Dieter Dowe
Quick Facts
Biography
Dieter Dowe (* 16. Januar 1943 in Kempen) ist ein deutscher Historiker und war bis 2008 Leiter des Historischen Forschungszentrums der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn.
Akademische Laufbahn
Dowe studierte Geschichte, Latein, Philosophie und Germanistik und schloss mit der Promotion zum Dr. phil. 1969 an der Universität Bonn ab.
Seit seiner Promotion ist er Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung. Zunächst arbeitete er als Mitglied der Abteilung Sozial- und Zeitgeschichte und von 1990 bis 2008 als Leiter des Historischen Forschungszentrums der Friedrich-Ebert-Stiftung (Archiv der sozialen Demokratie, Bibliothek, Abteilung Sozial- und Zeitgeschichte, Karl-Marx-Haus in Trier: Museum und Studienzentrum) und bis 2005 des Instituts für Sozialgeschichte e.V. Braunschweig-Bonn. 1999 erfolgte seine Ernennung zum Professor.
Sonstige Tätigkeiten
Beim „Archiv für Sozialgeschichte“ fungierte er als Schriftleiter (1970–1989) und Mitredakteur (1975ff.). Er ist Herausgeber der „Reprints zur Sozialgeschichte bei J.H.W. Dietz Nachf.“, der „Reihe: Politik- und Gesellschaftsgeschichte“ des Historischen Forschungszentrums der Friedrich-Ebert-Stiftung (in Zusammenarbeit mit Michael Schneider), der Reihe „Die deutsche Sozialdemokratie nach 1945“, der Reihe „Geschichte der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung“ (in Zusammenarbeit mit Pia Bungarten, Ernst Kerbusch und Uwe Optenhögel), der Reihe „Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert“ (mit Michael Schneider und Anja Kruke), der „Veröffentlichungen des Instituts für Sozialgeschichte e.V. Braunschweig-Bonn“ und der Reihe „Gesprächskreis Geschichte“. Seit 1989 ist Dieter Dowe ehrenamtliches Mitglied im Vorstand der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, seit 1995 im Vorstand der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung.
Forschungsschwerpunkte
Dowes Forschungsschwerpunkte liegen auf der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung vom Vormärz an und auf der deutschen Sozialdemokratie bis in die Weimarer Republik mit (anfänglich) regionaler Betonung des Rheinlandes.
Sonstiges
Dieter Dowe lebt in Sankt Augustin und Braunschweig, hat zwei Kinder von seiner verstorbenen Ehefrau Dorothee Dowe geb. Schwartze und ist verheiratet mit der Historikerin Heike Christina Mätzing (Technische Universität Braunschweig).
Werke
Monographien
- Aktion und Organisation : Arbeiterbewegung, sozialistische und kommunistische Bewegung in der preußischen Rheinprovinz 1820- 1852 Hannover : Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, 1970 (Schriftenreihe des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung; Bd. 78)
- Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, sozialistischen und kommunistischen Bewegung von den Anfängen bis 1863 unter Berücksichtigung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen : Mit einer Einleitung. Berichtszeitraum 1945-1971 (1975), Bonn-Bad Godesberg : Verl. Neue Gesellschaft, 1976. (Archiv für Sozialgeschichte : Beiheft ; 5)
- Führer zu den Archiven, Bibliotheken und Forschungseinrichtungen zur Geschichte der europäischen Arbeiterbewegung, Bonn : Verl. Neue Gesellschaft, 1984. - 227 S. - (Archiv für Sozialgeschichte : Beiheft; Bd. 11) ISBN 3-87831-395-0
Herausgeber
- 140 Jahre Gründung von Lassalles Allgemeinem Deutschen Arbeiterverein 1863 in Leipzig - zur Frühgeschichte der deutschen Sozialdemokratie : Dokumentation einer Veranstaltung am 19. Mai 2003 in der Alten Handelsbörse in Leipzig / Dieter Dowe (Hrsg.). Friedrich-Ebert-Stiftung, Historisches Forschungszentrum. - Bonn, 2003,(Gesprächskreis Geschichte ; 50) ISBN 3-89892-194-8
- Berichte über die Verhandlungen der Vereinstage deutscher Arbeitervereine 1863 bis 1869 : Nachdrucke / Hrsg. von Dieter Dowe. Mit einer Einl. von Shlomo Na'aman sowie einem Personenregister, Zeitschriften- und Zeitungsregister und Ortsregister von Max Schwarz. Berlin [u.a.] : Dietz Verl., 1980 (Reprints zur Sozialgeschichte), ISBN 3-8012-2095-8
- Brand(t)meister : Willy Brandt als Regierender Bürgermeister von Berlin im Spiegel der Karikatur in West und Ost, hrsg. von Dieter Dowe. Bildtexte von Siegfried Heimann. - München [u.a.] : Olzog, 1996, ISBN 3-7892-9380-6
+ als Mitherausgeber: Der Deutsche Gewerkschaftsburn 1969–1975, Verlag J.H.W. Dietz, Bonn 2013.
