Anastasia Biefang
Quick Facts
Biography
Anastasia Biefang (* 13. Juni 1974 in Krefeld als Marc Biefang) ist Oberstleutnant, Diplom-Pädagogin (univ.) und Kommandeurin des Informationstechnikbataillons 381 (ITBtl 381) in Storkow. Sie ist die erste Bataillonskommandeurin mit Trans*-Hintergrund in der Bundeswehr.
Bundeswehr
Biefang wurde im Juli 1994, noch als biologischer Mann, zum Grundwehrdienst in die Bundeswehr eingezogen. Daraufhin verpflichtete sie sich als Soldat auf Zeit, absolvierte die Offizierausbildung, studierte an einer Bundeswehr-Universität im Studiengang Pädagogik und wurde später zum Berufssoldaten ernannt. An der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg absolvierte Biefang die Ausbildung für Offiziere im Generalstabsdienst. 2011 war sie als Major i. G. im Zentrum für Transformation der Bundeswehr (Abteilung III, Bereich Operations Research, Dezernat 311) in Ottobrunn eingesetzt. Am 18. Oktober 2017 übernahm sie das Kommando über das Informationstechnikbataillon 381 von ihrem Vorgänger Oberstleutnant Thorsten Niemann. Vorher hatte sie zwei Verwendungen im Bundesministerium der Verteidigung, Abteilung Strategie und Einsatz. Von August 2018 bis März 2019 nahm Biefang zum wiederholten Mal an einem Auslandseinsatz in Afghanistan teil. Sie ist Angehörige des Uniformträgerbereichs der Luftwaffe.
Vereine
Biefang ist Mitglied im Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr (AHsAB). Dort nimmt sie die Funktionen der stellvertretenden Vorsitzenden, der Regionalbetreuerin Ost sowie der Ansprechpartnerin für Trans* und Inter* wahr.
Biefang engagiert sich im Verein „Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität“.
Privates
Biefang wurde als biologischer Mann geboren. Ihr Vater war Offizier der Luftwaffe und Waffensystemoffizier, ihre Mutter Kauffrau. Sie wuchs in einem Dorf in Nordrhein-Westfalen auf und lebte in ihrer Jugend fünf Jahre in den Vereinigten Staaten. Dort fühlte sie sich bereits „anders“. Sie beschreibt sich als bisexuell. Noch als biologischer Mann war sie mit einer Frau verheiratet. Die Ehe zerbrach unter anderem aufgrund ihrer Transsexualität. Biefang hatte im Jahr 2015 ihr Coming-out und danach geschlechtsangleichende Maßnahmen. Sie ist wieder mit einer Frau verheiratet und wohnt in Berlin.
Weiteres
Der Berliner Fotograf und Dokumentarfilmer Thomas Ladenburger drehte über Biefang den Dokumentarfilm „Ich bin Anastasia“, der 2019 in die Kinos kam.