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Germany
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Adolph von Elm
German politician

Adolph von Elm

The basics

Quick Facts

Intro
German politician
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Wandsbek, Hamburg, Germany
Place of death
Hamburg, Germany
Age
59 years
Adolph von Elm
The details (from wikipedia)

Biography

Adolph Johann von Elm (andere Schreibweise: Adolf von Elm) (* 24. September 1857 in Wandsbek bei Hamburg; † 18. September 1916 in Hamburg) war ein deutscher Tabakarbeiter, Genossenschafter, Gewerkschafter, Sozialdemokrat und ein Gründer der gewerkschaftlich-genossenschaftlichen Versicherungs-Aktiengesellschaft Volksfürsorge.

Leben

Der stämmige Hamburger war von Haus aus Zigarrenmacher. Während der polizeilichen Verfolgungen aufgrund des Sozialistengesetzes ging er 1878 nach Amerika. Dort war er u.a. Mitglied des Trade-Council in New York und Mitglied der Exekutive der Sozialistischen Arbeiterpartei in Detroit; 1882 kehrte er wegen einer schweren Erkrankung seiner Mutter nach Hamburg zurück.

Am 10. Juli 1885 wurde der Unterstützungsverein deutscher Cigarrensortierer gegründet. Zum Geschäftsführer wurde Adolph von Elm gewählt. 1891 gründete von Elm eine Produktivgenossenschaft, die Tabakarbeiter-Genossenschaft (TAG), deren Geschäftsführer er war. Mit dem Jahresabschluss 1909 ist die TAG 1910 in der Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine mbH aufgegangen.

1894 wurde er für den 6. schleswig-holsteinischen Wahlkreis (Elmshorn-Pinneberg) als Nachfolger für Hermann Molkenbuhr in den Deutschen Reichstag als Abgeordneter der SPD gewählt. Dem Reichstag gehörte er bis zur vorzeitigen Auflösung und Neuwahl im Jahr 1907 an.

Adolph von Elm war 1898 Initiator zur Gründung der Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“ eGmbH, Hamburg, im Jahre 1899.

Im Jahr 1905 hat von Elm auf dem 5. Gewerkschaftskongress in Köln als erster versucht, die beiden Bewegungen Konsumgenossenschaften und Gewerkschaften als die beiden großen sozialwirtschaftlich und sozialpolitisch bedeutsamen Massenorganisationen auf eine Grundlage zu stellen. Der Kongress empfahl nach dem Referat von von Elm den Gewerkschaftsmitgliedern den Beitritt in die Konsumgenossenschaften. Eine Empfehlung bezüglich der SPD wurde in diesem Zusammenhang nicht gegeben, da die konsumgenossenschaftlichen Grundsätze eine parteipolitische Neutralität vorsahen. Doch praktisch war mit diesem Beschluss das Drei-Säulen-Kartell von SPD, Sozialistischen Gewerkschaften und der Konsumgenossenschaftsbewegung der Hamburger Richtung endgültig besiegelt.

Von Elm war ein Gründer der gewerkschaftlich-genossenschaftlichen Versicherungs-Aktiengesellschaft Volksfürsorge, deren erster Vorstand er mit Friedrich Lesche wurde. Die Volksfürsorge nahm am 1. Juli 1913 ihren Geschäftsbetrieb auf. Adolph von Elm starb 1916 an seinem Schreibtisch.

Sein ganzes Leben verbrachte er damit, die Lage der Arbeiter zu verbessern. Ein Meilenstein dabei war die Gründung der "Volksfürsorge", der ersten genossenschaftlichen Versicherung. Die Methoden der Branche waren bis dahin ein einziger Skandal – denn die Lebensversicherungen erloschen, sobald jemand mit den Beiträgen in Rückstand geriet. Das mühsam in kleinen Raten angesparte Kapital zogen die Gesellschaften einfach ein. Allein im Jahr 1909 verfielen so Versicherungen im Wert von 148 Millionen Mark – heute wäre das ein Milliardenbetrag. Entsprechend lukrativ war das Geschäft, was den erbitterten Widerstand gegen die Volksfürsorge erklärt. Als das "Kaiserliche Aufsichtsamt für Privatversicherungen" 1912 die Gründung der neuen Versicherung genehmigte, forderte der Lobbyist Wolfgang von Kapp (der 1920 Initiator eines rechten Putschversuchs gegen die Weimarer Republik wurde) den Präsidenten der Behörde zum Duell! Was der geflissentlich ignorierte...

