Charles Paulus

Über Paulus ist kaum etwas bekannt, weder seine Lebensdaten noch Informationen über seine Herkunft und seinen frühen Werdegang sind überliefert. Vermutlich kam er in den 1870er oder frühen 1880er Jahren zur Welt und erhielt eine fotografische Ausbildung. Seit er 1905 die technische Leitung des Rex-Ateliers des Filmpioniers Alfred Duskes in der Sellerstraße 35 in Berlin-Wedding übernahm, war er, neben Guido Seeber und Georg Furkel, einer der zentralen Kameraleute des deutschen Films vor dem Ersten Weltkrieg. Rasch machte Paulus sich mit der Kameraführung zu frühen Filmlustspielen aus der Hand von Heinrich Bolten-Baeckers wie Der Hauptmann von Köpenick, Klebolin klebt alles und Don Juan heiratet einen Namen. Mit der Komet-Film-Compagnie Paulus & Unger gründete Charles Paulus bereits 1911 gemeinsam mit einem Partner seine eigene, kleine Berliner Produktionsfirma, für die er gelegentlich (1911/12) auch selbst Filme inszenierte.

Im Ersten Weltkrieg blieb Charles Paulus als Kameramann weitgehend untätig und produzierte nur 1915 mehrere Filme. Bei Kriegsende 1918 nahm Paulus seine Arbeit als Kameramann wieder auf und fotografierte zunächst vor allem die Nebenwerke des Kinonovizen E. A. Dupont, darunter diverse Detektivfilme mit Max Landa. Bis 1922 blieb Paulus zwar noch gut im Geschäft, fotografierte und produzierte aber in den letzten Jahren nur noch völlig unbedeutende Unterhaltungsproduktionen, als Kameramann zumeist Dramen und sensationsorientierte Abenteuergeschichten, als Produzent mehrere Kurzfilmlustspiele und Kurzdokumentationen. 1922 endete seine Karriere sowohl als Kameramann als auch als Produzent abrupt, möglicherweise starb Charles Paulus bereits in diesem Jahr oder unmittelbar danach. Da sein Name im Register des Fachbuches Universal-Filmlexikon von 1932 nicht mehr auftaucht, dürfte Charles Paulus mit einiger Wahrscheinlichkeit vor 1932 gestorben sein.

als Kameramann (Auswahl)

als Kurzfilmproduzent (Auswahl)