Adolf zu Bentheim-Tecklenburg
Quick Facts
Biography
Adolf Moritz Casimir Karl Adalbert Hugo Arthur Fürst zu Bentheim-Tecklenburg (* 29. Juni 1889 in Rheda; † 4. Januar 1967 in Köln) war fünfter und letzter Fürst des Hauses Bentheim-Tecklenburg.
Leben
Er war Sohn des regierenden Fürsten Gustav zu Bentheim-Tecklenburg (1849–1909) und dessen Ehefrau Thekla von Rothenberg (1862–1941). Adolf besuchte zunächst das Humanistische Gymnasium zu Gütersloh und trat 1909 beim Potsdamer Leib-Garde-Husaren-Regiment ein. Im April 1910 erhielt er sein Leutnantspatent und wurde 1913 als Attaché zur Botschaft in London kommandiert.
Im Ersten Weltkrieg geriet er bereits im November 1914 in Gefangenschaft, entkam aber drei Jahre später. Er war im Folgenden Mitglied im Stahlhelm, der Reichskraftfahrerstaffel und der Deutschen Adelsgenossenschaft. 1932 wurde er deren Vorsitzender (Adelsmarschall) und verkündete auf dem Adelstag:
„Wir stehen an einer Schicksalswende. Mit elementarer Gewalt ringt die nordische Seele in unserem Volke mit den artfremden Mächten, die westlerische, undeutsche Demokratie uns beschert hat. Wieder einmal lodern die Flammenzeichen, und aus dem Norden bricht der Freiheit Licht ... Erkenne deine Wesensart, deutscher Adel, erkenne die Stunde deines Volkes, dem du zugehörst; es ist Schmiedezeit."“
Am 22. Juni 1933 wurde er von Hitler empfangen, dem er versprach, die mangelnde Begeisterung des Adels für den Nationalsozialismus zu beheben. Als Reaktion auf Kritik aus der NSDAP an der Adelsgenossenschaft hob er Hitler gegenüber den langjährigen Kampf des Adelsblattes gegen artfremde Einflüsse, Judentum, Westlertum und Amerikanismus heraus. Es folgte der Ausschluss aller Mitglieder, die nicht bis mindestens 1750 den Nachweis nichtjüdischer Vorfahren führen konnten.
Literatur
- Georg H. Kleine: Adelsgenossenschaft und Nationalsozialismus, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 26. Jahrgang, 1978, Heft 1, S. 100–143.
- Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Deutscher Adel und Nationalsozialismus. Fischer Taschenbuch Verlag, 2010, S. 356.