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Germany
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Bernhard Michael Grandauer
German judge and jurist

Bernhard Michael Grandauer

The basics

Quick Facts

Intro
German judge and jurist
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Würzburg, Lower Franconia, Bavaria, Germany
Age
61 years
Awards
Order of St. Michael
 
The details (from wikipedia)

Biography

Bernhard Michael Grandauer, ab 1829 Ritter von Grandauer, (* 18. Dezember 1776 in Würzburg; † 23. November 1838 in München) war ein bayerischer Jurist und Regierungsbeamter.

Leben

Grandauer wurde als Sohn der bürgerlichen Eltern Lorenz Grandauer (1742–1793), Schirmmacher und seiner Ehefrau Maria geb. Hellmuth geboren. Er besuchte das Gymnasium sowie die Universität seiner Heimatstadt, als ein vom Würzburger Fürstbischof finanzierter, sogenannter Spitalstudent des Juliusspitals und promovierte zum Doctor iuris. Nebenbei betätigte er sich schriftstellerisch, arbeitete in der „Oberdeutschen Literaturzeitung“ von Lorenz Hübner mit und verfasste diverse geschichtlich-politische Schriften.

Nach Einverleibung des Hochstifts Würzburg in das Kurfürstentum Kurpfalz-Bayern (1803) amtierte Grandauer als Landrichter in Homburg am Main. 1806 fiel das Gebiet an das Großherzogtum Würzburg und der Beamte wechselte in gleicher Stellung nach Marktheidenfeld, 1807 nach Karlstadt. In diesem Jahr heiratete er auch Magdalena Lommel (1783–1845), Tochter des Würzburger Hofkammerrates Georg Lommel (1748–1827).

Mit Übergang des Territoriums an das Königreich Bayern (1814) trat Grandauer in dessen Staatsdienst und lernte schließlich in Bad Brückenau König Ludwig I. kennen, der ihn sehr schätzte. Dieser berief ihn 1827 als Pädagogen nach München. Bald erhielt Bernhard Michael Grandauer dort das Amt eines königlichen Kabinettssekretärs und wurde Mitglied im Obersten Kirchen- und Schulrat des Königreichs, der unter Leitung Eduard von Schenks das ganze bayerische Bildungswesen reformieren sollte. In dieser Tätigkeit arbeitete er die neuen bayerischen Schul-Lehrpläne, sowie mehrere Landtagsabschiede und Gesetzestexte aus. Im Dezember 1831 avancierte Grandauer zum Wirklichen Staatsrat. Wegen seiner kirchenfreundlichen Haltung wurde er vom König geschätzt, von anderen politischen Kreisen jedoch stark bekämpft und als „ultramontan“ gebrandmarkt. Grandauer war ein besonderer Förderer der religiösen Orden und gilt als einer der einflussreichen Berater Ludwigs I. hinsichtlich seiner Politik der Klostergründungen. Daneben beschäftigte sich der Beamte mit Mathematik, Astronomie, Physik und Chemie. Der Nachruf in der Allgemeinen Zeitung München hebt hervor, dass Bernhard Michael von Grandauer ein „vielseitiges Wissen und eine umfassende Bildung“ besaß, sowie einen „festen, rechtlichen Charakter“, der ihn sein Amt stets über den politischenParteiungen stehend habe ausüben lassen.

Die Neue Deutsche Biographie konstatierte 1964:

„(Grandauer) wußte, daß der Konservativismus allein niemals das beherrschende Staatsprinzip sein konnte; so forderte er, den Loyalismus durch einen Liberalismus ohne weltanschauliche Tendenz zu ergänzen. Er wollte also das gute Alte mit dem bewährten Neuen vereinen, das heißt konservativ-christliche Grundsätze durch liberale Methoden fortbilden.“

Er starb 1838, nach dreimonatigem Krankenlager, an einem chronischen Leberleiden und wurde auf dem Alten Südfriedhof in München beigesetzt. Das Grabdenkmal mit Christusfigur schuf der Bildhauer Joseph Otto Entres. In München ist die Grandauerstraße nach ihm benannt.

Mit seiner Gemahlin hatte Grandauer zwei Söhne und eine Tochter. Der Sohn Franz Grandauer (1822–1896) wirkte als Komponist und Regisseur am Münchner Hoftheater.

Auszeichnungen

1829 erhielt Bernhard Michael Grandauer das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Kroneund wurde dadurch in den persönlichen Adelsstand eines „Ritter von“ erhoben. 1838 verlieh ihm der König das Komturkreuz des Ordens vom Heiligen Michael. Wegen der Ausarbeitung eines Zoll- und Handelvertrages mit dem Königreich Württemberg zeichnete ihn dessen König 1829 mit dem Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone aus.

Literatur

  • Wilhelm Binder: Allgemeine Realencyclopädie, Manz Verlag, Regensburg, 1849, Band 11, S. 682 (Digitalisat).
  • Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen, 17. Jahrgang (1839), Erster Teil, Weimar 1841, S. 53 (Digitalisat).
  • Leonhard Lenk: Grandaur, Johann Michael Bernhard Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 741–743 (Digitalisat).
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