Ja
1699Oberndorf (Solms)Ev. Kirchedis125 kg610 mmJa
1699Hausen-OesEv. KircheNein1862 umgegossen
1699LaufdorfEv. Kirche770 mmJa
1701Ober-RosbachEv. StadtkircheNein
1701Schwalbach (Schöffengrund)Ev. Kircheas270 kgNein1830 mit der Stadt Braunfels gegen eine andere Glocke getauscht. Im Zweiten Weltkrieg eingezogen, 1947 zurück, gesprungen, 1950 umgegossen.
1701LeunEv. Kircheges935 mmJaBetglocke/Hl. Dreieinigkeit
b830 mmMittagsglocke
1702RöthgesEv. KircheNein1879 umgegossen
1702EhringshausenEv. MichaeliskirchefisJa
1703Friedberg (Hessen)Ev. Stadtkirche Unserer Lieben Frauf +2800 kg1.150 mmJaElfuhrglocke. Neuzeitlich bei Geläutesanierung Riss geschweißt und Schlagring wiederhergestellt.
1705BüttelbornEv. Kircheg645 kg1.000 mmJaGemeinsames Werk mit Philipp Schweitzer
1705Stockstadt am RheinEv. Kircheges776 kg1.089 mmJa
b450 kg889 mmGemeinsames Werk mit Philipp Schweitzer
1707HochstadtEv. Wehrkirche St. KilianNein
1707RunkelEv. Kirchefis750 kgNeinUmguss aus Glocke von 1700, im Ersten Weltkrieg zerschlagen
1707BergenLaurentiuskircheg622 kgJa
1708WeilburgEv. Schlosskirchee1.200 kg1.220 mmJaMittagsglocke
g820 kg1.120 mmNeinTotenglocke
a622 kg1.000 mmNeinGebetsglocke
1708LangendiebachEv. KircheNein
1709LangenselboldEv. KircheUnbekanntEvtl. auch zwei Glocken
1709HadamarEv. KircheUnbekanntEvtl. Verwechslung mit Tilman von Hachenburg?
1710GambachEv.-ref. Kirchee993 kg1.180 mmJaGemeinsames Werk mit Philipp Schweitzer
1710SteindorfEv. KirchedesJa 
1710SteinbrückenEv. KircheUnbekannt
1710Friedberg (Hessen)Ev. Stadtkirche Unserer Lieben FrauNeinStand bei einer Inventur Ende des 19. Jahrhunderts in der Sakristei
1711b +53.200 kg1.750 mmJaSonntagsglocke. Größte erhaltene Glocke Schmids, womöglich sein größtes Werk überhaupt. Neuzeitlich bei Geläutesanierung Schlagring wiederhergestellt.
1711BissenbergEv. Kirche550 mmJa
1712Großen-LindenEv. Kirche St. Peterd +1.300 kg1.300 mmJa10-Uhr-Glocke. Durterz
1714DillenburgAltes Archivgebäude 150 kg630 mmUnbekannt
1715Ober-WöllstadtKath. Kirche St. StefanusNein1863 umgegossen

Literatur

  • Hellmut Schliephake: Glockenkunde des Kreises Wetzlar. In: Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft Lahntal e. V. 12. Jahrbuch. 1989, ISSN 0722-1126, S. 5–150, hier: S. 86–93 (Dilman Schmid aus Aßlar).
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