Christian Goncalves Kwami Baëta
Quick Facts
Biography
Christian Goncalves Kwami Baëta (* 1908 in Keta, Ghana; † 1994) war ein ghanaischer protestantischer Theologe und Kirchenführer der Presbyterianischen Kirche.
Leben
Baëta studierte am Scottish Mission Teacher Training College in Akropong, Ghana, am Evangelischen Missionsseminar von Basel, sowie am King’s College London, wo er seine Doktorarbeit mit dem Titel Prophetism in Ghana schrieb. Im Jahre 1936 wurde er zum Pfarrer ordiniert. 1938 beteiligte er sich an einem Kongress des International Missionary Council (IMC), der in Tambaram, Indien stattfand. Er war von 1945 bis 1949 Generalsekretär der Synode ("chief executive") der Evangelical Presbyterian Church und gleichzeitig Vorsitzender des Ghanaischen Christenrates und der Verhandlungskommission für die Ghanaischen Kirchenunion. Im Jahre 1958 wurde er stellvertretender Vorsitzender des IMC und überwachte die Verschmelzung des IMC mit dem World Council of Churches (WCC). Er wurde nach Henry W. Luce zum Gastprofessor am Union Theological Seminary, New York (1958–1959) berufen, und nach Edward Cadbury zum Gastprofessor an den Selly Oak Colleges, Birmingham, England (1965–1970). Danach diente er der Commission of the Churches on International Affairs, dem Central and the Executive Committees of the WCC, und der Anglikanischen Reformkommission für die Einheit der Kirche. Er arbeitete an einer Bibelübersetzung.
Zwischen 1949 und 1971 arbeitete Baëta in der Leitung der Fakultät für Religion an der University of Ghana. Er sorgte dafür, dass sich diese einer ausdrücklich der christlichen Theologie verpflichtete Fakultät wandelte zu einer Fakultät für Religion und Theologie in einer pluralistischen Welt. Baëta sprach sich nachdrücklich dafür aus, dass sich die missionarischen Bemühungen der jungen Kirchen auf dem afrikanischen Kontinent wandeln von einem Verständnis von Mission als einer weltweiten Ausbreitung des Christentums hin zur Begegnung und zum friedlichen Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen Glaubens. In seinem Denken schlossen ökumenisches Denken und Mission einander nicht aus. Seine Überzeugung, dass Gott der Herr ist über alles Lebendige, ließ ihn auch Zugang zu politischer Verantwortung finden: als Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung der Goldküste (1946 bis 1950); als Mitglied des Coussey Committee on Constitutional Reform for the Gold Coast; als Mitglied der Verfassunggebenden Versammlung, die nach dem Sturz von Kwame Nkrumah den Weg bereitete für eine Rückkehr zu einer zivilen Ordnung. Weil für Baeta Evangelisierung und Engagement aus der Verknüpfung von Frieden und Gerechtigkeit folgen, waren Befreiung und Entwicklung der Kompass seines Lebens.
Baëta war Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) mit, an deren IV. und V. Allchristlichen Friedensversammlung 1971 bzw. 1978 in Prag er sich beteiligte. 1971 wurde er in den Ausschuss zur Fortsetzung der Arbeit gewählt.
Werke
- Prophetism in Ghana, 1963
- The Relationship of Christians with Men of Other Living Faiths, 1971
Aufsätze
- In memoriam Karl Hartenstein, in: Für Arbeit und Besinnung 7, 1953, S. 211f.
- My Pilgrimage in Mission, IBMR 12, no. 4 (1984): 165 - 168. John S. Pobee, ed., Religion in Pluralistic Society: Essays In Honor of Professor C. G. Baëta (1976)
- Ethiopianism Past and Present, in C.G. Baeta, ed.: Christianity in Tropical Africa, Oxford, 1968
Als Koautor
- Außereuropäische Christentumsgeschichte (Asien, Afrika, Lateinamerika) 1450 – 1990, hrsg. von Klaus Koschorke, Frieder Ludwig und Mariano Delgado unter Mitwirkung von Roland Spliesgart, Reihe: Kirchen- und Theologiegeschichte in Quellen Bd. VI. Darin: Christian G. Baëta: Kirche und Kultur in Afrika (1962), Neukirchen-Vluyn: Neukirchener, 2. Aufl., 2006,ISBN 3-7887-2045-X
Als Herausgeber
- Christianity in Tropical Africa, London 1968
Literatur
- Walter Ringwald: Christian Baëta Führender Christ seiner Afrikanischen Kirche, in: Oekumenische Profile, Brückenbauer der Einen Kirche II, hrsg. v. Günter Gloede (1963)
- Theo Sundermeier: Auf dem Weg einer Afrikanischen Kirche. Christian G. Baëta, Ghana, in: Theologen der Dritten Welt (1982)