Andrea Zaumseil
Quick Facts
Biography
Andrea Zaumseil (* 1957 in Überlingen) ist eine deutsche Bildhauerin, Zeichnerin und Hochschulprofessorin. Ihre Skulpturen im öffentlichen Raum stehen in Freiburg, Überlingen-Brachenreuthe und Maulbronn. Sie lebt in Berlin.
Leben
Nach dem Studium 1977–1979 der Fächer Germanistik und Geschichte an der Universität Konstanz und Studium 1979–1985 der Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart erhielt sie dort einen Lehrauftrag im Zeitraum 1985/1986 und 1988/1989 und ist seit 1985 freischaffende Bildhauerin und Zeichnerin. Seit 2003 hat sie eine Professur für Plastik/Bildhauerei Metall an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle inne.
Als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes beteiligte sich Andrea Zaumseil an den Jahresausstellungen 1994 im Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim und 1996 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Von 2000 bis 2004 war sie auch Vorstandsmitglied des DKB.
Arbeitsweise
Inspiriert wird Andrea Zaumseil durch ihre gesammelten Zeichnungen und Fotografien. Sie setzt sie in träumerischer Imagination über das Gesehene und Erinnerte in Welten um, die nahe am realen Außen, aber nicht real sind. Sie macht Vergängliches unvergänglich und stimmt ihre Kunst im öffentlichen Raum auf den umgebenden Raum ab. Sie erstellt Pastellkreidearbeiten in kleinen und großen Formaten.
Kunst im öffentlichen Raum
Die Skulpturen im öffentlichen Raum sind geometrisch und klar angeordnet.
Vier Kreisel, 2000, Stahlguss, vierteilig: Vor dem Konzerthaus Freiburg wurden vier auf der Spitze balancierende Kreisel aufgestellt.
Die zerrissene Perlenkette, 2004, Edelstahl, neunteilig: Andrea Zaumseil gestaltete die Gedenkstätte zur Flugzeugkollision von Überlingen. Die Gedenkstätte liegt nordwestlich von Überlingen und ist über die Abfahrt Brachenreuthe der B 31n bzw. die Abfahrt Richtung Nesselwangen der Bundesstraße 31 zu erreichen. (Lage47.797702029.14716921). Die Gedenkstätte stellt Edelstahlkugeln mit einem Durchmesser von etwa einem Meter dar, die teilweise durch Stahlseile verbunden sind. Sie sollen an eine zerrissene Perlenkette erinnern. Das Denkmal erinnert an die Opfer und drückt das Mitgefühl der vom Unglück verschonten Menschen der Region aus.
Ohne Titel, 2011: Zum Skulpturenweg Maulbronn, der in der Maulbronner Talaue der Salzach im Enzkreis von Westen auf das ehemalige Zisterzienserkloster Maulbronn zuführt, hat sie die Skulptur ohne Titel (2011) beigetragen.
Weitere Skulpturen sind:
- Zauberlehrling, 1990, Stahlguss. Kunstpfad der Universität Ulm.
- Klangspiel für die Kinder von Ilvesheim, 1997, Stahl, Edelstahl, Holz. Staatliche Blindenschule in Ilvesheim.
- Baumfrüchte, 2003, Stahl geschweißt, dreiteilig. Im Innenhof der Klinikverwaltung Ulm.
- Innen-Leben, 2011, Stahl geschweißt. Vor dem Verfügungsbau Excellente Forschung der Universität Heidelberg.
Werke in Museen
- Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
- Städtische Galerie Karlsruhe, Rauch, Pastell, 2014
Einzelausstellungen
Seit 1986 hatte Zaumseil nahezu jährlich Einzelausstellungen. Darunter waren:
- 1990: Retour de Paris, Institut français Stuttgart
- 1996: Plastiken und Zeichnungen, Städtische Kunsthalle Mannheim
- 2000: Kunstsammlung Neubrandenburg
- 2001: Himmelsbilder, Dommuseum Frankfurt
- 2006: Zu Gast, Landesvertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin
- 2015: Territorium, Hans-Thoma-Kunstmuseum, Bernau
- 10. April 2016–3. Juli 2016: Unbetretbare Orte. Zeichnungen und Plastiken, Kunstmuseum Singen.
Würdigungen
- 1987 Graduiertenstipendium des Landes Baden-Württemberg
- 1988 Stipendium Cité Internationale des Arts Paris
- 1989 Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
- 2015: Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg