Bernhard Hofmann
Quick Facts
Biography
Bernhard Hofmann (* 19. Juli 1889 in Magdeburg; † 10. Februar 1954 ebenda) war ein deutscher Jurist und Konsistorialpräsident.
Leben
Hofmann wurde als Sohn eines Pfarrers geboren. Er studierte von 1908 bis 1910 Rechtswissenschaft an der Friedrichs-Universität Halle und wurde 1908 Mitglied des Corps Palaiomarchia Halle.
In der Weimarer Republik war er Rechtsanwalt und Notar in Magdeburg. 1919 gründete er in Calbe eine der ersten Ortsgruppen des Stahlhelmbundes in der Altmark. Er trug den Ehrenwinkel der Alten Kämpfer und meldete sich freiwillig zur SA-Reserve I der Sturmabteilung. Dessen ungeachtet wurde er 1933 zum entschiedenen Gegner der Deutschen Christen. Als Mitglied des Laienkreises des Pfarrernotbundes bekämpfte er sie im innerkirchlichen Verfassungskonflikt mit juristischen Mitteln. Das bescherte ihm Auseinandersetzungen mit der Rechtsanwaltskammer. Er war Ratsmitglied der Bekennenden Kirche der Provinz Sachsen und übernahm als Rechtsanwalt die deutschlandweite Vertretung verhafteter Pfarrer.
Von 1947 bis zu seinem Tode war er Konsistorialpräsident der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Obwohl er sich für die Erhaltung der Kirchen in der Magdeburger Altstadt einsetzte, wurden mehrere gesprengt. Als Hofmann 1947 Kirchenbeamter wurde, wurden seine bis dahin beim Oberlandesgericht Naumburg geführten Personalakten an das Evangelische Zentralarchiv in Berlin abgegeben.
Als er mit 64 Jahren gestorben war, wurde Hofmann auf dem Südfriedhof (Magdeburg) beigesetzt. Sein Grabstein befindet sich im Lapidarium St. Gertraud im Magdeburger Stadtteil Salbke. Seine Tochter Barbara ist seit 1967 mit Christian-Erdmann Schott verheiratet.
Corps
Hofmann wurde 1931 zum Vorsitzenden vom Altherrenausschuss seines Corps gewählt und 1933 bestätigt. 1934 stellte er sich in aller Entschiedenheit vor die „versippten“ Corpsbrüder Fritz Lassen und Kurd Palen; denn „Treue ist das Mark der Ehre“. Erbitterter Streit im Corps war die Folge. Jüngere Corpsbrüder forderten seinen Rücktritt. Das Schwarze Korps griff Hofmann als „Judenfreund“ an. Der Vorgang wurde zum Anlass genommen, ein ehrengerichtliches Verfahren gegen Hofmann durchzuführen.