Björn Harmsen
Quick Facts
Biography
Björn Harmsen (* 19. Juli 1982 in Göttingen) ist ein deutscher Basketballtrainer. Harmsen spielte nur in der Jugend auf hohem Niveau Basketball und konzentrierte sich dann wegen fehlender Perspektive als Spieler auf eine Karriere als Trainer. 2007 war er mit knapp 25 Jahren der jüngste Basketball-Bundesligatrainer in der höchsten deutschen Spielklasse, als er mit der aus dem TuS Jena hervorgegangenen Profiteam POM baskets in die BBL aufstieg.
Der aus Göttingen stammende Harmsen kam während seiner Schulzeit mit dem Basketballsport in Kontakt, der in Göttingen große Tradition genießt. Später übte er nach einem Umzug den Sport am Sportgymnasium in Jena aus. Nach dem Abitur war er während seines Zivildienstes Nachwuchstrainer in Jena. Für einen geplanten Studienbeginn zog er ins fränkische Bamberg und widmete sich dort aber schließlich ganz der Tätigkeit als Basketballlehrer. Während seiner Tätigkeit als Nachwuchstrainer hospitierte er beim Bundesligateam der brose Baskets, die von Bundestrainer Dirk Bauermann trainiert wurden. Nach einem Jahr kehrte er nach Jena zurück und wurde dort Nachwuchstrainer und zudem Assistent von Frank Menz bei den POM baskets in der 2. Basketball-Bundesliga. 2006 folgte er mit 24 Jahren Menz als Cheftrainer nach. In seiner ersten Saison als Cheftrainer einer Seniorenmannschaft wurde er mit den POM baskets überraschend Erster der Gruppe Süd in der Zweiten Liga, die danach durch die bundesweite Pro A abgelöst wurde. Als Aufsteiger in die BBL unter dem neuen Namen Science City Jena hatte das Team mit dem jungen Trainer, in dessen Mannschaft einige Spieler älter waren als ihr Trainer, auch aufgrund des im Vergleich zu den anderen Mannschaften geringen Etats wenig Erfolg, so dass Harmsen als Cheftrainer im Februar 2008 ersetzt wurde. Harmsen hospitierte nach seiner Entlassung insbesondere in Spanien bei Trainer Sergio Scariolo, der später Trainer des Basketball-Weltmeisters Spanien wurde.
Zur Saison 2008/09 wurde Harmsen Cheftrainer beim Mitteldeutschen BC aus Weißenfels und konnte diesen wiederum im ersten Jahr zur Meisterschaft der Pro A und zum Aufstieg in die BBL führen. Dafür wurde er zum zweiten Mal zum Trainer des Jahres in der zweiten Liga gewählt nach seinem Aufstieg mit Jena 2007. Seine zweite Erstligasaison verlief erfolgreicher als seine erste mit Jena. Trotz eines vergleichsweise geringen Etats kam der MBC unter Harmsen zeitweise in den Bereich der Play-Off-Plätze und hatte mit dem Abstieg nichts zu tun. Die folgende Saison startete man mit hohen Erwartungen, wollte sich weiter etablieren und um die Play-off-Plätze mitspielen. Nach mäßigem Saisonstart fand man sich für den größten Teil der Saison auf den letzten vier Plätzen in der Liga wieder. Nach einer Bauchspeicheldrüsenentzündung im Februar 2011 ließ sich Harmsen krankheitsbedingt beurlauben und sein bisheriger Co-Trainer und Vertreter Anton Mirolybov konnte das Ruder nicht herumreißen, so dass der MBC im Saisonendspurt noch vom Aufsteiger BBC Bayreuth überholt wurde und wieder abstieg. Nach dem Abstieg trennten sich der MBC und Harmsen endgültig.
Daraufhin wurde er am 30. Mai 2011 von den Gießen 46ers als neuer Head Coach vorgestellt. Mit den 46ers kämpfte Harmsen wie in den Vorjahren die gesamte Spielzeit 2011/2012 um den Klassenerhalt. Trotzdem stärkte der Verein dem Trainer den Rücken und verlängerte Ende März den Vertrag um zwei Jahre, wobei dieser jedoch nur Gültigkeit für die höchste Spielklasse hatte. Am letzten Spieltag stiegen die Gießener durch eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Phoenix Hagen ab. Damit war die Vertragsverlängerung hinfällig. Obwohl die Gießener offiziell die Bewerbung für eine Wildcard zum Erstligaverbleib ankündigten, reaktivierten sie den Vertrag mit Harmsen nicht, sondern beendeten das Vertragsverhältnis zum Saisonende.
Nach einer längeren Auszeit wurde Harmsen zur Saison 2013/2014 erneut Headcoach von Science City Jena in der Pro A. Bereits von 2005 bis 2008 war Harmsen für den Verein tätig. Er führte Jena in der Saison 2015/16 zum ProA-Meistertitel.
Veröffentlichungen
- Basketball emotional : mit mentaler Spielstärke zum Erfolg. 1. Auflage. Draksal Fachverlag, 2002, ISBN 978-3-932908-86-6.