Armin-Paul Hampel
Quick Facts
Biography
Armin-Paul Hampel (eigentlich Armin-Paulus Hampel; * 1957 in Bielefeld) ist ein deutscher Journalist, Filmautor und Politiker (AfD).
Leben
Journalistischer Werdegang
Hampel begann seine journalistische Karriere als freier Mitarbeiter beim Bonner Generalanzeiger. Für RTL und Sat.1 war er Parlamentskorrespondent in Bonn, bevor er 1991 als Chefreporter zum neu gegründeten MDR wechselte. Ab 1999 war Hampel Parlamentskorrespondent im Gründungsteam des neuen ARD-Hauptstadtstudios in Berlin und von 2003 bis 2008 als Auslandskorrespondent Leiter des Südasien-Studios der ARD in Neu-Delhi. Seitdem ist er freier Produzent und Medienberater. 2013 kehrte er nach Deutschland zurück. Seine Reportage aus Afghanistan für den Westdeutschen Rundfunk erhielt 1998 wegen der nach Ansicht der Teilnehmerinnen des jährlichen Medienfrauentreffens mangelnden Thematisierung von Frauen den von ihnen vergebenen Negativpreis (nach seinem ARD-Kollegen Fritz Pleitgen 1995 und vor Sabine Christiansen 1999) Saure Gurke. Seine ARD-Reportage Indische Höllenfahrt über den Verkehrswahnsinn auf der GrandTrunk Road (Delhi-Kalkutta) wurde 2006 vom Spiegel hochgelobt: „Ohne überheblichen Unterton, ohne soziale Anklage, ohne dramatisches Getue, … was kann eine Dokumentation mehr leisten?“.
Hampel wurde zweimal für den begehrten Tagesthemen-Award der ARD nominiert.
Politik
Im Alter von 16 Jahren war Hampel nach eigener Aussage für einige Wochen Mitglied der Jungen Union. 2013 wurde er Mitglied der neu gegründeten Partei Alternative für Deutschland (AfD). Am 23. November 2013 wurde er Landesvorsitzender der AfD Niedersachsen und seitdem zweimal wiedergewählt. Bei der Europawahl 2014 kandidierte er für die AfD auf Listenplatz 9. Seit dem Parteitag vom Juli 2015, auf dem er 59,1 Prozent der Stimmen bekam, ist er als Beisitzer Mitglied des Bundesvorstands der AfD. Bei der Aufstellungsversammlung für die Bundestagswahl 2017 wählten ihn seine niedersächsischen Mitglieder mit knapp 90 % zum Spitzenkandidaten.
Hampel tritt für eine radikale Reform der Steuer- und Sozialpolitik ein und äußerte unter anderem den Vorschlag, in Syrien und dem Irak Schutzzonen für Flüchtlinge einzurichten, die durch ein robustes Mandat der Vereinten Nationen auch von NATO-Truppen gesichert werden müssen. Ergänzend dazu, so Hampel, sollte Deutschland eine Wehrpflicht für alle irakischen und syrischen Männer im Alter zwischen 18 und 45 Jahren einführen, die, nach einer infanteristischen Ausbildung, zum Schutz dieser Zonen an der Seite ihrer NATO-Kameraden eingesetzt werden können. Er nannte seinen Vorschlag „ungewöhnlich“, aber durchaus „überlegenswert“.
Der ehemalige Journalist bekennt sich als vehementer Kritiker der etablierten Medien, denen er Kritikfähigkeit abspricht sowie ihnen Parteilichkeit und zu große Minderheitenfreundlichkeit vorwirft.
Familie und Sonstiges
Hampels Eltern waren Heimatvertriebene. Die Mutter stammte aus Königsberg, der Vater aus Breslau. In der Schule wurde er von Lehrern nach eigenen Angaben als „Rucksackdeutscher“ bezeichnet.Er ist Vater von vier Kindern.
Bei der Bundeswehr bekleidet er den Dienstgrad eines Kapitänleutnants der Reserve.
Dokumentarfilme (Auswahl)
- Typen, Tender und Torpedos SDR (1987)
- Auftrag Bosnien MDR (1994)
- Gandhis Enkel – 50 Jahre Unabhängigkeit in Indien ARD (1997)
- Die Scheckbuch-Maharadschas: Von Südasiens Neu(en)-Reichen ARD (1997)
- Wo die Spice Girls Pfeffer kriegen ARD (1997)
- Die Rückkehr der Saris ARD (1998)
- Gesichter Asiens – Der geliebte Feind (2004)
- Die indische Höllenfahrt WDR (2005)
- Wenn die Goetter reden könnten Geheimnisvolle Riten im Himalaja ARD (29. April 2006)
- Schätze, Schiffe, Maharadschas ARD (2006)
- Drogen, Terror, Taliban – verlorene Siege am Hindukusch ARD (2007)