Berndt Fleischer
Quick Facts
Biography
Berndt Fleischer (* 13. Juli 1951 in Weißenberg) war Mitglied des Führungsstabs der Polizei und Pressesprecher des Schutzbereichs Cottbus/Spree-Neiße in Brandenburg. Nach Aufdeckung seiner früheren Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR musste er diese Tätigkeit 2011 beenden.
Berufsweg
Fleischer arbeitete zunächst als Wachmann im DDR-Strafvollzugsdienst, dann im Rang eines Hauptmanns als so genannter „Erzieher“ im politischen Strafvollzug des Zuchthauses Cottbus. Dort war er ab 1979 als Inoffizieller Mitarbeiter im besonderen Einsatz (IME) „Fritz“ auch für die Stasi tätig. Recherchen der Stasi-Unterlagen-Behörde und des Rundfunk Berlin-Brandenburg zufolge wurde er dabei zur gezielten Überwachung („Operative Personenkontrolle“) eingesetzt und lieferte mündlich sowie schriftlich Berichte über Personen im Justizvollzug und seine Kollegen.
Danach arbeitete Fleischer bei der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP), bevor er 1990 in den Polizeidienst des Bundeslandes Brandenburg übernommen wurde, wo er zuletzt als auch überregional bekannter Pressesprecher tätig war. Bei seiner Übernahme hatte Fleischer seine Stasi-Tätigkeit verschwiegen, 1993 und 2009 leugnete er bei auf ersten Aktenfunden beruhenden Befragungen seine Mitarbeit. Das Angebot des damaligen Brandenburger Innenministers Jörg Schönbohm, freiwillig in den Vorruhestand gehen, lehnte er 2009 ab.
Nach auf neuen Aktenbelegen basierenden Medienberichten des rbb Magazins KLARTEXT gab Fleischer im Februar 2011 seine IM-Tätigkeit zu, woraufhin er zunächst von seinen Aufgaben entbunden und dann vom Ministerium des Innern Brandenburg fristlos gekündigt wurde. Fleischer klagte auf Wiedereinstellung. In einem Vergleich kündigte ihm das Land daraufhin fristgerecht, stellte ihn bis 30. Juni 2011 von der Arbeit frei und zahlte ihm für diese Zeit vertragsgemäß seine Bezüge.