August Löning
Quick Facts
Biography
August Löning (* 27. Januar 1889 in Meppen; † 12. Oktober 1966 in Lathen) war ein deutscher Politiker (CDU) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages.
Nach dem Gymnasium in Meppen besuchte August Löning eine landwirtschaftliche Oberschule in Kleve. Er absolvierte dann aber, der Familientradition folgend, eine kaufmännische Lehre und unternahm ausgedehnte Reisen in das Ausland. In Lathen gründete er 1922 ein Geschäft für Manufakturwaren. Im Ersten Weltkrieg war August Löning zunächst auf Helgoland stationiert. Hier lernte er den Berliner „Kaiserlichen Marinemaler“ Ludwig Kath kennen, einen Maler, der später oft zum Arbeiten ins Emsland kam, angezogen von der herben landschaftlichen Schönheit. Bei der Familie Löning genoss er dann einige Wochen kostenlose Ferien. 1916 beantragte Löning als Artillerie-Maat der Reserve seine Versetzung nach Flandern, die ihm auch gewährt wurde. Während der Kriegsereignisse wurde er im Schützengraben verschüttet und bewusstlos entdeckt. Noch Jahre später litt er unter diesem traumatischen Erlebnis.
Löning war sensibler und künstlerisch begabter Mann, der als Mäzen auch Künstler unterstützte. Insbesondere setzte er sich in Lathen für den mittellosen emsländischen Bildhauer und Dichter Bernhard Heller, genannt Hellerbernd, ein. Für ein paar Jahre, etwa bis 1930, lebte der Bildhauer und Dichter in der Familie seines Freundes August Löning. Dann konnte er eine eigene Werkstatt einrichten, in der er auch wohnte. Im Zweiten Weltkrieg erneut eingezogen, erlebte Löning als Kapitänleutnant das Kriegsende in Wilhelmshaven.
Noch dem Krieg begann Lönings öffentliche Tätigkeit. So gehörte der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Osnabrück vom 15. Mai 1947 bis zum 31. Dezember 1958 an. Löning betätigte sich dabei in mehreren Ausschüssen. August Löning war Initiator und wurde erster Vorsitzender des Kreisheimatvereins Aschendorf-Hümmling, was er 15 Jahre bis Ende September 1966, nur wenige Tage vor seinem Tod, blieb. In dieser Funktion setzte er sich besonders ein für die Renovierung und Erhaltung von Mühlen, so für die damals marode Hüvener Mühle, ein. Über ein Jahrzehnt gehörte der auch dem Vorstand des "Emsländischen Heimatvereins", heute "Emsländischer Heimatbund", an. August Löning war befreundet mit den westfälischen Schriftstellern Karl Wagenfeld und Friedrich Castelle, mit denen er seit 1920 oft und gerne auf Fahrradtouren den Hümmling bereiste. Er selbst veröffentlichte auch einige lyrische Bände sowie etliche Gedichte. Seit 1948 engagierte sich August Löning in der „Emslandske Sellskupp“. In ihr hatten sich die seinerzeit bekanntesten und bedeutendsten emsländischen Dichter – vor allem Pädagogen - zusammengeschlossen.
Im November 1945 zählte er zu den elf Gründungsmitgliedern der CDU im Kreis Aschendorf-Hümmling, wo die Zentrumspartei noch sehr stark war. Er gehörte zum 1945 von den Briten ernannten Kreistag und gehörte ab 1946 dem einflussreichen Kreisausschuss an. Als 1947 der örtliche Landtagsabgeordnete, Landrat Wilhelm Borgmann, überraschend starb, wurde Löning in der Ersatzwahl sein Nachfolger. Er war im Kreis Aschendorf/Ems-Hümmling CDU-Kreisvorsitzender und seit 1946 Mitglied des Kreistages.
August Löning war vom 16. November 1947 bis 30. April 1951 Mitglied des Niedersächsischen Landtages (1. Wahlperiode) und vom 6. Mai 1955 bis 5. Mai 1963 (3. und 4. Wahlperiode). Er war seit dem 28. März 1951 und vom 9. Mai 1955 bis 5. Mai 1959 Mitglied der DP/CDU-Fraktion. Aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme gab er im Januar 1966, kurz vor seinem Tod, den Vorsitz der Kreis-CDU ab und legte alle politischen Ämter nieder.
Zu seinem 70. Geburtstag erhielt Löning im Januar 1959 das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Er war verheiratet mit Johanna Kock aus Emsbüren. Die Eheleute hatten fünf Kinder.
Ältester Enkel von August Löning ist der FDP-Politiker Markus Löning.
Werke
- Der See im Moor, in: Heimat-Kalender 1925. Hrsg. vom Kreise Meppen, 1. Jg., Meppen (o.J.), S. 22. Darin weiterhin: Das Hünengrab, S. 30, Gute Nacht, S. 41, Der Ahnenhof, S. 57, Das zweite Gesicht, S. 67; Heideheimat, S. 79.
- O Heimat; Hinauf, Heimweh (Gedichte), in: Emslandbuch. Ein Heimatbuch für die Kreise Meppen, Aschendorf, Hümmling 1928, (Meppen 1927), S. 21, 67. Darin weiterhin: Sechs Heidelieder, S. 88.
- Westerlohmühlen (Gedicht), in: Emslandske Sellskup Heft 2/3, Meppen 1950 (ohne Seitenzählung).
- Föhrenklage (Gedicht), in: Emslandkalender 1953, Meppen 1952, S. 84.
- Heimat, schöne Heimat. Aus Heide und Moor. Lyrik und Prosa, Lathen (1954).
- Die Geschichte einer alten emsländischen Kaufmannsfamilie [Löning], in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatvereins Bd. 2, (Meppen 1954), S. 137-145.
- Herbst, Lathen (um 1961).
- Herbstnebel, Lathen 1961.
- Was das Tagebuch meines Urgroßvaters zu berichten weiß, Lathen 1961.
- Das Tagebuch meines Urgroßvaters, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatvereins, Bd. IX, Meppen 1962, S. 106-111. Auch erschienen als Sonderdruck aus dem Jahrbuch, Meppen 1963.
- Mit Wagenfeld und Castelle durch Heide und Moor, Lathen 1962. Ebenso in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatvereins, Bd. 19/1972, (Meppen o.J.), S. 93-96.
- Als Großvater noch lebte (Gedicht), in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatvereins, Bd. 14/1967, o.O.u.J., S. 120.
- Der Geisterkampf (Gedicht), in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatvereins, Bd. 15/1968, o.O.u.J., S. 105.
Literatur
- Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hannover 1996, S. 240.
- (Rudolf) Knoke, In memoriam August Löning, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes, Bd. 14/1967, o.O.u.J., S. 121-124.
- Johannes Rüschen: Art. Löning, August, in: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.): Emsländische Geschichte, Bd. 13, Haselünne 2006, S. 377-390.
- Johannes Rüschen, August Löning. Dichter, Heimatforscher und Politiker (1889-1966), in: Johannes Rüschen (Hrsg.), Bekannte Emsländer aus vergangener Zeit. Biographische Notizen zu emsländischen Persönlichkeiten aus den Jahren 1200 - 1975, Bremen 1988, S. 187-193.