Antonie Berl

Antonie Berl (* 6. Februar 1839 in Leipzig; † 20. März 1906 in Darmstadt) war eine deutsche Theaterschauspielerin.

Leben

Berl, Tochter eines Eisenbahnbeamten, wollte sich zuerst dem Gesange widmen und besuchte deshalb das Konservatorium ihrer Vaterstadt und hierauf die Gesangsschule der Franziska Cornet in Hamburg. Dort entdecke man ihr schauspielerisches Talent und bestimme sie sich der dramatischen Kunst zuzuwenden. Sie betrat am Altonaer Stadttheater zum ersten Mal die Bühne. Nachdem sie sich daselbst auch in mehreren kleinen Gesangspartien wie „Zweite Dame“ in „Zauberflöte“, „Lise“ in „Verlobung bei Laternenschein“, „Angelina“ in „Wasserträger“ erfolgreich versucht hatte, wurde sie für dieses Theaterunternehmen engagiert. Dann kam sie nach Lübeck, von dort nach Kiel, wo sie als „Philippine Welser“, „Gretchen“ und „Ophelia“ debütierte, hierauf nach Frankfurt (hier wirkte sie zwei Jahre und fand an Auguste Lauber-Versing eine bewährte Lehrmeisterin), sodann ans Viktoriatheater in Berlin, ging von dort nach Königsberg, München und Darmstadt und wurde dort im Oktober 1868 ans Hoftheater engagiert. Diesem gehörte sie 30 Jahre an und verabschiedete sich am 10. Oktober 1898 von der Bühne. In Darmstadt verstarb sie dann 1906.

Literatur

• Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag Paul List, Leipzig 1903, S. 85.