Christian Friedrich Strackerjan
Quick Facts
Biography
Christian Friedrich Strackerjan (* 23. Dezember 1777 in Stollhamm im Herzogtum Oldenburg; † 20. Januar 1848 ebenda) war ein deutscher Autor, Jurist, Historiker, Metrologe und Freimaurer.
Leben
Strackerjan besuchte das Gymnasium in Oldenburg und ab Herbst 1795 die Universität Jena. Er studierte Rechtswissenschaft. Ab 1798 war er Untergerichtsanwalt in Oldenburg. Ab 1800 arbeitete er als Sekretär in unterschiedlichen Behörden. Er war auch Auditeur bei dem oldenburgischen Infanterieregiment.
1803 wurde Strackerjan zum Landgerichtsassessor in Neuenburg ernannt Geboren wurde Strackerjan als Sohn des Amtsvogts und Kammerrats Christian Friedrich Strackerjan. Schon früh war er in die Freimaurerei integriert. Er begann in der Loge zum goldenen Hirsch ab 8. März 1802, ab 30. April 1803 als Geselle und Meister ab 23. Juni 1804. Später stiftete er die Loge zum silbernen Kreuz. Hier war er dann der einzige Meister. Nach Auflösung der Loge schloss er sich der Loge Zum goldenen Hirsch am 24. Juni 1842 wieder an.
1804 übernahm er nach seiner Übersiedlung nach Oldenburg die Redaktion des Staatskalenders. Nach der Reise 1806 mit den Grafen W. G. F. Bentinck nach Berlin und Sankt Petersburg hatte, war er erster Assessor bei dem Amtsgerichte zu Varel. Ab dieser Zeit war Strackerjan ein gräflicher Hofrat. Ab 1809 hatte er die Stelle des Vorstandes des Amtsgerichts.
In der Zeit der französischen Gewaltherrschaft war er Friedensrichter in Burhave. Ab Januar 1813 bekleidete er die Stelle eines Sekretärs beim Grafen Bentinck. Strackerjan und sein Bruder wurden während der Unruhen in Oldenburg vor dem Kriegsgericht gestellt, aber freigesprochen und erst im April 1814 entlassen. Auf Befehl Vandammes wurde er nach Wesel und später nach Maastricht verbracht. Später konnte er wieder in den oldenburgischen Staatsdienst arbeiten und war von 1814 bis 1818 als Amtmann in Varel tätig. Sein beruflicher Aufstieg war 1818, als er Amtmann und etwas später Oberamtmann in Jever wurde. 1833 war er in eine Bibliothek in Oldenburg berufen und 1834 wurde Christian Friedrich Strackerjan nach Oldenburg versetzt. Strackerjan sollte den Bibliothekar v. Halem unterstützen. 1839, nach dem Tode Halems, wurde er Bibliothekar. 1847 übernahm er die Geschäfte des Oberbibliothekars und wurde Mitglied der Bibliothekkommission.
Strackerjan beschäftigte sich mit der oldenburgischen Geschichte. Viele Beiträge zu den oldenburgischen Blättern und anderen Zeitschriften entstammen seiner Feder. Im höheren Alter beschäftigte er sich mit der Münzgeschichte Oldenburgs. Das begonnene oldenburgischen Gelehrtenlexikon konnte Strackerjan nicht zu einem Abschluss bringen.
Er starb als Ehrenaltmeister und Senior der Loge.
Strackerjan hatte fünfzehn Kinder. Der 1825 in Jever geborene Ludwig Strackerjan war das zwölfte Kind und machte sich als Sammler von Sagen der Region einen Namen.
Werke
- Kompendium der Münz-, Maß-, Gewichts- und Wechselcours-Verhältnisse sämtlicher Staaten und Handelsstädte der Erde. B.G. Teubner, Leipzig 1855 (Zusammenarbeit mit Gustav Wagner)
- Schifffahrts-Handbuch. Berndt, 1860
- Handbuch der Handels-Wissenschaft: mit besonderer Berücksichtigung der in Deutschland bestehenden Verhältnisse. Pott, 1861
- Beiträge zur Geschichte der Stadt Jever. Wilhelm Kaiser, Bremen 1836
- Das jetzt geltende oldenburgische Partikularrecht im systematischen Auszuge. 3 Bände,
- Staatskalender. 1836–1846
- Repertorium der Oldenburgischen Gesetzgebung oder allgemeines Realregister über alle Sammlungen der landesherrlichen Verordnungen… Bis 1836. 1836–1849,
- Oldenburgische Blätter. 1834–1848
- Mitteilungen. 1835–1848
- Lesefrüchte. 1836–1842
- Repertorium der Oldenburgischen Gesetzgebung. 2 Bände, 1837
- Der Gesellschafter. Volkskalender. 1841–1845 (Herausgeber)
- Beiträge zur Geschichte der Stadt Jever. 1836
- Beiträge zur Geschichte des Großherzogtums Oldenburg. 4 Hefte, 1837
- Oldenburgs Fest- und Jubelbuch. 1839
- Geschichte der Buchdruckerei im Herzogthum Oldenburg und der Herrschaft Jever. Schulze, Oldenburg 1840 (Volldigitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern).
- Gerhard Anton von Halem’s Selbstbiographie. 1840
Literatur
- Johann Friedrich Ludwig Theodor Merzdorf: Geschichte der Freimaurerlogen im Herzogtume Oldenburg. Verlag Br. Berndt in der Schulzeschen Buchhandlung, Oldenburg 1852, S. 131 (online).
- Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Band 3, F. A. Brockhaus, Leipzig 1867, S. 333 (online).
- August Mutzenbecher: Strackerjan, Christian Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 486 f.
- Hans Friedl et al. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Isensee Verlag, 1992, ISBN 3-89442-135-5.