Er war über 30 Jahre mit der Genossenschafterin und Gewerkschafterin Helma Steinbach politisch verbunden und befreundet, mit der er in einer Lebenspartnerschaft lebte.

Ehrungen

Adolf-von-Elm-Hof in Barmbek
Straßenschild von-Elm-Weg in Hamburg-Horn
  • In Hamburg-Horn wurde am 16. Juli 1929 (erneute Namensgebung am 25. Oktober 1945) der Von-Elm-Weg, am 25. Oktober 1945 die Straße Elmtwiete, und außerdem der Von-Elm-Stieg nach ihm benannt.
  • Der Adolf-von-Elm-Hof heißt eine Wohnanlage, die 1926/27 erbaut wurde; Architekt war Friedrich Richard Ostermeyer. Sie liegt im Bezirk Hamburg-Nord an der Fuhlsbüttler Straße
  • In Hamburg-Harburg-Eißendorf gibt es seit 1928 die Straße Adolf-von-Elm-Hof in der Wohnanlage einer Baugenossenschaft.
  • In Oranienburg-Eden gibt es das Adolph von Elm Institut für Genossenschaftsgeschichte e.V.

    Anmerkungen / Einzelnachweise

    Schriften

    • Adolph von Elm: Der sozialpolitische Kurs und die Reichstagswahl. In: Sozialistische Monatshefte. Band 11 = 13, 1907, Heft 1, S. 9–15; Abruf 22. April 2008 (online)
    • Adolph von Elm: Genossenschaftsbewegung und Sozialdemokratie. In: Sozialistische Monatshefte. 15. Heft, 28. Juli 1910, S. 930–940; Abruf 14. Juni 2008 (online)
    • Adolph von Elm: Rote Volksversicherung. In: Sozialistische Monatshefte. 15 = 17, 1911, Heft 18/20, S. 1177–1180; Abruf 22. April 2008 (online)
    • Wertvolle soziale Arbeit! A. von Elm, Hamburg 1910, Nachdruck in "Die soziale Seite der Genossenschaft", 2005, Hrsg. vom Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V. Hamburg

    Literatur

    • Adolph von Elm. In: Der Wahre Jacob. Nr. 789 vom 13. Oktober 1916, S. 9112 Digitalisat
    • Karl Frohme: Adolph von Elm, der Mensch und der Sozialist. In: Sozialistische Monatshefte. 22(1916), Heft 21, S. 1098–1102 Online
    • August Müller: Adolph von Elm und die Genossenschaftsbewegung. In: Sozialistische Monatshefte. 21. Heft, 19. Oktober 1916, Seite 1109–1113 Digitalisat
    • Heinrich Kaufmann: Die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine m. b. H. GEG. Zum 25jährigen Bestehen 1894–1919. Hamburg 1919
    • Walther G. Oschilewski: Wille und Tat. Der Weg der deutschen Konsumgenossenschaftsbewegung. Hamburg 1953
    • Wilhelm Fischer: 60 Jahre geg. 60 Jahre Dienst am Verbraucher. 1894–1954. Festschrift Hamburg 1954.
    • Franz Spliedt: Elm, Adolph von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 460 f. (Digitalisat).
    • Burchard Bösche und Jan-Frederik Korf: Chronik der deutschen Konsumgenossenschaften. 150 Jahre Konsumgenossenschaften in Deutschland. 100 Jahre Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V. Hamburg 2003
    • Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867 - 1933. Biographien, Chronik und Wahldokumentation. Ein Handbuch. Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-5192-0, S. 512. Online neu strukturiert und verkürzt als Biografie von Adolph von Elm. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)
    • Burchard Bösche: Adolph von Elm - "Der ungekrönte König von Hamburg" Gewerkschafter - Genossenschafter - Sozialdemokrat, Herausgeber: Heinrich-Kaufmann-Stiftung, Hamburg 2015, ISBN 978-3-7347-6357-1
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