Bruno Kircheisen
Quick Facts
Biography
Bruno Kircheisen (* 1830 in Stollberg; † 1902 vermutlich in Dresden) war ein deutscher Orgelbauer, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Sachsen tätig war.
Leben
Bruno Kircheisen wurde 1830 in Stollberg im Erzgebirge geboren. Er war ein Enkel eines der Brüder Jehmlich und wurde wahrscheinlich in deren Werkstatt zum Orgelbauer ausgebildet. Über seinen beruflichen Werdegang ist darüber hinaus nur wenig bekannt.
Kircheisen war als Orgelbaumeister überwiegend im Erzgebirgskreis und in Dresden und Umgebung tätig. Er führte dort Reparaturen und Umbauten an vorhandenen Orgeln aus, so beispielsweise im Jahr 1849 an der Jehmlich-Orgel in der Jakobikirche von Stollberg.
Als Neubauten Kircheisens sind mindestens 8 Orgeln bekannt, von denen die meisten erhalten sind. Der erste bekannte Orgelneubau Kircheisens aus dem Jahr 1862 befindet sich in seiner Geburtsstadt Stollberg in der Kapelle des Schlosses Hoheneck, das als Frauengefängnis genutzt wurde. Weitere Neubauten entstanden in den 1880er und 1890er Jahren.
Bruno Kircheisen starb im Jahr 1902 im Alter von 71 oder 72 Jahren, vermutlich in Dresden. Sein am 22. Dezember 1852 in Stollberg geborener Sohn Ernst Bruno Kircheisen übernahm offenbar die väterliche Werkstatt und ist anhand der Adressbücher von Dresden dort noch bis 1920 als Orgelbauer nachweisbar.
Trivia
Bruno Kircheisen war Vorsitzender des 1885 gegründeten Vereins Erzgebirger.
Literatur
- Fischer, Hermann: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister. 1891-1991 Festschrift. Orgelbau-Fachverlag Rensch, München 1991, S. 224.
Werke (Auswahl)
Jahr | Ort | Kirche | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|
1862 | Stollberg/Erzgeb. | Gefängnis Hoheneck, Orgel in der Kapelle im Westflügel | erhalten | |||
1891 | Gröditz | Evangelische Kirche | II/P | 14 | erhalten; 1961 durch Orgelbau Schmeisser um ein Rückpositiv mit Schleiflade erweitert, letzte Generalüberholung 2016 | |
1893 | Dorfchemnitz | |||||
1896 | Zschorlau-Albernau | Evangelische Johanniskirche | erhalten | |||
1896 | Unkersdorf | Evangelische Dorfkirche | erhalten; Restaurierung 1999 | |||
1896 | Adorf | Dorfkirche | ||||
1898 | Grünhain-Beierfeld | Christuskirche (Beierfeld) | in einen Prospekt von Otto Paulig eingebaut; 1921 Umbau durch Hermann Eule Orgelbau Bautzen | |||
1899 | Schwarzenberg | Christuskirche | ||||
1901 | Kleinröhrsdorf | Dorfkirche | II/P | 12 | erhalten, 1980 Restaurierung und neobarockisierende Dispositionsänderung durch Johannes Schubert (Dresden) →Orgel |