Carl August Simon
Quick Facts
Biography
Carl August Simon (* 11. März 1817 in Saarlouis; † 23. Mai 1887 in Siena, Italien) war ein deutscher Generalmajor und Festungsbauingenieur.
Leben
Carl August Simon war der Sohn von Thomas Simon und Susanna Auguste Walther, sein jüngerer Bruder war der 1848er Revolutionär Ludwig Simon. Seine militärische Laufbahn begann 1834 mit dem Diensteintritt als Einjährig-Freiwilliger, vermutlich hatte er vorher das Trierer Gymnasium besucht, an dem sein Vater unterrichtete. 1839 wurde Carl August wegen eines Pistolenduells zu Festungshaft verurteilt, jedoch schon bald begnadigt, obwohl der Gegner an seinen Verletzungen starb. In den folgenden Jahren war er in verschiedenen preußischen und Bundesfestungen stationiert, etwa Luxemburg, Cosel, Mainz und Torgau. 1844 unterstützte er seinen Bruder in dessen beginnender politischer Tätigkeit, indem er ihm half, einen Brief unter Umgehung der preußischen Zensur von Luxemburg aus abzuschicken.
Am 28. März 1861 heiratete er in Cosel die verwitwete Ida Schmalfuß, geb. Sutthoff (gest. 1879), die beiden hatten drei Töchter, die vielleicht aus der ersten Ehe seiner Frau stammten. 1873 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor und ein Jahr später seine Pensionierung, den Ruhestand verbrachte er in Wiesbaden, teilweise auch in der Schweiz und in Italien.
Wohl Ende 1883 lernte Simon in der Schweiz Friedrich Nietzsche kennen und freundete sich mit ihm an. Als Simon 1887 starb, äußerte Nietzsche zu seinem Freund Franz Overbeck: Der Tod des „alten strengen, mir sehr zugethanen Militairs ist wirklich für mich ein Verlust: er hat so oft mir, um Kantisch zu reden, die ‚Kritik der praktischen Vernunft‘ dargestellt, daß ich nunmehr, im Ausland, noch ein gut Theil verlassener und ‚unpraktischer‘ daran bin als vorher. Er starb in Siena, 71 [recte: 70] Jahre alt. Bei einer kleinen Verschiebung der Dinge wäre er vielleicht einer der einflußreichsten und höchstgestellten Militärs im damaligen Deutschland geworden, er gehörte zur Familie jener begabten Revolutionärs Simon.“
Literatur
- Jens Fachbach: Ludwig Simon von Trier (1819–1872). 48er, Exilant, Europäer, Bonn 2018, S. 24–26 (mit Porträt).
- Giorgio Colli / Mazzino Montinari (Hrsg.): Nietzsche Briefwechsel. Kritische Gesamtausgabe, Berlin / New York 1975 ff., III. Abt, 1. Band.
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 9, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], DNB 986919780, S. 171, Nr. 2807.