Cesare Marcotto
Quick Facts
Biography
Cesare Marcotto (* 1959 in Verona) ist ein italienischer Bühnenbildner und Künstler, der in der deutschen Kurpfalz lebt und arbeitet.
Leben
Zwischen 1978 und 1980 nahm Cesare Marcotto an verschiedenen im Centro di Ricerca Teatrale von Pontedera veranstalteten Seminaren teil, in welchem er an dem vom polnischen Regisseur und Dramaturgen Jerzy Grotowski geleiteten Projekt „Special Projects“ mitwirkt. Nach seinem Diplomabschluss 1979 am Istituto d’Arte N. Nani in Verona belegte er von 1980 bis 1982 Kurse am Istituto di Cultura Scenica Orientale IXO des Teatro Tascabile di Bergamo unter der Leitung von Renzo Vescovi. 1983 nahm er seine Tätigkeit als Bildhauer für das Opernhaus auf (Arena di Verona, „Tosca“, 1984, Teatro alla Scala, „Aida“, 1985), wobei er 1984 während der Produktion von „Tosca“, Fiorenzo Giorgi begegnete, mit dem er als Assistent bis 1996, als der Bühnenbildner und Regisseur verstarb, zusammenarbeitete. 1986 wurde er anlässlich des Concorso Nazionale di Scenografia Toti dal Monte für Un ballo in maschera von Giuseppe Verdi am Teatro Comunale von Treviso mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 1990 war er bei der Verwirklichung des Bühnenbilds für Carmen in der Arena von Verona als Assistent des Bühnenbildners Miguel Berrocal tätig, mit dem er bis ins Jahr 2000 bei unterschiedlichen Anlässen immer wieder zusammenarbeitete. Von 1990 bis 1992 wirkte er als Bühnenbildner am Pfalztheater von Kaiserslautern an der Seite des Regisseurs Pavel Fieber. 1992 fand seine erste „informelle“ Gemäldeausstellung statt. 1994 stellt Marcotto, zusammen mit Berrocal, in der Galerie Zulauf in Freinsheim-Ludwigshafen seine Gemälde und Skulpturen aus.
Ausstellungen
- 1992 Pfalztheater Kaiserslautern „Das Drama in der Farbe“; Einführung: Marlene Jochem (Theodor Zink Museum Kaiserslautern).
- 1994 Galerie Zulauf, Ludwigshafen-Freinsheim „Marcotto Malerei – Berrocal Bildhauerei“; Einführung: Manfred Fath (Kunsthalle Mannheim).
- 1995 Italienisches Kulturinstitut Hamburg
- 1996 Museum Edwin Scharf Haus, Neu Ulm
- 1997 Italienisches Kulturinstitut München
- 1998 Galerie Vinizki, München
- 2001 Ehemalige Synagoge Weisenheim am Berg, „Sonnenspuren“.
- 2003 Malerei Projekt „Frieden als …“, Ehemalige Synagoge Weisenheim am Berg, Islamischer Kulturverein Grünstadt, Kulturzentrum Altge Kirche Vinningen, Schirmherrschaft: Italienisches Generalkonsulat Frankfurt am Main, Türkisches Generalkonsulat Mainz, Stadt Grünstadt, Landkreis Bad Dürkheim und Südwestpfalz, Kunsthistorische Leitung: Hans-Jürgen Imiela (Universität Mainz).
- 2005 In Vollendung des Projekts „Frieden als …“ Ausstellung im Hambacher Schloss Neustadt, gefördert vom Kultusministerium Rheinland-Pfalz, Kunsthistorische Leitung: Ulrtike Havemann (ZKM Karlsruhe).
- 2006 Museum Kannweiler Haus, Rockenhausen, „Spannungsharmonien“; Einführung: Gerd Hauser. In Brünn (Tschechien) unter dem Titel „Die Mauer“ am Theater Divadlo; Einführung: Stanislaw Mosha.
- 2007 Mannheim Stadtjubiläum, Kulturzentrum Content 18 „… trotz allem Frieden“.
- 2009 Stadtgalerie Otterndorf, „Wassergeometrien“; Einführung: Hans Volker Feldmann. Deutsches Schuhmuseum Hauenstein, „Wasserfragmente“; Einführung: Willy Schächter.
- 2010 Galerie Bernhard Schwanitz Würzburg, „Poesia Marcotto“
Wirkung
- "Mit seinen Gemälden und Grafiken steht Cesare Marcotto in der Tradition der Informellen Malerei […] Diese expressiv und spontan wirkenden Bilder sind das Ergebnis eines sich oft über Wochen hinziehenden Schaffensprozesses, in dem der Maler in einer fast altmeisterlichen Manier das Bild aus vielen Schichten, aus den unterschiedlichsten Farben und mit den unterschiedlichsten Maltechniken aufbaut. Dadurch entsteht die differenzierte Wirkung dieser Gemälde mit ihrer erstaunlichen Leuchtkraft und Tiefe."
(Aus der Eröffnungsrede der Ausstellung in Freinsheim am 24. April 1994 von Manfred Fath (damaliger Direktor der Kunsthalle Mannheim)).
- "Seine planetarischen Landschaftsbilder wie "Die Sonnen" oder "Ricordi" können als tachistische Werke gelten. Die Farben haben sich gelockert, gehen ineinander über, erwachsen auseinander und entfalten sich zu gezackten Gebilden, die zu implodieren scheinen. Lichte Farben legen sich auf dunkle Formstrukturen und erzeugen eine Spannungsharmonie in der Einheit des Gegensätzlichen."
(Marlene Angermeyer-Deubner, zitiert nach: Marcotto, Cesare/Angermeyer-Deubner, Marlene/Elicio, Mario: Marcotto. Malerei und Skulptur von 1989–2001, Weisenheim am Berg, 2002, S. 6)
- "In seiner Malerei jedoch stürzt er wie in einen Abgrund der Selbstoffenbarung: Und das ist es, was er will. […] Seine Bilder drücken eine uranfängliche, altüberkommene, triebhafte Intensität aus: gleichzeitig zum Ausdruck gebracht und mit Furcht belegt. Hier liegt die Stärke seines emotiven Ausdruckskanons, der zum Teil geheim bleibt, wenn er auch explosiv ist. Sein intimster Bereich, der gut behütete Teil seiner selbst."
(Mario Elicio, zitiert nach: Marcotto, Cesare/Angermeyer-Deubner, Marlene/Elicio, Mario: Marcotto. Malerei und Skulptur von 1989–2001, Weisenheim am Berg, 2002, S. 38)
Kataloge und Sekundärliteratur
- Giorgio Pugliaro: Cinque anni di teatro musicale in Italia: le stagioni liriche 1987–1991; elaborazione e analisi dei dati contenuti negli Annuari EDT dell'opera lirica, in: Italia 1987–1991 da "Lo stato del la musica" – rapporto CIDIM 1993, Torino: EDT, 1993.
- Cesare Marcotto, Marlene Angermeyer-Deubner: Marcotto – Malerei und Skulptur von 1989-2001. Weisenheim am Berg, 2002. ISBN 88-8517-641-0
- Cesare Marcotto: corpi in transformazione ispirati alla realtà della vita, in: Marmi Graniti Pietre, 2005, S. 44–48.
Sammlungen
- Edwin Scharff Haus Museum, Neu Ulm
- Kultusministerium Rheinland-Pfalz
- Verlag, Vallecchi per l’Arte
- Päpstliche Sammlung, Vatikan, Rom
- Sammlung des Landespräsidium Karlsruhe