Bettina Rühl
Quick Facts
Biography
Bettina Rühl (* 28. August 1965 in Bad Homburg vor der Höhe) ist eine deutsche Journalistin. Für ihre Radio-Features über das politische und soziale Innenleben Afrikas erhielt Rühl mehrere Hörfunkpreise.
Leben
Bettina Rühl ging auf dem Gymnasium von Büttgen zur Schule, studierte ab 1985 in Köln Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik und ab 1994 Journalistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Bereits während des Studiums, ab 1988, begann sie mit Reisen nach Afrika und setzte von dort Berichte für mehrere ARD-Radiosender und den Deutschlandfunk ab. 1996/97 lehrte sie an der Technischen Universität Darmstadt die „Vermittlung kultureller Informationen im Hörfunk“, 1997/98 an der Universität Köln „Journalismus für Ethnologen“. 1992 verbrachte sie drei Monate in der Elfenbeinküste, 2004/05 hatte sie Lehraufträge in Mali über Hörfunkjournalistik, 2012 im Kongo im Auftrag des Evangelischen Entwicklungsdienstes über „Journalistische Ethik“ und in Kamerun über „Zivile Gesellschaft und Medienarbeit“. Seit April 2011 ist Bettina Rühl freie Afrika-Korrespondentin. Sie schreibt für Printmedien und Hörfunksender und vertritt die ARD-Ostafrika-Korrespondentin in Nairobi.
Rühls zentrale Inhalte sind die Situationen in zerbrechenden Staaten wie Somalia und dem Kongo, Kriegs- und Konfliktsituationen, Handelsbedingungen zwischen Nord und Süd, die illegale Migration aus Afrika nach Europa sowie Entwicklungshilfeprojekte von Migranten selbst.
Auszeichnungen
- 2000: Medienpreis der Kindernothilfe für ein Hörfunk-Feature über Kindersoldaten in Sierra Leone: „Krieg der Kinder.“ WDR 5, 1999
- 2012: Medienpreis Entwicklungspolitik 2011 in der Kategorie Hörfunk, für das ARD-Radio-Feature „Die Macht der Warlords von Mogadischu“
- 2012: Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien der Leipziger Medienstiftung.
- 2013: Reemtsma Liberty Award für das ARD-Radio-Feature „Der Anführer“
- 2015: Prix Europa: "Best European Radio Investigation of the Year" (Kategorie "Current Affairs")
Hörfunk-Features
- Der wahre Schleier ist das Schweigen. Frauen in Marokko. SWR 1993
- Leben gegen die Angst. Frauen in Algerien. SWR 1996
- Wir sind eine verlorene Generation. Kindheit und Jugend in Algerien. SWR/WDR 1998
- Krieg gegen Bürger. Die Genfer Konventionen werden 50. SWR/WDR 1999
- Vom tödlichen Ernst des vermeintlichen Spiels. Kindersoldaten in Sierra Leone. DLF/ORB/NDR 2000
- Mission Impossible? Krieg und Frieden im Kosovo. WDR/DLF 2000
- Zwei Welten, Zwei Zeiten. Somalische Flüchtlinge und ihre Helfer. WDR/DLF 2001
- Wir leben alle wie Vertriebene. Geschichten vom Überleben im Kongo. WDR/ SWR 2001
- Somalia – Vom Überleben in einem zerbrochenen Staat. SWR/ SR 2002
- Im Schatten der Vergangenheit. Frankreich und die politische Kultur in Algerien. WDR 2002
- Der Mähdrescher Gottes. Reinhard Bonnke in Nigeria. DLF/ORF 2003
- Treibstoff für den Krieg. Geschichten vom Öl in Nigeria. DLF/ SWR 2005
- Nach dem Ende. Ortsbesuch im somalischen Belet Huen. DLF/BR/WDR 2005
- Hinter Timbuktu. Eine Spurensuche nach Al Qaida. SWR/WDR 2006
- Treibsand. Ein Spiel mit Geiseln in der Wüste. DLF 2007
- Berichte aus Mogadischu. Der unabhängige Radiosender Horn Afrika. DLF 2008
- Die schwarzen Männer und das Meer. Von afrikanischen Flüchtlingen und europäischen Fischern. SWR/DLF 2008
- Von Hühnern und Händlern. Geschichten aus der globalen Geflügelwirtschaft. BR 2009
- Aufbau Süd. Jean-Claude Kibala aus Troisdorf im Kongo. WDR 2010
- Fremde Heimat. Über die Sehnsucht nach Afrika und das Leiden an Europa. SWR 2010
- Die „saubere“ Lösung. Vom Niger und deutschen Atomkraftwerken. WDR/ DLF 2010
- Die Macht der Warlords von Mogadischu. ARD-Radio-Feature März 2011, Redaktion WDR
- Der Anführer. ARD-Radio-Feature März 2012, Redaktion WDR
Literatur
- Wir haben nur die Wahl zwischen Wahnsinn oder Widerstand. Frauen in Algerien. Horlemann-Verlag, Bad Honnef, 1997
- Geburtshelfer Zufall. Die Geschöpfe des Prometheus in der zeitgenössischen Kunst. In: Drux, Rudolf (Hg.): Die Geschöpfe des Prometheus - Der künstliche Mensch von der Antike bis zur Gegenwart. Bielefeld, 1994