Alfried Wieczorek
Quick Facts
Biography
Alfried Wieczorek (* 15. August 1954 in Hildesheim) ist ein deutscher Archäologe und Theologe. Wieczorek ist voraussichtlich bis 1. Januar 2021 Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim.
Leben
Sein Studium in Frankfurt am Main, München und Mainz in den Hauptfächern Vor- und Frühgeschichte und Evangelische Theologie im Doppelstudium sowie den Nebenfächern Geschichte, Kunstgeschichte und Klassische Archäologie schloss er 1984 mit der Promotion bei Michael Müller-Wille ab. Es folgten Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts in Frankfurt und am Ökumenischen Institut der Universität Heidelberg. An dieser Universität wurde er 1986 zum Gründungs-Geschäftsführer des „Internationalen Wissenschaftsforums“ berufen.
Nachdem Wieczorek seit 1990 für das Reiss-Museum Mannheim als Leiter der Archäologischen Denkmalpflege und der Zentralabteilung Ausstellungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Museumspädagogik tätig war, wurde er dort 1994 zum stellvertretenden Direktor und wissenschaftlichen Direktor berufen. 1999 folgte als Nachfolger von Karin von Welck die Ernennung zum Leitenden Direktor der Museen, die am 25. Oktober 2001 in Reiss-Engelhorn-Museen umbenannt wurden. In seiner Funktion als Direktor des Museums initiierte Wieczorek in internationaler Kooperationen mit anderen Museen, Universitäten und weiteren Institutionen zahlreiche Ausstellungen.
Seit 1993 ist Wieczorek im Ehrenamt geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Verbände für Altertumsforschung, von 1993 bis 2004 war er geschäftsführender Vorstandsvorsitzender des Schulträgervereins der Evangelischen Landeskirche Baden und der Stiftung für das private Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium in Mannheim. Von März 1999 bis 2008 war er Vorstandsmitglied im Museumsverband Baden-Württemberg und seit Juni 2002 ist er Vorsitzender des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung. 1998 berief ihn die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin für das Fach Museumskunde und Restaurierung zum Honorarprofessor. Zusätzlich wurde Wieczorek im Dezember 2013 zum Professor des Landes Baden-Württemberg ernannt. Seit 2002 ist er Vorstandsvorsitzender der Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen. 2008 folgte die Gründung der Bassermann-Kulturstiftung, deren Vorstandsvorsitzender Wieczorek ist. Im Jahr 2013 brachte die Gründung der Brombeeren-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen die Verdoppelung des Stiftungskapitals. Auch in dieser Stiftung ist Wieczorek der Vorstandsvorsitzende.
2008 sollte er als Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege seine Tätigkeit aufnehmen und 2009 wurde er als zukünftiger Generaldirektor in Köln gehandelt. In beiden Fällen verzichtete er aber und wurde Generaldirektor der neu strukturierten Museumslandschaft um die Reiss-Engelhorn-Museen. 2011 wurde Wieczorek zu einem der vier Vizepräsidenten des Deutschen Verbands für Archäologie gewählt.
Bei der Gemeinderatswahl 2019 in Mannheim kandidierte Wieczorek für die CDU. Er wurde zwar gewählt, da er aber noch bis 2020 Angestellter der Stadt Mannheim ist, darf er das Mandat nicht ausüben. Wieczorek ist, wenn der Hinderungsgrund entfällt, erster Nachrücker.
Wieczorek ist seit 1979 mit der Theologin Ulrike Link-Wieczorek verheiratet und hat zwei gemeinsame Töchter.
Literatur
- Hans-Jürgen Buderer (Hrsg.): Zukunft gestalten. Alfried Wieczorek zum 60. Geburtstag (= Publikationen der Reiss-Engelhorn-Museen. Bd. 64). Verlag Regionalkultur, Heidelberg u. a. 2014, ISBN 978-3-89735-726-6.
- Michael Tellenbach, Susanne Wichert, Hans-Jürgen Buderer: Alfried Wieczorek zum 60. Geburtstag. In: Mannheimer Geschichtsblätter 27, 2014, S. 138.
- Bernhard Eitel: Alfried Wieczorek zum 60. Geburtstag. In: Mannheimer Geschichtsblätter 27, 2014, S. 141
- Tabellarischer Lebenslauf Alfried Wieczorek. Alfried Wieczorek – Publikationen und Herausgeberschaften In: Mannheimer Geschichtsblätter 27, 2014, S. 142.
Anmerkungen
- ↑ Wieczorek, Alfried | Dissertation 1984/85. Der Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter im südlichen Rheinhessen. [Teilpublikationen erschienen: (1) Die frühmerowingischen Phasen des Gräberfeldes von Rübenach. Mit einem Vorschlag zur chronologischen Gliederung des Belegungsareales A. Ber. RGK 68, 1987, 353–492. (2) Mitteldeutsche Siedler bei der fränkischen Landnahme in Rheinhessen: Eine Untersuchung zur handgeformten Keramik Rheinhessens. In: A. Gerlich (Hrsg.), Das Dorf am Mittelrhein. 5. Alzeyer Kolloquium (Stuttgart 1989) 11–101].
- ↑ archaeologie-online (Memento vom 19. September 2008 im Internet Archive)
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger (Memento des Originals vom 6. Januar 2010 im Internet Archive) @1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ksta.de
- ↑ Hermann Parzinger: Ein Dach für die deutsche Archäologie. In: Antike Welt 1/2012, S. 76–78.
- ↑ Kommunalwahl 2019: Linke Mehrheit im Mannheimer Gemeinderat. In: rnz.de. 29. Mai 2019, abgerufen am 1. Juni 2019.