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Germany
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Andreas Knie
German social scientist and political scientist

Andreas Knie

The basics

Quick Facts

Intro
German social scientist and political scientist
Places
Gender
Male
Place of birth
Siegen, Siegen-Wittgenstein, Arnsberg Government Region, North Rhine-Westphalia
Age
64 years
The details (from wikipedia)

Biography

Andreas Knie (* 12. Dezember 1960 in Siegen) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin und Professor für Soziologie an der TU Berlin.

Leben

Andreas Knie studierte von 1980 bis 1986 Politologie an der Universität Marburg und der FU Berlin. Seit 1987 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, an dem er die Projektgruppe Mobilität aufbaute und leitete. 1990 promovierte er an der TU Berlin zum Dr. phil. mit dem Thema Diesel - Karriere einer Technik. 1995 folgte seine Habilitation mit dem Titel Wankel-Mut in der Autoindustrie, ebenfalls an der TU Berlin.

Von 2001 bis 2016 war Knie zudem Bereichsleiter bei der DB Rent GmbH.

2006 gründete Knie die InnoZ GmbH zur praxisnahen Untersuchung von Innovationsprozessen im Mobilitätssektor, deren Co-Geschäftsführer er ist. Seit 2006 wird im InnoZ Forschungs- und Unternehmenswissen zusammengeführt.

Andreas Knie ist seit 2010 Mitglied der Arbeitsgruppe Rahmenbedingungen der Nationalen Plattform Elektromobilität. Zudem ist er Mitglied im Beirat für nachhaltige Entwicklung des Landes Brandenburg. Seit 2017 leitet er die Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.

Werk

Andreas Knie entwickelte auf Grundlage der Arbeiten von Meinolf Dierkes, Werner Rammert und anderen die soziologische Technikgeneseforschung weiter. In einem frühen Aufsatz zum Konservativen des technischen Fortschritts formulierte er seine Auffassung von einem technischen Kern, in dem der soziale Entstehungskontext gleichsam „eingeschrieben“ sei. Dazu analysierte er die historischen Hintergründe von Kommunikations- und Verkehrstechnik, etwa die mechanische Schreibmaschine oder den Dieselmotor.

Andreas Knie plädiert in zahlreichen Publikationen für eine Abkehr von einer auto-nahen Verkehrspolitik und eine Verkehrswende zu mehr Flexibilität öffentlicher Angebote. Seine Forderung nach Grenzen für Privatautos ruft zahlreiche Kommentare auf Gastbeiträge und Medienberichte hervor. Im Gegensatz zu vehementen Autokritikern wie etwa Hermann Knoflacher oder Winfried Wolf lehnt Knie das Automobil jedoch nicht gänzlich ab. Stattdessen untersucht und unterstützt er seit den 1990er Jahren neue Nutzungsformen, wie das Car-Sharing. Dazu fordert er zusätzliche Mobilitätsangebote, wie Call a bike. Ein weiteres Thema ist die Zukunft der Verkehrspolitik unter dem Eindruck des demographischen Wandels. Die finanziellen und technischen Hürden der Elektromobilität bieten aus Knies Sicht die Chance, private und öffentliche Verkehrsmittel zu einer urbanen, postfossilen Mobilitätskultur zu verbinden. Die Chancen der Energiewende sieht Knie im Zusammenwirken einer CO2-Reduktion des Verkehrs und dezentraler, nutzernaher Energienetze (smart grids).

Andreas Knie tritt für eine stärkere Integration von Theorie und Praxis in den Sozialwissenschaften ein.

Schriften (Auswahl)

  • Diesel - Karriere einer Technik. Genese und Formierungsprozesse im Motorenbau. Edition Sigma, Berlin 1991, ISBN 3-89404-103-X.
  • Wankel-Mut in der Autoindustrie. Anfang und Ende einer Antriebsalternative. Edition Sigma, Berlin 1994, ISBN 3-89404-145-5.
  • zusammen mit Weert Canzler: Das Ende des Automobils. Fakten und Trends zum Umbau der Autogesellschaft. C. F. Müller, Heidelberg 1994, ISBN 3-78809-872-4.
  • zusammen mit Weert Canzler: Möglichkeitsräume: Grundrisse einer modernen Mobilitäts- und Verkehrspolitik. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-20598-854-X.
  • Mitherausgeber: Handbuch Verkehrspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 3-53114-548-7.
  • Mitherausgeber: Handbuch Wissenschaftspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, ISBN 3-53115-742-6.
  • zusammen mit Weert Canzler: Grüne Wege aus der Autokrise - Vom Autobauer zum Mobilitätsdienstleister. Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 2009, ISBN 978-3-86928-005-9. (PDF, 704kb)
  • zusammen mit Weert Canzler: Einfach aufladen – Mit Elektromobilität in eine saubere Zukunft. Oekom-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-86581-270-4 (von der Deutschen Umweltstiftung als Umweltbuch des Monats ausgezeichnet).
  • zusammen mit Weert Canzler: Schlaue Netze – Wie die Energie- und Verkehrswende gelingt. Oekom-Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86581-440-1.
  • zusammen mit Weert Canzler: Die digitale Mobilitätsrevolution – Vom Ende des Verkehrs, wie wir ihn kannten. Oekom-Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86581-754-9.
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