Boris Ruge

Boris Ruge (* 18. April 1962 in Köln) ist ein deutscher Diplomat, der von 2014 bis 2016 Botschafter in Saudi-Arabien war. Mit Wirkung von Ende Juli 2019 ist er als Stellvertretender Vorsitzender (Vice-Chairman) der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) tätig.

Ruge begann nach dem Abitur 1981 und der Ableistung des Wehrdienstes bei der Luftwaffe 1983 ein Studium der Geschichte an der Universität zu Köln, das er zwischen 1985 und 1988 an der University of North Carolina at Chapel Hill und am Bologna-Zentrum der Paul H. Nitze School of Advanced International Studies der Johns Hopkins University fortsetzte. Daneben absolvierte er dort auch ein Studium der Politikwissenschaften.

1989 begann Ruge den Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst und war nach dessen Abschluss zwischen 1989 und 1992 Referent in der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes in Bonn. Im Anschluss fungierte er von 1992 bis 1995 als Politischer Referent und Mitglied der Delegation im Sicherheitsrat an der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York City sowie zwischen 1996 und 1999 als Leiter der Presse- und Kulturabteilung sowie der Konsularabteilung der Botschaft in Dänemark. Daraufhin war er 1999 während der Operation „Allied Force“ im Kosovo Verbindungsbeamter im „Media Operations Center“ des NATO-Hauptquartiers in Brüssel und nahm in dieser Zeit auch am Einsatz im ersten Hauptquartier der NATO-Truppen in Kosovo KFOR (Kosovo Force) in Priština nach Ende der Kampfhandlungen teil.

Nach seiner Rückkehr war Ruge zwischen 1999 und 2001 Referent im Personalreferat des Auswärtigen Amtes sowie von 2001 bis 2002 Erster Politischer Berater beim Kommandeur der KFOR, Generalleutnant Thorstein Skiaker. Danach fungierte er zwischen 2002 und 2005 als Stellvertretender Leiter des Referats Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Auswärtigen Amt und war 2005 Absolvent des Royal College of Defence Studies (RCDS) in London, ehe er zwischen 2006 und 2008 Leiter der Politischen Abteilung im Büro des Hohen Repräsentanten und EU-Sonderbeauftragten in Bosnien-Herzegowina, Christian Schwarz-Schilling beziehungsweise seit dem 2. Juli 2007 Miroslav Lajčák, war.

2008 kehrte Ruge wieder ins Auswärtige Amt nach Berlin zurück und war bis 2011 Leiter des Referats Nahost sowie im Anschluss zwischen 2011 und 2014 Regionalbeauftragter für Nah- und Mittelost und Maghreb des Auswärtigen Amtes Im Juni 2014 wurde Ruge Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Königreich Saudi-Arabien. Er wurde damit Nachfolger von Dieter W. Haller, der wiederum zum Leiter der Wirtschaftsabteilung im Auswärtigen Amt berufen wurde. Am 29. August 2014 ist Ruge von König Abdullah ibn Abd al-Aziz zur Überreichung seines Beglaubigungsschreibens empfangen worden. Sein Nachfolger wurde im Juli 2016 Dieter W. Haller, der auch sein Vorgänger war.

Von 2016 bis 2019 war er als Gesandter und Ständigen Vertreter des Botschafters an der Deutschen Botschaft Washington, D.C. tätig. Im Juni 2019 wurde seine Ernennung zum Stellvertretenden Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) bekanntgegeben.

• Tyskere imod Hitler. Fem diplomater i København, Herausgeber, Deutsche Botschaft, Kopenhagen 1999
• Zum Gedenken an Georg Ferdinand Duckwitz (1904–1973), Herausgeber, Auswärtiges Amt, Berlin 2004