Albert I. von Pietengau
Quick Facts
Biography
Albert I. Graf von Pietengau (* um 1215; † 9. Dezember 1260/62) war von 1246 bis 1259 Bischof von Regensburg.
Herkunft
Alberts Vater war Graf Gottfried von Sigmaringen-Helfenstein und seine Mutter war Adelheid von Neuffen, Tochter des Grafen Berthold I. von Weissenhorn-Neuffen-Achalm-Hettingen. Albert schrieb sich - wie auch seine beiden Brüder Graf Gebhard von Sigmaringen-Pietengau und Graf Berthold von Pietengau - nach einem noch nicht bestimmten Ort Byedingowe, Bitengowe, Pietengaw, Petinkeu, Peutengau oder Pietengau (evtl. heute Peiting).
Leben
Albert genoss ein Kanonikat zu Halberstadt, als ihn im Jahr 1246 der Kardinallegat Philipp von Ferrara, das Wahlrecht des Domkapitels übergehend, auf den durch Bischof Siegfrieds Tod erledigten Regensburger Stuhl erhob. Nun zog er seine Brüder Gebhard und Berthold herbei, den er zum Vizedom des Hochstiftes machte, und der wohl seinem Einfluss die Wahl zum Bischof von Passau 1250 verdankte.
Albert war ein bereitwilliges Organ der Kurie bei ihren Maßnahmen gegen Herzog Otto von Bayern, stand in Verbindung mit dem Böhmenkönig Ottokar II. und bekämpfte von seiner Festung Stauf aus die kaiserlich gesinnte Bürgerschaft von Regensburg. Albert veranlasste einen Mordanschlag, den seinen Ministeriale Konrad von Hohenfels in der Nacht des 29. Dezember 1250 auf König Konrad verübte, als dieser in Regensburg weilte. Der Bischof wie die Stadt befinden sich dann noch im Streit mit Bayern. Der Anlass zu seiner Abdankung könnte vielleicht in der Aussöhnung zwischen Herzog Ludwig und den Bürgern gelegen sein, wodurch seine Stellung möglicherweise unhaltbar wurde. Albert begnügte sich mit einigen Pfründen im Bistum und ging in das Zisterzienserkloster Sittichenbach bei Querfurt.
Literatur
- Michael Buchberger (Hrsg.): 1200 Jahre Bistum Regensburg. Regensburg 1939, S. 32.
- Edmund Freiherr von Oefele: Albert I., Bischof von Regensburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 185 f.
- Josef Staber: Kirchengeschichte des Bistums Regensburg. Regensburg 1966, S. 45–50.
- Julien Théry-Astruc, "'Excès' et 'affaires d’enquête'. Les procédures criminelles de la papauté contre les prélats, de la mi-XIIe à la mi-XIVe siècle. Première approche", in La pathologie du pouvoir : vices, crimes et délits des gouvernants, hrsg. Patrick Gilli, Leyden, Brill, 2016, S. 164–236 : S. 165–166, 191, 204, 215, online.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Siegfried | Bischof von Regensburg 1246–1259 | Albertus Magnus |
Gaubald | Sigerich | Simpert | Adalwin | Baturich | Erchanfried | Embricho | Aspert von Velden | Tuto | Isangrim | Gunther | Michael | Wolfgang | Gebhard I. | Gebhard II. | Gebhard III. | Otto von Riedenburg | Gebhard IV. von Gosham | Hartwig I. von Spanheim | Konrad I. von Raitenbuch | Heinrich I. von Wolfratshausen | Hartwig II. von Spanheim | Eberhard der Schwabe | Konrad II. von Raitenbuch | (Gottfried von Spitzenberg) | Konrad III. von Laichling | Konrad IV. von Frontenhausen | Siegfried | Albert I. von Pietengau | Albert II. der Große | Leo Thundorfer | Heinrich II. von Rotteneck (Nachfolger: Konrad V. von Luppurg) |