Christian Jenssen
Quick Facts
Biography
Christian Jenssen (* 2. März 1905 in Krefeld; † 16. August 1996 in Eutin) war Pädagoge und freier Schriftsteller (Erzähler, Biograph, Essayist) und Herausgeber.
Wirken
Nach einem Studium der Germanistik und Pädagogik arbeitete Jenssen bis 1934 als Redakteur, Kunstkritiker und Lektor in Köln. Danach lebte Jenssen in Eutin als Volkshochschulleiter und freier Schriftsteller. Dort schloss sich Jenssen dem nationalsozialistisch geprägten Eutiner Dichterkreis an und übernahm für diesen die Herausgabe des Eutiner Almanachs, von dem zwischen 1936 und 1940 insgesamt fünf Bände erschienen sind. Zu seinen Schriften gehören Biographien über den Reeder Albert Ballin (1929), den Präsidenten der nationalsozialistischen Reichsschrifttumskammer Hans Friedrich Blunck (1935), über den Dramatiker und Lyriker Friedrich Hebbel (1950), Bücher über Meister der Musik (Bach, Beethoven, Mozart, Schubert) sowie Lebensbilder und Lebenswege deutscher Frauen.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Jenssens Schriften Deutsche Dichtung im Spiegel der Literaturgeschichten (zusammen mit Hellmuth Langenbucher; List, Leipzig 1936), Deutsche Dichtung der Gegenwart (Teubner, Leipzig 1938), Hans Friedrich Blunck (Hanseatische Verlags-Anstalt, Hamburg 1942) und das von ihm zusammen mit Hans Reyhing herausgegebene Die deutsche Glocke (Gauverlag Bayerische Ostmark, Bayreuth 1942) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.
Über Fritz Reuter veröffentlichte Jenssen 1969 einen Aufsatz im Almanach der Fritz Reuter Gesellschaft („Fritz Reuter als Meister der Erinnerungsdichtung“). Als Nachfolger von Friedrich Griese war Jenssen von 1963 bis 1968 Präsident der Fritz Reuter Gesellschaft e.V. Seit 1949 war er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Auszeichnungen
Jenssen war mehrfacher Preisträger des Friedrich-Hebbel-Preises (1954, 1955, 1957, 1958).
Werke (Auswahl)
- Deutsche Dichtung der Gegenwart, Teubner, Leipzig / Berlin 1936, DNB 574103384.
- Licht der Liebe. Lebenswege deutscher Frauen, Broschek, Hamburg 1938.
- So spricht das Herz sich aus. Deutsche Mundartdichtungen, Bagel, Düsseldorf 1939.
- als Herausgeber: Märchen aus Schleswig-Holstein und dem Unterelbe-Raum, Aschendorff, Münster 1958.
- Literarische Reise durch Schleswig-Holstein, Boyens, Heide 1974, ISBN 3-8042-0142-3.
- Ostholstein. Von Lübeck bis Preetz., Stapp, Berlin 1977, ISBN 3-87776-006-6.
- als Herausgeber: Märchen und Sagen von Menschen und anderen wundersamen Wesen in Norddeutschland, illustriert von Ingrid M. Schmeck, Christians, Hamburg 1978, ISBN 3-7672-0580-7.
- als Herausgeber: Schriftsteller in Schleswig-Holstein – heute, Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1980, ISBN 3-88042-115-3.
Literatur
- Märchenspiegel, Zeitschrift für internationale Märchenforschung und Märchenpflege Bände 5–7, Märchen-Stiftung Walter Kahn, Volkach 1994, S. 58, ISSN 0946-1140.