Carl Rebling
Quick Facts
Biography
Johann Gottlob Wilhelm Carl Rebling (* 11. März 1813 in Clingen; † 23. März 1878 in Eisenach) war ein deutscher Jurist und Politiker.
Rebling war der Sohn des Steuereinnehmers und Brandweinbrenners Johann Friedrich Theodor Rebling und dessen Ehefrau Johanna Dorothea Friederike, geborene Ludwig. Er heiratete am 24. August 1836 in Clingen Charlotte Wilhelmine Kegel (* 27. Februar 1815 in Gangloffsömmern; † 7. März 1884 in Eisenach), die Tochter des Amtsverwalters und späteren Amtmanns Tobias Kegel. Carl Rebling, 1853 bis 1855 Mitglied im Landtag des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen ist ein Cousin zweiten Grades.
Beruf
Rebling studierte Rechtswissenschaften und wurde Regierungsadvokat in Greußen. Ab 1836 war er dort auch Stadtschreiber und ab 1846 Stadtsyndikus. 1847 wurde er persönlicher Bevollmächtigter der Fürstin Mathilde von Schwarzburg-Sondershausen in ihrer Scheidung von ihrem Mann. 1850 wurde er Staatsanwalt und Stellvertreter des Oberstaatsanwaltes am Appellationsgericht Eisenach. 1856 wurde er vom Landtag des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach als nebenamtliches Mitglied des Staatsgerichtshof des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach gewählt und 1876 gesundheitsbedingt in den Ruhestand versetzt.
Politik
Während der Märzrevolution 1848 trat er als führendes Mitglied des "Volksvereins für die Unterherrschaft" hervor. Im Landtag des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen sprach er sich für eine Direktwahl des Landtags aus. Dem Landtag gehörte er vom 21. bis 28. März 1848, vom 28. August bis 16. Oktober 1848 und vom 4. Juni 1849 bis 30. Juni 1850 an. Von September bis Oktober 1848 war er stellvertretender Landtagssyndikus. Manchen Kommentatoren galt er als „der geistige Führer der konstitutionellen Bewegung“, als „der geistige Führer der Revolution […], ein Mann von außerordentlicher Befähigung“.
1850 war er Abgeordneter von Schwarzburg-Sondershausen im Staatenhaus des Erfurter Unionsparlaments. Dort war er Schriftführer, daneben war er Mitglied und Vorsitzender des Bürgervorsteherkollegiums in Greußen.
Auszeichnungen
- Geheimer Justizrat (1871)
- Ritter 1. Klasse des Großherzoglichen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken (1871)
- Fürstliches Ehrenkreuz 2. Klasse (1876)
Literatur
- Der Deutsche. Zeitung für Thüringen und den Harz. Sondershäuser Tageblatt, General-Anzeiger und Amtlicher Anzeiger für das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen. [Sondershausen: Eupel.] (unvollständiges) Digitalisat
- Friedrich Lammert, Verfassungsgeschichte von Schwarzburg-Sondershausen. Entwicklung einer deutschen Territorialverfassung in kulturgeschichtlichem und staatsrechtlichem Zusammenhange. Bonn und Leipzig: Kurt Schroeder 1920.
- Jochen Lengemann: Das Deutsche Parlament (Erfurter Unionsparlament) von 1850. Ein Handbuch: Mitglieder, Amtsträger, Lebensdaten, Fraktionen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe Bd. 6). Urban & Fischer, München 2000, ISBN 3-437-31128-X, S. 248–249.