Clemens Tönnies
Quick Facts
Biography
Clemens Tönnies (* 27. Mai 1956 in Rheda) ist ein deutscher Unternehmer und Sportfunktionär. Er ist Miteigentümer der Unternehmensgruppe Tönnies Lebensmittel, Alleineigentümer der Zur-Mühlen-Gruppe und seit 2001 Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04.
Leben
Tönnies wurde als Sohn eines Metzgers in Rheda geboren. Er hatte fünf Schwestern und einen Bruder. Nach der Schule machte er eine Ausbildung als Fleischtechniker und Kaufmann. Sein Bruder Bernd Tönnies gründete 1971 auch mit seinem Namen einen Fleisch- und Wurstwaren-Großhandel. Nach und nach bauten sie gemeinsam die B. & C. Tönnies Fleischwerk GmbH & Co. KG (heute Tönnies Lebensmittel GmbH & Co. KG) auf. Sie wurde zu einem der größten Fleischproduzenten Europas. Bernd Tönnies, der als Präsident ebenfalls Funktionär des FC Schalke 04 war, verstarb am 1. Juli 1994 im Alter von 42 Jahren an den Folgen einer Nierentransplantation.
Tönnies ist seit 1994 Mitglied des Aufsichtsrates des FC Schalke 04 und seit 2001 dessen Vorsitzender. Darüber hinaus ist er erster Vorsitzender des Schützenvereins zu Rheda e. V. von 1833.
Tönnies lebt in Rheda-Wiedenbrück, ist in zweiter Ehe verheiratet und hat zwei Kinder.
Laut Presseberichten ist es zwischen Clemens Tönnies und seinem Neffen Robert Tönnies zu einer Auseinandersetzung gekommen, die vor Gericht ausgetragen wird. Robert Tönnies fordert u. a., dass das Unternehmen von einem Aufsichtsrat kontrolliert wird.
Das US-Magazin Forbes schätzt sein Vermögen auf 2,4 Milliarden US-Dollar (ungefähr 2,1 Milliarden Euro, Oktober 2015). Damit belegt er Platz 847 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt und Platz 63 der reichsten Deutschen (Stand Oktober 2015). Im Oktober 2016 gab Spiegel Online ein geschätztes Vermögen von 1,1 Milliarden Euro an.
Kritik
Laut der Zeitschrift Der Spiegel war Tönnies einer der Prominenten, die Geld mit Cum-Ex-Fonds verdienten.
2016 konnte das Bundeskartellamt eine Geldbuße in Höhe von 128 Millionen Euro wegen erwiesener Preisabsprachen an die Tochterunternehmen Böklunder Plumrose und Könecke Fleischwarenfabrik nicht eintreiben, weil die Tochterfirmen rechtzeitig liquidiert wurden. Tönnies hatte die Aktivitäten der Firmen Böklunder Plumrose und Könecke Fleischwarenfabrik auf andere Gesellschaften der Zur-Mühlen-Gruppe übertragen und die Tochterfirmen anschließend liquidiert. Da die Tochterfirmen rechtlich nicht mehr existierten, gab es für die Bußgeldbescheide keinen Adressaten mehr und die Bußgeldverfahren wurden eingestellt. Als Folge dieser Vorgänge verabschiedete das Bundeskabinett im September 2016 eine Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), um diese Gesetzeslücke zu schließen.