Alexander Riesle
Quick Facts
Biography
Alexander Riesle (* 4. Mai 1908 in Hannover; † unbekannt) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer und verurteilter Kriegsverbrecher.
Riesle war der Sohn eines Uhrmachers. Er kam bereits als Jugendlicher mit dem Nationalsozialismus in Kontakt und wurde 1922 Mitglied der SA und NSDAP. Dort konnte er bis zum Betriebszellenleiter aufsteigen; 1937 kam er zur Kripo Hannover. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion gehörte er ab September 1941 dem Sonderkommando 4a der Einsatzgruppe C unter Paul Blobel an. Das Kommando führte zahlreiche Massenermordungen an Juden, Kommunisten und anderen Personengruppen durch. So wurden u. a. Ende September 1941 im Raum Kiew beim Massaker von Babi Jar 33.771 Juden ermordet. Riesle gehörte mit Unterbrechungen bis Herbst 1942 dem Sonderkommando an. Sein letzter Kommandeur bei dieser Einheit war SS-Standartenführer Eugen Steimle, Riesle war zuletzt SS-Hauptsturmführer. Danach war er Kriminalkommissar der Kripo Karlsruhe.
Nach dem Kriegsende 1945 tauchte Riesle als Bernd Claasen in seiner Heimatstadt Hannover unter und betrieb bis 1950 ein Taxiunternehmen. Er wurde Mitte der 1960er Jahre von der Staatsanwaltschaft aufgespürt und bei einem Einsatzgruppen-Prozess in Darmstadt mit Kuno Callsen, August Häfner und anderen Angeklagten aus dem ehemaligen Sonderkommando 4a zu 4 Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt.
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main, 2. Auflage: Juni 2007
- Yitzhak Arad (Hrsg.): The Einsatzgruppen reports : Selections from the dispatches of the Nazi Death Squads' campaign against the Jews, July 1941 – January 1943. Holocaust Library, New York 1989, ISBN 0-89604-057-7.