Aufsätze
- Die Arbeitersängerbewegung in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg - eine Kulturbewegung im Vorfeld der Sozialdemokratie, in: Arbeiterkultur. Hrsg. von Gerhard A. Ritter. Königstein: Verlagsgruppe Athenäum, Hain, Scriptor, Hanstein 1979, S. 122–144.
- Der Arbeitskampf in den Tuchfabriken des Kreises Lennep (Bergisches Land) 1850, in: Streik. Zur Geschichte des Arbeitskampfes in Deutschland während der Industrialisierung. Hrsg. von Klaus Tenfelde und Heinrich Volkmann. München: Beck 1981, S. 31–51.
- Der Bund der Kommunisten in der Rheinprovinz nach der Revolution von 1848/49, Bonn : Röhrscheid, 1970. - S. 267–297, Sonderdruck aus: Rheinische Vierteljahrsblätter. Jg. 34, 1970
- Die deutsche Sozialdemokratie von den Anfängen bis zum ersten Weltkrieg, in: Die soziale Bewegung in Deutschland des neunzehnten Jahrhunderts. Hrsg. von Karl Josef Rivinius. Unter Mitarb. von Dieter Dowe [u.a.]. Mit 274 Abb. im Text und auf Taf. München: Moos 1978, S. 37–60.
- Das Rheinland und Württemberg im Vergleich, in: Europäische Arbeiterbewegungen im 19. Jahrhundert. Deutschland, Österreich, England und Frankreich im Vergleich. Hrsg. von Jürgen Kocka, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1983, S. 77–105
- Methodologische Überlegungen zum Problem des Hungers in Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: Arbeiterexistenz im 19. Jahrhundert. Lebensstandard und Lebensgestaltung deutscher Arbeiter und Handwerker. Hrsg. von Werner Conze und Ulrich Engelhardt. Stuttgart: Klett-Cotta 1981, S. 202–234.
- Agitieren, organisieren, studieren! – Wilhelm Liebknecht und die frühe deutsche Sozialdemokratie – Vortrag anlässlich der Gedenkveranstaltung der Stadt Gießen und des oberhessischen Geschichtsvereins zum 100. Todestag von Wilhelm Liebknecht. Veröffentlichung der Friedrich Ebert-Stiftung, 2000 ISBN 3-86077-942-7 (online als PDF-Datei)
- Friedrich Ebert 1871 - 1925 : vom Arbeiterführer zum Reichspräsidenten; Ausstellung der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg und der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn ; Begleitheft mit den Haupttexten der Ausstellung / [hrsg. von Dieter Dowe]. Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Historisches Forschungszentrum. - 5. Aufl. - Bonn, 2005 (Gesprächskreis Geschichte ; 9) ISBN 3-89892-347-9