Christine Strobl
Quick Facts
Biography
Christine Strobl (geb. Schäuble; * 5. August 1971) ist eine deutsche Juristin und Medienmanagerin.
Leben
Strobl wurde 1971 als ältestes Kind des Politikers Wolfgang Schäuble (CDU) und seiner Ehefrau, der Volkswirtin Ingeborg (geb. Hensle), geboren und hat drei jüngere Geschwister. Seit 1996 ist sie mit dem CDU-Politiker Thomas Strobl verheiratet. Auch Christine Strobl ist langjähriges CDU-Mitglied; Ende der 1980er Jahre war sie in die Junge Union (JU) eingetreten.
SWR
Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium der Rechtswissenschaft kam Strobl 1999 als Volljuristin zum Südwestrundfunk (SWR), wo sie zunächst ein Traineeprogramm durchlief. Nach Stationen beim Hörfunkprogramm SWR4 Baden-Württemberg und bei der SWR-Intendanz in Stuttgart wurde sie erst Personal- und Etatreferentin und 2007 Leiterin der Abteilung „Kinder- und Familienprogramm Fernsehen“. Als eine ihrer Leistungen gilt die Modernisierung des Tigerenten-Clubs.
Der Verwaltungsrat des SWR unter dem Vorsitz des Landtagsabgeordneten Ulrich Müller (CDU) berief Christine Strobl zum 1. Februar 2011 schließlich zur Fernsehfilmchefin des Senders. Sie folgte auf Carl Bergengruen, der zu Studio Hamburg wechselte. Die Ankündigung ihrer Berufung sorgte für eine öffentliche Debatte, in der dem SWR-Intendanten Peter Boudgoust vorgeworfen wurde, er habe Strobl aufgrund ihrer familiären Beziehungen zu hochrangigen CDU-Politikern berufen, um seine ebenfalls 2011 anstehende Wiederwahl zu sichern. Die Debatte blieb letztlich folgenlos.
Degeto
Im Juli 2012 wurde Strobl Programmgeschäftsführerin der ARD-Einkaufs- und Produktionstochter Degeto Film in Frankfurt am Main. Strobl wurde Nachfolgerin von Bettina Reitz, die nach einer kurzen Interimszeit bei der Degeto Fernsehchefin beim Bayerischen Rundfunk (BR) wurde. Der langjährige Degeto-Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan war im November 2011 mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden und in den Ruhestand versetzt worden, nachdem er in den vorangegangenen Jahren das Budget deutlich überzogen, den Produktionsetat bis ins Jahr 2014 verplant und damit neue Filmproduktionen blockiert sowie Liquiditätsprobleme heraufbeschworen hatte. Eine Prüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und die Revision des WDR hatte „gravierende organisatorische Mängel“ bei der Degeto ergeben. Das Unternehmen hat mit einem Jahresetat von 400 Millionen Euro – davon rund 250 Millionen für Eigenproduktionen – und mit rund 80 Mitarbeitern eine große Bedeutung für die deutsche Filmwirtschaft. Strobl nahm im Unternehmen große strukturelle Veränderungen bei Arbeitsabläufen und Unternehmenstransparenz sowie der Vernetzung mit den Landesrundfunkanstalten in Angriff, die sie bis Anfang 2015 abschließen konnte.