Anton Absenger
Quick Facts
Biography
Anton Absenger (* 18. Juni 1820 in Zerlach; † 17. Dezember 1899 in Graz) war ein österreichischer Komponist volkstümlicher Lieder.
Leben
Anton Absenger wuchs in einer kinderreichen Bauernfamilie in der Oststeiermark auf. Schon früh erhielt er Unterricht auf der Violine und dem Flügelhorn. Im Alter von dreiundzwanzig spielte er als Flügelhornist in der Kapelle Johann Gungls. Mit dieser machte er eine ausgedehnte Konzertreise. Von Graz gelangte er über München, Nürnberg und Frankfurt am Main zunächst nach Köln. Von da ging es über Berlin, Danzig, Königsberg und Riga bis nach St. Petersburg. Von da aus ging es über Hamburg, Dresden Prag und Wien wieder zurück. Auf dieser Reise sammelte er reichlich Erfahrung. In Graz leitete er die Streichgruppe des Bürgercorps und der Nationalgarde. Bei August Svoboda (1795–1863) studierte er Harmonielehre und Kontrapunkt.
1852 ging er als letzter Türmermeister nach Leoben. Mit diesem Amt war auch das Amt des Stadtmusikdirektors verbunden. Dieser war auch für den Dienst als Regens chori an den drei dortigen Kirchen wie St. Xaver zuständig. Er gründete er eine Musikschule aus der eine Knabenkapelle hervorging. Des Weiteren leitete er den Männergesangverein Leoben und war als Musiklehrer am Gymnasium tätig. 1855 konzertierte er mit ihr erfolgreich in Graz.Mit J.Lorenz und K. Kraushofer gründete er eine Volksmusikspielgruppe. Ausgedehnte Konzertreisen führten ihn mit dieser Gruppe nach München, Mannheim und Paris.1865 spielten sie vor Kaiser Franz Joseph I. im Schloss Schönbrunn. Bei dieser Gelegenheit erhielt er die K. und k. goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft. Nach dem J. Lorenz gestorben war, löste sich die Gruppe auf. Absenger ging aber mit seinen Kindern weiter auf Konzertreisen. Dies verbreitete zwar die steirische Musik in Europa, seine eigentlichen Ämter in Leoben vernachlässigte er aber dadurch. 1883 wurde er ohne Pension entlassen. Er erhielt nur eine Abfertigung von 300 Gulden. Absenger war der letzte der die Ämter des Stadtmusikdirektors und des Regens Chori in Leoben auf sich vereinigte. Er war auch der letzte Türmermeister. Absenger war nun freier Künstler und war später immer mehr auf Unterstützung und Spenden seiner Freunde und Verehrer angewiesen.
Er ist auf dem Friedhof St. Leonhard in Graz begraben. In Graz ist die Absengerstrasse nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
Anton Absenger komponierte neben zahlreichen Liedern und Märschen auch Kirchenmusik. Darunter befinden sich sechs Vertonungen des Tantum ergo und weitere Chöre. Zahlreiche Werke für Blasorchester sind in seinem Nachlass überliefert.Er komponierte Werke für Blas- und Salonkapellen, häufig mit Flügelhorn als Soloinstrument. Weiter komponierte er Tänze für Klavier und volkstümliche Lieder. Seine Kompositionen gingen vielfach in die mündliche Tradition ein und sind zu Volksliedern geworden, wie 's Kohlröserl.
- Glückssterne, Walzer, op. 41
- Steirische Tänze, op. 42
- Leobner Schottisch, op. 106
- Abschied vom Diandle, Drei steirische Volkslieder op. 120
- ´s Kohlröserl, Jodler. op. 126. Incipit: Hoch auf der olm, do steht a bleamerl so herzig kloan. Publiziert in: Aus'n Steiraland'l – 24 Lieder für Gesang, Gitarre und Harmonika
- Erinnerungen an Paris, op. 142
- Fünf steirische Lieder, op. 146
- Auf den Höh’n, op. 150
- Leobner Feuerwehrmarsch, op. 155
- Kronprinz-Rudolf-Marsch, op. 160
- ´s Edelweiß, op. 165
- ´s Alpenglüh’n, op. 166
- Herent’n und drunten, Lied, op. 168
- ´s Schneeglöckerl, op. 171
- Steirischer Alpenstrauß, op. 173
- Kaiser-Jubel-Marsch, op. 175
- ´s Almlüfterl, op. 176
- Am Leopoldsteiner See, op. 177
- Sängerausflug, op. 178
- Fallende Blätter, op. 180
- Leichtsinn, Polka, op. 181
- ´s neue Diandl, op. 185
- d’ Gruaß aus der Hoamat, op. 190
- Sehnsuchtsqualen, op. 191
- Rhododendron, op. 195
- Studentenleben, op. 199
- Die Olmdirn, op. 202
- Der Jagerbua, op. 204
- ´s Peterg’stamm, op. 206
- Die Verlobten, op. 207
- ´s Muataglück, op. 208
- ´s letzte Wörtl, op. 209
- Weit von dahoam, op. 210
- Auf der Hochalm, op. 211
- Am Lorenziberg, op. 212
- ´s Gamsjagen, op. 213
- Studentenleben II, op. 214
- In der Ramsau, op. 215
- Wiedersehn beim Diandl, op. 216
- Übers Stegerl, op. 217
- Erinnerungen an Ischl, op. 219
- Sei still!, op. 220
- Wohin?, op 221
- Der lustige Bua, op. 227
- d’ Wallfahrt, op. 228
- Wann zwa si recht gern hab’n, op. 229
- ´s Trutzwinkerl, op. 232
- Vier steirische Lieder, op. 234
- Landsturm-Marsch, op. 250.
- Abschied. Incipit: Muass scheiden vom hütterl, bin 's letztemal da. Publiziert in: Steirerlieder für die Jugend, 1913 HR278
- Die Sennerin
- Rosegger-Marsch. Publiziert in einer Bearbeitung von Hans Kliment im Kliment-Verlag Eingespielt auf: Kärntens Militärmusik spielt 20 exzellente Märsche. Militärmusik Kärnten. Ltg.: Sigismund Seidl. Kliment Musikverlag JJK1002, 1993
- ´s Enkerl, Lied
Literatur
- J. Krainz: Anton Absenger, der Nestor der steir. Tondichter, 1899
- J. Willitzer: Anton Absenger, ein vergessener steir. Tondichter, 1926
- Elisabeth Th. Hilscher-Fritz: Absenger, Anton. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.